29. Juni: Apostel Petrus
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Beschreibung
vor 6 Monaten
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette
Spitzer.
Bestimmt kennen Sie Witze, in denen jemand in den Himmel möchte
und erst mit Petrus, dem Himmelspförtner, darüber verhandeln
muss. Warum ist er das geworden? Heute würde man sagen, da hatte
jemand eine geniale Marketingidee in Zeiten, in denen
Analphabetismus die Norm war. Um Petrus zu kennzeichnen, drückte
er ihm ein Attribut in die Hand, entnommen einer Bibelstelle. Das
Attribut ist der Schlüssel. Viele andere Heilige sind mit Lilien
oder Palmzweigen oder Büchern dargestellt und dadurch völlig
unkenntlich. Petrus aber erkennt jeder an seinem Schlüssel. Im
Neuen Testament sagt Jesus nämlich zu ihm: „Ich werde dir die
Schlüssel des Himmelreichs geben.“ Eine große Ansage.
Petrus, ein verheirateter Fischer, zählt zu den ersten Männern,
die Jesus in seine Nachfolge ruft. Er werde ihn zu einem
Menschenfischer machen, kündigt er an. Der Name Petrus kommt vom
griechischen petros, der Stein, ursprünglich der Edelstein, und
ist ein Spitzname, denn eigentlich heißt der Mann Simon. Petrus
wird er von Jesus genannt. Er sagt zu ihm: „Du bist Petrus und
auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der
Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ Ziemlich viele
Lorbeeren, denen Petrus zunächst nicht gerecht wird, versagt er
doch jämmerlich, als er Jesus nach dessen Festnahme gleich drei
Mal verleugnet. Und das, obwohl ihn Jesus davor bittet, sich um
die anderen Jünger zu kümmern.
Der Mann aus Kafarnaum bessert sich aber. Er wird Anführer der
Apostel und begibt sich auf Missionsreisen, von denen allerlei
Wunder berichtet werden. Seine letzte Station ist Rom, wo er
unter Kaiser Nero um das Jahr 65 als Märtyrer stirbt. Darüber
wird schon kurz danach geschrieben. Der Überlieferung nach bittet
er vor seiner Kreuzigung, kopfüber angenagelt zu werden, da er
sich als unwürdig sah, so wie sein Herr zu sterben. Über seinem
Grab steht heute der Altar im Petersdom, der nach ihm benannt
ist. Und Rom ist das Zentrum der Christenheit geworden. Petrus
ist aufgrund seiner Schlüsselgewalt in den Himmel auch zum Herr
über das Wetter geworden und macht sich dadurch mitunter keine
Freunde. Heute heißt es in den Bauernregeln: „Regnet's am St.
Petertag, so drohen dreißig Regentag.“
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