Interview mit Norbert Nachtweih über seine Flucht, die Stasi, Bernd Bransch und sein Gehalt beim FC Bayern
Im November 1976 gelingt den beiden HFC-Nachwuchsspielern Norbert
Nachtweih und Jürgen Pahl die Flucht in den Westen. Es ist der
Auftakt zu zwei großen Karrieren, von denen Norbert Nachtweih im
Podcast-Interview erzählt.
1 Stunde 5 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Wochen
Was im November 1976 in Istanbul während einer Reise der
U21-Nationalmannschaft der DDR passierte, klingt noch heute wie aus
Tausendundeiner Nacht: Norbert Nachtweih und Jürgen Pahl gelang
damals die Flucht in die US-Botschaft. Die beiden Nachwuchskicker
des Halleschen FC waren die ersten Ost-Fußballer, die in den Westen
entwischten – und dort eine große Karriere machten. In „Chemie
kennt keine Liga“, dem HFC-Podcast der Mitteldeutschen Zeitung,
erzählt Norbert Nachtweih in einem langen Interview auch von den
Tagen der Flucht in der Türkei. Anlass ist seine vor kurzem
erschienene Biografie: „Zwischen zwei Welten“. Im Podcast
bezeichnet Nachtweih sich bei der Flucht als „Beifahrer“. Sein
Mannschaftskollege Jürgen Pahl sei die treibende Kraft gewesen. Aus
heutiger Sicht hätten sie sich „naiv“ verhalten. „Wir wussten ja
nicht, ob das mit der Auslieferung wirklich klappt.“ Und: Die
beiden Nachwuchsspieler gaben damals eine privilegierte Situation
auf. Bereits mit 17 Jahren, erzählt Nachtweih, sei er in das
Oberliga-Team des HFC gekommen, als Auswahlspieler habe er „alles
gekriegt“ – auch Südfrüchte und Adidas-Kleidung. In der Bundesliga
zu spielen, war dennoch der Traum. Nach der erfolgreichen
Auslieferung ging es jedoch nicht sofort in die höchste
Spielklasse. Zwar wurden Pahl und Nachtweih von Eintracht Frankfurt
verpflichtet. Sie bekamen jedoch erst einmal eine einjährige
Sperre. „Für unser Privatleben hat das aber klasse gepasst, wir
konnten abends um die Häuser ziehen - ist ja ganz klar, wir waren
19 Jahre alt.“ Eine Episode, die Nachtweih in seinem Buch nicht
aufgeschrieben hat, handelt von der 2022 verstorbenen HFC-Legende
Bernd Bransch. Der habe sich auch nach der Flucht noch vor die
beiden Nachwuchskicker gestellt. „Da hätte ich ihm gern noch
gedankt“, meint Nachtweih im Podcast, in dem er auch vom Schreck
erzählt, als Bayern-Manager Ulli Hoeneß ihn anrief, um ihn nach
München zu locken. Ein Grund, warum Nachtweih das Angebot annahm:
„Bei Bayern verdiente ich viel mehr“. Wie viel mehr? Das erzählt
Norbert Nachtweih im Podcast.
U21-Nationalmannschaft der DDR passierte, klingt noch heute wie aus
Tausendundeiner Nacht: Norbert Nachtweih und Jürgen Pahl gelang
damals die Flucht in die US-Botschaft. Die beiden Nachwuchskicker
des Halleschen FC waren die ersten Ost-Fußballer, die in den Westen
entwischten – und dort eine große Karriere machten. In „Chemie
kennt keine Liga“, dem HFC-Podcast der Mitteldeutschen Zeitung,
erzählt Norbert Nachtweih in einem langen Interview auch von den
Tagen der Flucht in der Türkei. Anlass ist seine vor kurzem
erschienene Biografie: „Zwischen zwei Welten“. Im Podcast
bezeichnet Nachtweih sich bei der Flucht als „Beifahrer“. Sein
Mannschaftskollege Jürgen Pahl sei die treibende Kraft gewesen. Aus
heutiger Sicht hätten sie sich „naiv“ verhalten. „Wir wussten ja
nicht, ob das mit der Auslieferung wirklich klappt.“ Und: Die
beiden Nachwuchsspieler gaben damals eine privilegierte Situation
auf. Bereits mit 17 Jahren, erzählt Nachtweih, sei er in das
Oberliga-Team des HFC gekommen, als Auswahlspieler habe er „alles
gekriegt“ – auch Südfrüchte und Adidas-Kleidung. In der Bundesliga
zu spielen, war dennoch der Traum. Nach der erfolgreichen
Auslieferung ging es jedoch nicht sofort in die höchste
Spielklasse. Zwar wurden Pahl und Nachtweih von Eintracht Frankfurt
verpflichtet. Sie bekamen jedoch erst einmal eine einjährige
Sperre. „Für unser Privatleben hat das aber klasse gepasst, wir
konnten abends um die Häuser ziehen - ist ja ganz klar, wir waren
19 Jahre alt.“ Eine Episode, die Nachtweih in seinem Buch nicht
aufgeschrieben hat, handelt von der 2022 verstorbenen HFC-Legende
Bernd Bransch. Der habe sich auch nach der Flucht noch vor die
beiden Nachwuchskicker gestellt. „Da hätte ich ihm gern noch
gedankt“, meint Nachtweih im Podcast, in dem er auch vom Schreck
erzählt, als Bayern-Manager Ulli Hoeneß ihn anrief, um ihn nach
München zu locken. Ein Grund, warum Nachtweih das Angebot annahm:
„Bei Bayern verdiente ich viel mehr“. Wie viel mehr? Das erzählt
Norbert Nachtweih im Podcast.
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