Libanon in Trümmern – was nun?
Die Hisbollah dominierte die libanesische Politik. Doch der Krieg
mit Israel hat die schiitische Miliz geschwächt und grosse
Zerstörung nach Libanon gebracht. Wächst aus den Trümmern die
Chance für einen politischen Neustart im zerrütteten Mittelmeers
...
28 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Wochen
Die Hisbollah dominierte die libanesische Politik. Doch der Krieg
mit Israel hat die schiitische Miliz geschwächt und grosse
Zerstörung nach Libanon gebracht. Wächst aus den Trümmern die
Chance für einen politischen Neustart im zerrütteten
Mittelmeerstaat? Die Druckwelle der Explosion hat im ganzen
Quartier die Fenster zerschlagen, das Nachbarhaus liegt in
Trümmern. Schon im Treppenhaus von Ali und Ria Charafeddines
Wohnung liegen überall Glassplitter. Die Fenster und Türen sind aus
den Fugen gesprungen. Ria Charafeddine steht fassungslos in der
Wohnung. «Ich bin so wütend, wir haben nichts getan, wir sind keine
Terroristen», sagt die Rentnerin, die gemeinsam mit ihrem Mann und
einer Million anderer Libanesinnen und Libanesen vor den
israelischen Angriffen geflohen war. Jetzt nach Beginn der
Waffenruhe sind beide in ihre Heimatstadt Tyros im Süden Libanons
zurückgekehrt und stehen vor einem Scherbenhaufen. Die Hisbollah
(«Partei Gottes») hatte vom Süden aus ein Jahr lang Israel
beschossen, in Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung in
Gaza, wie die Hisbollah erklärte. Die Miliz - und Libanon -
bezahlten einen enormen Preis: Die israelische Armee tötete die
Führungselite der schiitischen Organisation, zerstörte die meisten
ihrer Raketenstellungen. Im Süden Libanons wurden dabei ganze
Dörfer zu Trümmerlandschaften, die israelische Armee tötete oder
verletzte auch tausende Zivilistinnen und Zivilisten. Die von Iran
unterstützte Hisbollah ist seither in der Defensive und hat mit dem
Sturz des Regimes Assad im benachbarten Syrien auch noch ihren
wichtigsten Verbündeten in der Region verloren. Libanon ist
Klientelismus und Spannungen zwischen den Volksgruppen gewohnt. Der
Wiederaufbau wäre die Chance, den kleinen Mittelmeerstaat neu zu
denken. Ria Charafeddine hält sich an dieser Hoffnung fest. Es
sollten nun alle an einem Strang ziehen, sagt sie. «Das ist so ein
schönes Land und diese Vielfältigkeit, die solltet ihr ausnützen,
ihr Libanesen».
mit Israel hat die schiitische Miliz geschwächt und grosse
Zerstörung nach Libanon gebracht. Wächst aus den Trümmern die
Chance für einen politischen Neustart im zerrütteten
Mittelmeerstaat? Die Druckwelle der Explosion hat im ganzen
Quartier die Fenster zerschlagen, das Nachbarhaus liegt in
Trümmern. Schon im Treppenhaus von Ali und Ria Charafeddines
Wohnung liegen überall Glassplitter. Die Fenster und Türen sind aus
den Fugen gesprungen. Ria Charafeddine steht fassungslos in der
Wohnung. «Ich bin so wütend, wir haben nichts getan, wir sind keine
Terroristen», sagt die Rentnerin, die gemeinsam mit ihrem Mann und
einer Million anderer Libanesinnen und Libanesen vor den
israelischen Angriffen geflohen war. Jetzt nach Beginn der
Waffenruhe sind beide in ihre Heimatstadt Tyros im Süden Libanons
zurückgekehrt und stehen vor einem Scherbenhaufen. Die Hisbollah
(«Partei Gottes») hatte vom Süden aus ein Jahr lang Israel
beschossen, in Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung in
Gaza, wie die Hisbollah erklärte. Die Miliz - und Libanon -
bezahlten einen enormen Preis: Die israelische Armee tötete die
Führungselite der schiitischen Organisation, zerstörte die meisten
ihrer Raketenstellungen. Im Süden Libanons wurden dabei ganze
Dörfer zu Trümmerlandschaften, die israelische Armee tötete oder
verletzte auch tausende Zivilistinnen und Zivilisten. Die von Iran
unterstützte Hisbollah ist seither in der Defensive und hat mit dem
Sturz des Regimes Assad im benachbarten Syrien auch noch ihren
wichtigsten Verbündeten in der Region verloren. Libanon ist
Klientelismus und Spannungen zwischen den Volksgruppen gewohnt. Der
Wiederaufbau wäre die Chance, den kleinen Mittelmeerstaat neu zu
denken. Ria Charafeddine hält sich an dieser Hoffnung fest. Es
sollten nun alle an einem Strang ziehen, sagt sie. «Das ist so ein
schönes Land und diese Vielfältigkeit, die solltet ihr ausnützen,
ihr Libanesen».
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