Ewige Nakba und globale Zusammenhänge | Von Jochen Mitschka

Ewige Nakba und globale Zusammenhänge | Von Jochen Mitschka

17 Minuten

Beschreibung

vor 1 Woche

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.


Epochale Veränderungen passieren, ohne dass die Beben in
Deutschland zu bemerken sind. Deshalb zunächst die übliche
Beschreibung des Standes des Völkermordes, aber dann diese in den
Zusammenhang mit der regionalen und Geopolitik stellend, in der
sich eine mittelalterliche Ideologie im Nahen Osten, Hand in Hand
mit dem Plan eines suprematistischen Großisraels ausbreitet, und
in Syrien aufeinandertrifft. Versuchen wir einigermaßen die
Chronologie beizubehalten, und die Entwicklung bis zum 11.
Dezember nachzuvollziehen.


Was ist die „ewige Nakba“? Nun das ist Enteignung, Vertreibung,
Ermordung seit fast 100 Jahren, basierend auf einer
siedlerkolonialen Politik, unterstützt durch pseudo-religiöse und
geschichtliche Begründungen, und basierend auf der Behauptung,
dass man sich nur sein Land „zurückhole“, das einem vor 3000
Jahren gestohlen worden sei. Unterstützt durch die Erfinder des
Siedlerkolonialismus, den europäischen Staaten, und dem
Möchtegern-Welthegemon USA, zur Bewahrung des Einflusses und der
Ausbeutemöglichkeiten in Kooperation mit korrupten Eliten
ehemaliger Kolonien. Das ist die Situation im Nahen Osten Ende
des Jahres 2024. Aber natürlich sieht das die Elite der
Kolonialstaaten, einschließlich der Medien, vollkommen anders. So
wie schon bei den indigenen Völkern Nordamerikas, des Amazonas,
Australiens oder Afrikas, müssen sich die kolonialen Siedler
lediglich gegen die Angriffe der „Wilden“, heute der
„Terroristen“ wehren. Dazu hat Heike Schotten von der
US-Universität von Massachusetts Boston einen bemerkenswerten
Artikel verfasst, den man auf academia.edu findet[1].


Der Artikel berichtet über die Versuche, der ungeheuren
Grausamkeit der israelischen Gewalt gegen die Palästinenser seit
dem 7. Oktober 2023, vor allen Dingen in den Kolonialländern,
einen positiven Sinn zu geben. Es wird erklärt, dass diese Gewalt
nicht nur verständlich, sondern ein unvermeidliches Ergebnis der
kolonialen Weltordnung ist, die den Zionismus hervorgebracht hat.
Sie sei nur ein Beispiel der Ausprägungen kolonialer Gewalt.
Sowohl die Verletzung der Menschenrechte als auch der Widerstand
dagegen zeige, dass Israels „bösartige Kampagne der
eliminatorischen Gewalt in Palästina nicht in einem heldenhaften
Triumph enden wird, und dass dieser ‚Krieg‘ besser als das
Symptom einer dekadenten Macht gelesen werden sollte, die
tragisch/unvermeidlich daran scheitert, ihren unmöglichen,
unmenschlichen Traum von einer Welt ohne andere zu
verwirklichen“.


Der Artikel beginnt damit, die Ungeheuerlichkeit des Völkermordes
an Palästinensern zu beschreiben. Den Leser dieser Artikel oder
meiner Bücher dürfte das meiste bekannt sein. Sie beschreibt, wie
die Kriegsverbrecher sogar stolz die Trophäen ihrer Verbrechen im
Internet verbreiten, wie einst die Kolonisten die Köpfe oder
Ohren der getöteten Wilden nach Hause brachten. Sie weist darauf
hin, dass es einerseits völkermörderische Aktionen gebe, welche
die Großmächte ständig begehen, aber auch das Verbrechen des
Völkermordes. Letzteres werde insbesondere dadurch
gekennzeichnet, dass die Absicht der Auslöschung eines Volkes
ausgesprochen wird. Und wie wir schon aus den Verfahren des IGH
wissen, gibt es keine Probleme, diese Absichten der Führung
Israels nachzuweisen...hier weiterlesen:
https://apolut.net/ewige-nakba-und-globale-zusammenhange-von-jochen-mitschka/


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