#60: 10 Erkenntnisse aus über 10 Jahren Personal Branding
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Beschreibung
vor 5 Tagen
Du kannst dir gut vorstellen, dass ich in über einem
Jahrzehnt Personal Branding sehr viele Erkenntnisse gewonnen
habe, die meine eigene Reise geprägt haben, meine Marke geformt
haben und natürlich auch die vieler Kunden. Diese Erfahrungen
waren icht immer einfach. Es gab die ein oder andere Hürde, den
ein oder anderen Fehler - aber genau das hat mich eben letztlich
zu dem gemacht hat, der ich heute bin. In dieser Episode teile
ich mit euch zehn Erkenntnisse, die ich in den letzten zehn
Jahren gesammelt habe. Zehn Einsichten, die sowohl von Erfolgen
als auch von Hürden geprägt sind.
Ich hoffe, dass dich meine Erkenntnisse ein
bisschen inspirieren, dass sie vielleicht auch eine Art Wegweiser
sind auf deiner eigenen Personal Learning Reise werden. In diesem
Sinne, lass uns starten mit dem ersten Punkt.
1. Authentizität schafft Vertrauen
Also ich denke wir sind uns einig, wenn wir sagen in einer Welt
voller polierter Oberflächen, gerade in Social Media, ist echte
Authentizität ein wahrer Schatz. Du wirst den Satz nicht zum
ersten Mal gehört haben - Menschen folgen Menschen und nicht
anonymen oder bis ins letzte perfekte Detail optimierte Marken.
Das heißt echt zu sein, Ecken und Kanten zu zeigen, ist einfach
wahnsinnig wertvoll, deshalb möchte ich dich an der Stelle
ermutigen, teile Misserfolge, teile Herausforderungen, mache dich
nahbarer.
Spreche auch mal über Dinge, die nicht so gut laufen, aber eben
in deiner eigenen Sprache, lass deinen eigenen Humor mit
einfliesen.
Ich habe das in der Vergangenheit häufig nicht gemacht, weil ich
Respekt hatte davor, Sorge hatte davor, was das zum einen mit mir
und meiner Marke macht, wenn ich mich so ein bisschen verletzlich
zeige und zum anderen, was das vielleicht auslösen könnte.
Shitstorm ist das Negativste, der Worst Case. Aber was könnte das
auslösen, wenn ich mich jetzt eben wirklich authentisch zeige?
Wenn ich mich wirklich so zeige, wie ich bin? Natürlich muss ich
auch wiederum schauen, was hat das wirklich jetzt für einen
Einfluss auf meine Marke? Also auch das schwingt natürlich immer
mit. Alles, was ich tue, färbt auf meine Marke ab. Aber es ist
eben wichtig, sich da nicht zu sehr zu begrenzen, sondern eben
man selbst zu sein. Ich habe zum Beispiel auf meiner
Über-mich-Seite einen kleinen Text, in dem ich auch über so Dinge
schreibe, die ich jetzt so öffentlich nicht dauernd erwähne, aber
die mich eben geprägt haben. Der Tod meiner Mutter zum Beispiel.
Die Mutter, die ich zwei Jahre gepflegt habe, obwohl sie noch
jung war. Oder meine Krankheit als Kind. Nicht, um es einfach zu
erzählen, sondern um das Bild, mein Bild, zu
vervollständigen.
Wenn du eine Hilfestellung brauchst wie du dich mit authentischem
Marketing einzigartig sichtbar machst, dann schau gern hier
vorbei.
Kurz zusammengefasst:
In einer Welt voller polierter Oberflächen ist echte
Authentizität ein wahrer Schatz.
Menschen folgen Menschen, keine perfekten Marken. Sei echt
und zeige auch Ecken und Kanten.
Teile auch Misserfolge oder Herausforderungen, um dich nahbar
zu machen.
Nutze deine eigene Sprache und deinen Humor – das macht dich
unverwechselbar.
2. Nicht jeder wird dich mögen (und das ist okay!)
Der Versuch es allen recht zu machen ist der sicherste Weg in die
Mittelmäßigkeit. Müssen uns wirklich alle nett finden? Es ist
toll, Menschen zu haben, die sagen, Mensch, das was der Julian
macht, das feier ich. Es gibt aber auch genauso Menschen die
sagen, ich kann mit dem überhaupt nichts anfangen. Das war für
mich ganz lange (und ein bisschen ist es das immer noch) echt
hart, weil ich eigentlich so ein People Pleaser bin. Eigentlich
bin ich jemand der es allen recht machen möchte, der für eine
wohlige Atmosphäre sorgen möchte, in der sich jeder wohlfühlt.
Das hat mich aber von meiner Kernbotschaft abgebracht. Ich musste
erst einmal lernen, dass leichtes Polarisieren, nicht weil ich
Lust habe auf Polarisieren, sondern weil es eben letztlich die
Folge davon ist, wenn man einen klaren Standpunkt hat, dass das
eine Stärke ist. Da nehme ich in Kauf, dass es okay ist, wenn
mich andere nicht mögen. Stehe zu deinen Überzeugungen, auch wenn
sie manchmal kontrovers sind. Das ist das, was einfach wirklich
im Personal Branding, aber auch im Leben generell wirklich
weiterbringt.
Und ich möchte an der Stelle auch einen Tipp geben, der mir
geholfen hat, wenn ich mal wieder mal auf Gegenwind gestoßen bin.
Wenn ich negative Kommentare bekomme, dann schaue ich in ein
Dokument bzw. in mein Board bei ClickUp, wo ich positive
Kommentare gesammelt habe, wo ich Danke-Nachrichten
gescreenshottet habe, wo Testimonials liegen und da tauche ich
ein, mich positiv aufzuladen und dann weiß ich, für diese
Menschen mache ich das und nicht für die, die irgendwas Negatives
für mich übrig haben.
Kurz zusammengefasst:
Der Versuch, es allen recht zu machen, ist der sicherste Weg
zur Mittelmäßigkeit.
Polarisieren kann auch Stärke sein.
Stehe zu deinen Überzeugungen, auch wenn sie kontrovers sind.
Tipp: Sammle positive Kommentare, Danke-Nachrichten und
Testimonials und schaue jedes Mal rein, um dich positiv
aufzuladen.
3. Klarheit löst Bremsen
Klare Ziele und eine präzise Botschaft und all das, also wirklich
Klarheit zu haben für den nächsten Schritt, für das, wohin die
Reise hingehen soll, für das, wie ich mich aufstelle, löst
Bremsen. Klarheit ist ein Kompass und es ist ein Kompass und
etwas, woran ich mich auch festhalten kann, auch wenn die Zeiten
mal ein bisschen stürmischer sind. Klarheit in deinem
Business zu haben, sollte für dich immer oberste Priorität haben.
Deine Kernbotschaft zu definieren, Werte klar zu haben, präzise
zu sein, regelmäßig zu überprüfen, passt das, was du da draußen
noch machst überhaupt zu deiner Botschaft. Ich kann mich noch
erinnern, als ich angefangen habe über meine Introversion zu
sprechen und introvertierte Selbstständige gezielt anzusprechen,
da hat es plötzlich Klick gemacht, weil plötzlich konnten sich
viel mehr Menschen mit mir identifizieren, obwohl die Gesamtsumme
an Menschen kleiner geworden ist, weil ich die Extrovertierten
nicht gezielt angesprochen habe.
Dadurch haben sich bei mir Bremsen gelöst und ich konnte
plötzlich easy Content produzieren, weil ich klar vor Augen
hatte, wen möchte ich adressieren. Das heißt Klarheit zur Arbeit,
egal was es betrifft. Content, Zielgruppe, Positionierung,
Produktstrategie, deine Botschaften, die du hast, deine Werte,
deine Vision, deine Mission, deine Jahresplanung.
Kurz zusammengefasst:
Klare Ziele und eine präzise Botschaft sind wie ein Kompass
in stürmischen Gewässern.
Definiere deine Kernbotschaft und Werte klar und
präzise.
Überprüfe regelmäßig, ob deine Aktivitäten zu deiner
Botschaft passen.
4. Zielgruppenkenntnis ist das A und O
Wer seine Zielgruppe nicht besser versteht, als sich die
Zielgruppe selbst versteht, der spricht ins Leere. Der agiert ins
Leere. Der kann noch so laut sein. Der kann noch so trommeln. Der
wird die Zielgruppe nicht gut genug erreichen. Das heißt, wenn du
deine Zielgruppe nicht in- und auswendig kennst und dich mit den
Fragen beschäftigst, die sie hat, dich mit der Situation
beschäftigst, in der sie steckt, mit den Wünschen, mit den
Bedürfnissen, mit den Problemen, dann werden viele andere
Maßnahmen, besonders im Marketing, einfach verpuffen. Deshalb
empfehle ich dir, führe regelmäßig Umfragen durch, mach
regelmäßig Interviews mit deiner Zielgruppe, beobachte Trends,
beobachte Veränderungen in deiner Branche und schau wie deine
Zielgruppe darauf reagiert, was deine Zielgruppe
beschäftigt.
Wir stecken hier gerade in einer wirtschaftlich ein bisschen
schwierigeren Situation, da ist es für mich besonder wichtig zu
verstehen, was macht das mit meiner Zielgruppe. Eigentlich geht
es sogar darum, jede Woche, jeden Monat etwas Neues über die
Zielgruppe zu lernen oder das Wissen zu vertiefen. Und das am
besten in einem Dokument zu notieren und daraus wiederum
Contentideen abzuleiten.
Kurz zusammengefasst:
Wer seine Zielgruppe nicht versteht, spricht ins Leere – egal
wie laut.
Wenn du deine Zielgruppe nicht in- und auswendig kennst und
dich immer weiter mit ihr beschäftigst, verpuffen viele deiner
Maßnahmen.
Tipp: Führe regelmäßige Umfragen oder Interviews mit deiner
Zielgruppe durch. Beobachte Trends und Veränderungen in deiner
Branche.
Tipp: Lerne jede Woche, jeden Monat etwas Neues über deine
Zielgruppe oder vertiefe dein Wissen. Notiere das in einem
Dokument und leite Contentideen ab.
5. Storytelling verbindet und bringt Reichweite
Du kannst dir vorstellen, Geschichten sind sowas wie der
Klebstoff, der Menschen mit deiner Marke verbindet. Geschichten
sind das verbindende Element. Persönliche Stories, die schaffen
Vertrauen, die schaffen Nähe, machen deine Marke greifbar und
letztlich machen sie deine Marke erinnerungswürdig. Wir erinnern
uns nicht so sehr an Fakten, wir erinnern uns an Situationen, wir
erinnern uns an Geschichten, wir erinnern uns an Gefühle, an
Emotionen, verbunden mit einer Geschichte, mit einer Situation.
Und deshalb ist es wichtig, das auch in seinen Content, in seine
Personal Branding Arbeit zu integrieren.
Storytelling ist nicht ein Mittel, Inhalte unnötig aufzublähen,
sondern Storytelling ist ein Mittel, damit sich Inhalte besser
festigen, damit man sich Inhalte besser merken kann, damit
dadurch eine Emotion entsteht. So und diesen Punkt, Storytelling
als Erkenntnis dir zu vermitteln und dafür lassen sich super auch
eigene, persönliche Geschichten nutzen - so wie ich sie hier auch
immer wieder einbaue.
Daher möchte ich dir auch empfehlen, teile auch du Geschichten.
Ja, teile auch du mal persönliche Rückschläge, Glaubenssätze, die
du hast. Teile kleine Anekdoten, die du erlebst. Teile lustige
Storys, die du hast. Erzähle deine Heldenreise. Heldenreise muss
nicht das typische sein, was du im Kopf hast. Ja, du als Held.
Nein, meistens sind Kunden die Helden. Dazu gibt es von mir
ein Audiotraining - Defining Moments. Hier erkläre ich dir
Schritt für Schritt für Schritt, wie du deine eigene Story,
deinen eigenen roten Faden in deiner Biografie im Kontext des
Businesses überhaupt findest und wie du das Ganze auch
erzählbereit aufbereitest für Content, für deine Übermich-Seite,
für all das. Hier findest du bei Interesse mehr Infos.
Kurz zusammengefasst:
Geschichten sind der Klebstoff, der Menschen mit deiner Marke
verbindet.
Persönliche Geschichten schaffen Nähe und machen deine Marke
greifbar und erinnerungswürdig.
Nutze die Heldenreise als Struktur für deine Geschichten.
Verbinde persönliche Erfahrungen mit wertvollen Lehren für
dein Publikum.
Beispiel: Teile eine Geschichte, wie ein persönlicher
Rückschlag zu einer wichtigen beruflichen Erkenntnis geführt
hat.
6. Langfristigkeit und Kontinuität zahlen sich aus
Eine Personal Brand ist sowas wie ein gut gepflegter Garten. Es
braucht Zeit und stetige Pflege. Du kannst nicht Samen säen und
am nächsten Tag erwarten, dass du einen grünen bunten Garten
vorfindest. Personal Branding ist ein Marathon und kein
Sprint. Das heißt da ist auch Geduld und Durchhaltevermögen sehr
wichtig, damit das Ganze funktioniert. Und du darfst dir bewusst
machen, dass eine starke Marke, eine starke Personenmarke auch
eben durch dieses regelmäßige und konsistente entsteht. Ein
stimmiges Auftreten in deinen Botschaften, Kanälen, Werten, das
ist wichtig und aber eben auch das regelmäßige und den Weitblick
zu haben, dass du heute etwas tust, was nicht morgen für
Ergebnisse sorgt, sondern vielleicht erst in drei, in sechs oder
in zwölf Monaten. Daher ist es so wichtig, auch in schwierigen
Phasen aktiv und sichtbar zu bleiben. Nicht nachzugeben, immer
wieder zu sagen, ich mache das nicht für morgen oder für heute,
ich mache das für heute in einem Jahr.
Personal Branding ist etwas langfristiges und Kontinuität ist der
Schlüssel dafür, dass du die Ergebnisse irgendwann spüren
wirst.
Kurz zusammengefasst:
Eine starke Personal Brand ist wie ein gut gepflegter Garten
– es braucht Zeit und stetige Pflege.
Personal Branding ist ein Marathon, kein Sprint – Geduld und
Durchhaltevermögen sind der Schlüssel zum Erfolg.
Eine starke Personal Brand entsteht durch regelmäßige,
konsistente Präsenz – in Botschaften, Kanälen und Werten.
Bleib auch in schwierigen Phasen sichtbar und aktiv.
7. Zu viele Baustellen schaden der Marke
Diese Erkenntnis ist gar nicht so alt um ehrlich zu sein. Ich
habe sie immer mal wieder, weil ich dazu tendiere viele
verschiedene Dinge parallel zu machen und wir wissen aber, wer zu
viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten will, der lässt am
Ende wahrscheinlich alle fallen, weil es einfach nicht
funktioniert. Es gab immer wieder Phasen, in denen ich mich
einfach komplett verzettelt habe. Zu viele Projekte, zu viele
Ideen, was ja gleichzeitig bedeutet, dass meine Energie für die
einzelne Sache immer weniger wurde, weil ich sie auf immer mehr
Dinge gleichzeitig verteilt habe. Irgendwann habe ich gemerkt,
Fokus ist nicht nur hilfreich, sondern Fokus ist im Grunde
überlebenswichtig. Projekte zu priorisieren, nein zu sagen. Sich
auf Kernkompetenzen zu konzentrieren.
Dinge, die ich nicht gut kann, zu delegieren. Jedoch sollten wir
uns auf unsere Kernkompetenzen fokussieren und den Rest
delegieren.
Ich gebe meinen Kunden gern immer den Tipp der Rule of 1. Ein
Thema, eine Zielgruppe, eine Message, ein Kanal, ein Social Media
Kanal plus E-Mail Marketing. Sich einfach aus das wesentliche zu
konzentrieren.Denn auf den Punkt gebracht: Zuviele verschiedene
Baustellen, schaden unterm Strich deiner Marke.
Kurz zusammengefasst:
Wer zu viele Bälle gleichzeitig in der Luft hält, lässt am
Ende alle fallen.
Fokus ist nicht nur hilfreich, sondern überlebenswichtig.
Priorisiere deine Projekte und lerne „Nein“ zu sagen.
Konzentriere dich auf deine Kernkompetenzen und delegiere den
Rest.
Tipp: Rule of One. 1 Thema. 1 Zielgruppe. 1 Message. 1 Kanal
+ Newsletter.
8. Balance aus Nähe und Distanz
Die Kunst im Personal Branding liegt ja darin, nah genug zu sein
für die Zielgruppe, auch zu berühren, greifbar zu sein, nicht nur
diese anonymisierte Unternehmerhülle darzustellen. Das heißt es
braucht natürlich Nähe, aber es braucht auch ein Stück weit
Distanz, Ferne, respektiert zu werden. Meine Erfahrung ist es,
wenn wir es nicht schaffen die Balance aus Nähe und Distanz
herzustellen, dann wird irgendwas leiden.
Und ich will das kurz an einem Beispiel festmachen. Ich hatte mal
ein Produkt, das war ein Einstiegsangebot, deshalb auch der Preis
eher niedrig. Da war ich trotz dieses sehr niedrigen Invests der
Kunden sehr stark präsent, sehr nah. Ich habe alle Anfragen, auch
Supportanfragen selbst beantwortet. Ich habe wöchentlich eine
Q&A gemacht. Ich war dauerpräsent. Das hat allerdings zu
falschen Erwartungen geführt, weil die Kunden natürlich dachten,
wenn ich jetzt ein Folgeangebot buche, dann ist die Präsenz von
Julian noch höher. Wenn ich jetzt irgendeine Frage habe, die
nicht sofort beantwortet wird, dann schreibe ich Julian nochmal
privat auf einem Channel eine Nachricht, der ist ja so lieb und
antwortet. Meine private Nummer wurde leider entdeckt und dann
flatterten auch plötzlich so einige WhatsApp Nachrichten ein.
Einige haben den Respekt vor meiner Zeit, vor meinen Ressourcen
nicht geschätzt.
Diese komplette Nähe, die hat irgendwann dafür gesorgt, dass
Grenzen überschritten wurden. Es betraf auch generell meine
Kommunikation. Ich war zu lieb, zu nah dran an diesen Menschen.
Im Personal geht es natürlich darum, Einblicke in das Leben zu
geben, allerdings ohne zu privat zu werden. Deshalb ist es so
wichtig Grenzen zu definieren. Die Balance aus Nähe und Distanz
herzustellen könnte auch heißen definiere Grenzen für deine
Online Präsenz. Entscheide ganz bewusst was kommunizierst du, was
kommunizierst du nicht, was lässt du zu, was lässt du nicht
zu.
Kurz zusammengefasst:
Die Kunst des Personal Brandings liegt darin, nah genug zu
sein, um zu berühren, aber fern genug, um respektiert zu werden.
Gib genug Einblick in dein Leben, ohne zu privat zu werden –
das schafft Professionalität mit Persönlichkeit.
Definiere klare Grenzen für deine Online-Präsenz.
9. Perfektionismus bremst
Das ist generell eine Erkenntnis im Business, aber auch darüber
hinaus. Perfektionismus ist einfach oft der größte Feind des
Guten, der größte Feind des Fortschritts. Ich habe lange
versucht, alles perfekt zu machen oder möglichst viel perfekt zu
machen. Ja, sei es jetzt Content, die Positionierung, Auftritte,
Präsentationen, so Produkte. Aber Perfektion ist nicht das Ziel,
sondern Fortschritt. Als Beispiel: Wenn ich versuche erst
dann etwas zu posten, wenn der Beitrag vermeintlich perfekt ist,
dann werde ich nicht posten in einer Zeit, in der deine
Mitbewerber schon sehr lange am Posten sind. Wenn ich ein Produkt
erst dann auf den Markt bringe, wenn es vermeintlich perfekt ist,
dann werde ich kein Produkt auf dem Markt haben, während
Mitbewerber schon Geld verdienen. Daher ist es eben wichtig, dir
realistische Deadlines zu setzen, dich daran zu halten und dir
aber auch das Prinzip von einem Minimum Valuable Product zu Nutze
zu machen. Das heißt, geh mit einer Mindestversion eines Produkts
raus. Nutz das für deine Personal Brand. Geh mit einer
Mindestversion deines Webinars raus und teste es. Geh mit einer,
mit einer unperfekten Version vom Content raus. Hauptsache du
bist schon präsent.
Verabschiede dich von dem Gedanken, dass dein Außenauftritt
perfekt ist. Nicht nur, weil es ausbremst, sondern auch weil
Perfektion bei Menschen nicht anziehend ist. Perfektion ist nicht
anziehend, aber genau das willst du ja sein - anziehend. Deshalb
funktionieren häufig Selfies in Social Media besser als das
perfekt geschulte Foto, weil Perfektion häufig bei Menschen nicht
anziehend ist, sondern das Unperfekte.
Kurz zusammengefasst:
Perfektionismus ist oft der größte Feind des Guten – und des
Fortschritts.
Perfektion ist nicht das Ziel, sondern Fortschritt.
Setze dir realistische Deadlines und halte dich daran.
Nutze das Prinzip des „Minimum Viable Product“ auch für deine
Personal Brand.
Tipp: Verabschiede dich von dem Gedanken, dass dein
Außenauftritt perfekt ist. Es bremst aus und ist nicht anziehend.
10. Ohne selbstkritische Reflexion hätte ich mich verlaufen
Ohne selbstkritische Reflektion im Business verläufst du dich.
Das regelmäßige Reflektieren von dem, was ich tue, ist so ein
bisschen wie mein Navigationssystem für meine persönliche und
berufliche Entwicklung. Manchmal verliert man etwas aus den Augen
oder man verliert seine Ziele oder sogar seine Werte. Tatsächlich
war es bei mir so, dass ich mich in der Jagd nach Umsatz, in der
Jagd nach Reichweite, aber vor allem in der Jagd nach
Anerkennung, zeitweise von mir und meinen Werten entfernt
habe.
Ein konkretes Beispiel dazu. Ich war mal eine Zeit lang in einer
Welt von Mentoren unterwegs, die haben riesige Ziele
kommuniziert, was man nicht alles erreichen kann. Und die haben
mir auch riesige Ziele eingeredet, was sie mit mir erreichen
wollen und was möglich ist für mich. Ich mich da anstecken lassen
von diesem Feuer. Mal davon abgesehen, dass das in der Form nie
so funktioniert hat, habe ich irgendwann gemerkt, warte mal
stopp. Das eingeredete Ziel, das ist überhaupt nicht meins. Das
Ziel der anderen, das ist überhaupt nicht mein Ziel. Das wollte
ich gar nicht. In der Welt wollte ich gar nicht sein. Das ist
überhaupt nicht das, was mich angetrieben hat. Das ist nicht das,
was mein Feuer in mir entfacht. Das ist nicht das, weshalb ich
mich mal selbstständig gemacht habe. Ich habe Ziele von anderen
auf mich übertragen. Ich habe die Definition Erfolg von Erfolg
von anderen einfach zu meiner Definition gemacht. Obwohl meine
Definition von Erfolg eine ganz andere ist. Für mich ist Impact
das Wichtigste. Impact ist für mich das, was mich antreibt. Oder
auch Inspiration. Ich kriege Gänsehaut, wenn ich andere
inspirieren kann.
Das ich mich in dieser Phase etwas aus den Augen verloren habe,
habe ich erst gemerkt, als ich mir Zeit genommen habe fürs
Reflektieren. Genauer hingeschaut, was eigentlich meine Ziele
sind, was meine Definition von Erfolgt ist. Du verläufst dich,
wenn du nicht regelmäßig und selbstkritisch in die Reflektion
gehst. Weil du dir Feedback einholst von Menschen, von denen du
eigentlich gar kein Feedback hören möchtest. Oder weil du dir das
Feedback von Mentoren oder vertrauenswürdigen Kollegen, von
vertrauenswürdigen Menschen im Umfeld nicht einholst, obwohl du
eigentlich deren Meinung schätzt. Weil du nicht, ja meinetwegen
ein vierteljährliches Review machst. Wo stehst du gerade? Welche
Ziele verfolgst du gerade? Sind das deine Ziele? Was ist deine
Vision?
Es ist so wichtig genau dafür regelmäßig Zeit einzuplanen, damit
du nicht Dingen hinterherläufst, die gar nicht dir sind, die gar
nicht dir wichtig sind. Der Effekt ist nicht nur, dass sich dein
Business vielleicht in eine Richtung entwickelt, die du gar nicht
gewünscht hast oder dass sich dein Business nicht entwickelt,
obwohl es sich ja weiter entwickeln soll, sondern der Effekt ist
auch, dass das in einer Weise auf deine Marke, auf deine Personal
Brand abfärbt. Einfach nur, weil jemand anderes einen starken
Einfluss auf dich hatte oder es anders zu formulieren, weil du
diesen Einfluss ermöglicht hast, zugelassen hast. Deshalb
Erkenntnis Nummer 10, regelmäßig selbstkritisch reflektieren
sorgt dafür, dass du dich nicht oder zumindest nicht zu lange
verläufst. Wenn du dein Jahr 2025 strategisch planen möchtest,
dann könnte mein neues Mini-Produkt "Reflect. Align. Plan." dir
extrem weiterhelfen. Hier findest du weitere Infos.
Kurz zusammengefasst:
Regelmäßige Selbstreflexion ist wie ein Navigationssystem für
deine persönliche und berufliche Entwicklung.
Plane regelmäßige Reflexionsphasen ein, z.B. vierteljährliche
Reviews.
Hole dir Feedback von Mentoren oder vertrauenswürdigen
Kollegen.
Natürlich stecken in über 10 Jahren Personal-Branding-Arbeit noch
wesentlich mehr Erkenntnisse... diese teile ich gern mit dir in
den nächsten Episoden.
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