(61) Chinas Technologien für hybriden Krieg
41 Minuten
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Sicherheits- und außenpolitische Analysen, Strategien und diplomatische Optionen
Beschreibung
vor 6 Tagen
„Hybrider Krieg ist alles, was unter der Schwelle bewaffneten
Konfliktes bleibt“, erklärt Antonia Hmaidi. Dazu gehören
Desinformationskampagnen und Sabotage von kritischer Infrastruktur,
um das angegriffene Land wirtschaftlich, politisch und
gesellschaftlich zu destabilisieren. Bei dieser Art der Bedrohung
denken viele aktuell zunächst an Russland. Als die mittel- und
langfristig größere hybride Bedrohung bewerten viele Expertinnen
und Experten allerdings China. Antonia Hmaidi ist Senior Analyst
beim Mercator Institute for China Studies (MERICS). Sie bewertet
die hybride Kriegsführung Chinas als Teil der chinesischen
Strategie, Weltmacht Nummer Eins zu werden. Im digitalen Raum
geschehe dies bisher vor allem durch Cyber-Spionage – unter anderem
bei VW – aber auch die Beeinflussung der Präsidentschaftswahl in
Rumänien durch „Troll-Armeen“ auf TikTok zeige, wie ernst das Thema
zu nehmen sei. Die Bundesregierung fördert das MERICS-Projekt
„China Tech Observatory“, das Antonia Hmaidi leitet. Dabei geht es
um die Bestandsaufnahme der Fortschritte Chinas in „kritischen
Technologien“, wie zum Beispiel der Quantentechnologie, bei der
China und die USA in unterschiedlichen Bereichen Fortschritte
erzielt haben. Künstliche-Intelligenz-Systeme spielen ebenfalls
eine große Rolle, beispielsweise die Large-Language-Modelle (LLM),
aber auch die Gesichtserkennung und autonomes Fahren. Ein neues
Big-Data-Zentrum Chinas ist wichtig für den Bereich
Materialforschung, die mithilfe der neuen Technologie massiv
beschleunigt wird. In vielen dieser Bereiche sorge die chinesische
Regierung dafür, dass zum einen gezielte Forschung stattfindet, zum
anderen zwinge sie mitunter auch deutsche Firmen dazu, mit
chinesischen Firmen zusammenzuarbeiten und ihr Wissen zu teilen,
anstatt auf chinesischem Boden eigene Tochtergesellschaften zu
gründen. Wieviel Kooperation ist sinnvoll und wieviel Abwehr – also
praktisch hybride Verteidigung – der EU ist zur gleichen Zeit
nötig? Im Atlantic Talk Podcast diskutiert Host Oliver Weilandt mit
der Expertin auch darüber, ob Deutschland bzw. die EU auch selbst
„Hack-Backs“ betreiben sollten, die in Deutschland bislang verboten
sind. Und wären wir dazu überhaupt in der Lage ? Was erreicht in
diesem Zusammenhang die „Strategic Technologies for Europe
Platform”, die die EU-Kommission Ende 2023 eingerichtet hat? Und
schließlich: Was sind die dringendsten Empfehlungen Antonia Hmaidis
an die deutschen und europäischen Entscheidungsträger?
Konfliktes bleibt“, erklärt Antonia Hmaidi. Dazu gehören
Desinformationskampagnen und Sabotage von kritischer Infrastruktur,
um das angegriffene Land wirtschaftlich, politisch und
gesellschaftlich zu destabilisieren. Bei dieser Art der Bedrohung
denken viele aktuell zunächst an Russland. Als die mittel- und
langfristig größere hybride Bedrohung bewerten viele Expertinnen
und Experten allerdings China. Antonia Hmaidi ist Senior Analyst
beim Mercator Institute for China Studies (MERICS). Sie bewertet
die hybride Kriegsführung Chinas als Teil der chinesischen
Strategie, Weltmacht Nummer Eins zu werden. Im digitalen Raum
geschehe dies bisher vor allem durch Cyber-Spionage – unter anderem
bei VW – aber auch die Beeinflussung der Präsidentschaftswahl in
Rumänien durch „Troll-Armeen“ auf TikTok zeige, wie ernst das Thema
zu nehmen sei. Die Bundesregierung fördert das MERICS-Projekt
„China Tech Observatory“, das Antonia Hmaidi leitet. Dabei geht es
um die Bestandsaufnahme der Fortschritte Chinas in „kritischen
Technologien“, wie zum Beispiel der Quantentechnologie, bei der
China und die USA in unterschiedlichen Bereichen Fortschritte
erzielt haben. Künstliche-Intelligenz-Systeme spielen ebenfalls
eine große Rolle, beispielsweise die Large-Language-Modelle (LLM),
aber auch die Gesichtserkennung und autonomes Fahren. Ein neues
Big-Data-Zentrum Chinas ist wichtig für den Bereich
Materialforschung, die mithilfe der neuen Technologie massiv
beschleunigt wird. In vielen dieser Bereiche sorge die chinesische
Regierung dafür, dass zum einen gezielte Forschung stattfindet, zum
anderen zwinge sie mitunter auch deutsche Firmen dazu, mit
chinesischen Firmen zusammenzuarbeiten und ihr Wissen zu teilen,
anstatt auf chinesischem Boden eigene Tochtergesellschaften zu
gründen. Wieviel Kooperation ist sinnvoll und wieviel Abwehr – also
praktisch hybride Verteidigung – der EU ist zur gleichen Zeit
nötig? Im Atlantic Talk Podcast diskutiert Host Oliver Weilandt mit
der Expertin auch darüber, ob Deutschland bzw. die EU auch selbst
„Hack-Backs“ betreiben sollten, die in Deutschland bislang verboten
sind. Und wären wir dazu überhaupt in der Lage ? Was erreicht in
diesem Zusammenhang die „Strategic Technologies for Europe
Platform”, die die EU-Kommission Ende 2023 eingerichtet hat? Und
schließlich: Was sind die dringendsten Empfehlungen Antonia Hmaidis
an die deutschen und europäischen Entscheidungsträger?
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