Begnadigungen von Hitler und Fechenbach

Begnadigungen von Hitler und Fechenbach

20. Dezember 1924
11 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Tag
In der Vorweihnachtszeit 1924 erließ das Justizministerium eine
Reihe von Begnadigungen und Straferlassen. Zwei fanden besondere
Beachtung. Auf der einen Seite wurde der zu 5 Jahren Haft
verurteilte Adolf Hitler schon nach ca. 9 Monaten vorzeitig
entlassen. Auf der anderen endete das Leid des Felix Fechenbach,
dem Mitbegründer der USPD und Mitglied des Arbeiter- und
Soldatenrats in München während der Novemberrevolution. Er war 1922
aufgrund hauptsächlich falscher und erfundener Beschuldigungen vor
dem Münchener Volksgerichtshof zu 11 Jahren Zuchthaus verurteilt
worden. Die Proteste gegen diese „Rache“ des rechten
Justizapparates waren sehr laut geworden und konnten offensichtlich
nicht mehr ignoriert werden. Inwieweit diese Begnadigung von der
Freilassung Hitlers ablenken sollte, können wir nicht beurteilen.
Der Hamburger Anzeiger vom 20. 12. berichtete nicht nur die
Tatsachen rund um die Entlassungen der Personen, sondern
spekulierte auch im Falle von Hitler darüber, wie er sich nun
politisch verhalten würde. Würde er weiter den Umsturz suchen, oder
den parlamentarischen Weg gehen? Rosa Leu kennt die Einschätzung
dieses Leitartiklers, der mit C. P. zeichnete.

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