Eine frühe Frühschichtgeschichte

Eine frühe Frühschichtgeschichte

7 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren
Gedanken zur Schichtarbeit



Die meisten Ampeln sind auf "AUS" und blinken im Takt.



Die Häuser werfen lange Schatten.



Ich fahre mit meinem Auto durch die Stadt, dann durch den Wald, es
regnet, kann kaum einen Meter weit sehen - der Nebel verschluckt
die Umgebung.
Wie viele Füchse habe ich schon gesehen, nachts auf der einsamen
Straße. Und Igel über den Asphalt tappsen - gerade noch kann ich
ausweichen, von Rehen ganz zu schweigen.
Im Winter fallen Flocken, im Lichtkegel zu sehen, bin priviligiert
als erstes Auto über die noch geschlossene Schneedecke zu fahren,
vorsichtig.
Es ist ruhig, die Straße gehört mit, niemand ist unterwegs um diese
Zeit, oder noch unterwegs um diese Zeit.



Um 23:59 Uhr erklingt aus dem Radio die Deutschlandhymne, mir wird
es feierlich zumute, ein Tag schließt ab, ein neuer bricht
an.



Wenn ich zur Frühschicht fahre, lausche ich die Nachrichten der ARD
Infonacht um zu hören was in der Nacht irgendwo (hoffentlich weit
weg!) geschehen ist. Es ist die einzige Stimme weit und
breit.
Ich fahre mit halben Augen den Weg zum Dienst, völlig müde.

Am liebsten würde ich schlafen und wieder zurück ins Bett.
Wie soll ich den Tag nur überstehen?

Um 3.20 Uhr schläft die Stadt noch.
Ein LKW Fahrer drängelt hinter mir, ich hab´s lieber gemütlich so
frühzeitig morgens, soll er doch überholen!



Spätschichten sind mir lieber, bin ein Nachtmensch (meisten),
nachts wenn alles schläft...
Wenn nur noch im Kühlschrank das Licht brennt :) schicke ich meine
Stadtbahn schlafen, auf Gleis 11,12 oder 22 - gehe rüber zum
Parkplatz, schließe auf, fahre mit meinem Auto vom Parkplatz und
hinaus in die Nacht -
mal sehen, was mir diesmal so alles auf den Straßen begegnet.
Spannend ist es immer, wenngleich es meist schwierig ist die Augen
offen zu halten - bin froh wenn ich heil zuhause oder im Geschäft
ankomme - nun wird geschlafen -



Gute Nacht - bis zur nächsten Schicht...





Es ist 2.35 Uhr, der Wecker klingelt gleich, draußen regnet es
leicht. Auf zur dritten Frühschicht. Unruhiger Schlaf, Angst zu
verschlafen. Das Klingeln des Weckers ist wie eine Erlösung

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