Christbaumschmuck aus Thüringen

Christbaumschmuck aus Thüringen

31 Minuten
Podcast
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Mit dem Mikrofon rund um die Welt. Das ist die spannende Aufgabe, die sich unseren Autor*innen stellt. Um dann in unserem Podcast "Zwischen Hamburg und Haiti" zu erzählen, wie nahe und ferne Länder klingen, was die Menschen dort berichten, wie sie lebe...

Beschreibung

vor 1 Tag
Wer hat sich nicht schon mal gefragt, woher die Christbaumkugeln
und bunten Figuren am Weihnachtsbaum stammen? Ein weltweit
bedeutsames Zentrum dafür sind die kleinen Orte entlang des
Rennsteigs – Lauscha, Steinheid, Neuhaus - im südlichen Thüringer
Wald. Dort gibt es noch heute mehr als 40 Glasbläser, die den
wertvollen Schmuck traditionell in reiner Handarbeit fertigen. Dass
sich in Lauscha schon im 16. Jahrhundert Glasmacher ansiedelten,
war kein Zufall. Im Wald fanden sie das notwendige Holz zum
Befeuern der Öfen und zur Herstellung von Pottasche, aber auch die
richtigen Glassande. 1847 schmückte ein armer Lauschaer Glasbläser
seinen Christbaum erstmals mit farbigen Kugeln, weil er sich Äpfel
und Nüsse nicht leisten konnte. Kaufhausgründer Frank Woolworth
reiste persönlich nach Thüringen, um 200 000 Christbaumkugeln zu
ordern. Die Glasbläser von Lauscha haben die industrielle
Revolution, das Kaiserreich, zwei Weltkriege und die deutsche
Teilung überstanden. Zu DDR-Zeiten gingen zwei Drittel ihrer
Produktion in den Export, nur ein Drittel blieb im Land, wurde als
so genannte Bückware weitergereicht. Die Hersteller von
Christbaumschmuck haben die Wiedervereinigung überlebt und bisher
auch die Billigimporte aus China. Ihre aktuelle Herausforderung ist
die Energiekrise, denn ohne Gas gibt es kein Glas. Reportagen von
Jörn Freyenhagen

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