Typ-1-Diabetes früher erkennen und sogar aufhalten – ist das möglich, Frau Prof. Ziegler?
Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler ist Direktorin …
26 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler ist Direktorin des Instituts für
Diabetesforschung (IDF) am Helmholtz Zentrum München und seit
Jahrzehnten eine renommierte Forscherin auf dem Gebiet des
Typ-1-Diabetes. Zusammen mit ihrem Team forscht sie an Konzepten,
die darauf abzielen, Risikofaktoren für Typ-1-Diabetes zu
identifizieren, die Manifestation der Autoimmunerkrankung möglich
frühzeitig zu erkennen und diese mit speziellen Immuntherapien
hinauszuzögern. Ein weiteres Ziel ist es, zu erreichen, dass die
Autoimmunreaktion gar nicht erst in Gang kommt, der Typ-1-Diabetes
also nicht auftritt. In dieser Episode des Diabetes-Anker-Podcasts
berichtet Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler, wie sie und ihr Team
am IDF an Konzepten forschen, die die Früherkennung und Prävention
von Typ-1-Diabetes vorantreiben sollen. Im Mittelpunkt stehen dabei
innovative Ansätze, die u.a. im Rahmen der AVAnT1a- und der
Fr1da-Studie untersucht werden. Fortschritte in der Früherkennung
von Typ-1-Diabetes: Meilenstein in der Forschung Typ-1-Diabetes,
eine Autoimmunerkrankung, die die insulinproduzierenden Zellen der
Bauchspeicheldrüse angreift, kann durch den Nachweis von
Inselautoantikörpern im Blut schon Jahre vor dem Auftreten von
Symptomen diagnostiziert werden. Mit der Etablierung eines neuen
Stufenmodells – von Stadium 1 (Antikörpernachweis) bis zu Stadium 3
(manifester Diabetes) – hat sich das Verständnis der Krankheit
grundlegend verändert. Studien wie die Fr1da-Studie in Bayern haben
gezeigt, dass 0,3 Prozent der getesteten Kinder ein Frühstadium
aufweisen. Durch die frühzeitige Diagnose können schwere
Stoffwechselentgleisungen wie eine diabetische Ketoazidose
vermieden und die langfristige Gesundheit der Betroffenen
verbessert werden. In Bayern wurden bereits über 200.000 Kinder
getestet, mit einer geplanten bundesweiten Ausweitung bis 2025.
Einflüsse von Virus-Infektionen und medikamentöse Prävention
Frühkindliche Virusinfektionen, insbesondere durch Enteroviren,
werden als mögliche Auslöser der Autoimmunreaktion untersucht.
Während der COVID-19-Pandemie zeigten Studien, dass auch SARS-CoV-2
das Risiko erhöhen könnte. Die AVAnT1a-Studie, ein internationales
Projekt, erforscht, ob eine Impfung gegen COVID-19 die Entstehung
von Autoimmunität verhindern kann. Ziel ist es, junge Kinder mit
hohem genetischem Risiko frühzeitig zu schützen. Ein weiteres
zukunftsweisendes Thema ist die medikamentöse Prävention. Das in
den USA zugelassene Medikament Teplizumab kann den Übergang vom
Frühstadium in den manifesten Diabetes um durchschnittlich drei
Jahre verzögern. In Deutschland wurde ein Härtefallprogramm
gestartet, das betroffenen Kindern ab einem Alter von 8 Jahren
bereits Zugang zu dieser Therapie ermöglicht. Die Forschung
arbeitet daran, die Zeitspanne der Verzögerung bis zum manifesten
Stadium weiter auszudehnen und zusätzliche Medikamente zu
entwickeln. Ausblick Die Früherkennung und Prävention von
Typ-1-Diabetes könnten den Krankheitsverlauf entscheidend
verändern. Mit innovativen Studien, einem wachsenden Verständnis
viraler Trigger und neuen Therapiemöglichkeiten wird das Ziel einer
Welt ohne Typ-1-Diabetes greifbarer. Familien, die sich für die
Teilnahme an Studien interessieren, können sich bereits vor der
Geburt eines Kindes beraten lassen. Diese Fortschritte markieren
den Beginn einer neuen Ära im Kampf gegen Typ-1-Diabetes und
zeigen, wie engmaschige Betreuung und frühzeitige Intervention das
Leben vieler Menschen nachhaltig verbessern können. Weiterführende
Informationen: • Fr1da-Studie zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes:
https://bit.ly/3Of9czd • Freder1k-Studie zur Früherkennung von
Typ1-Diabetes: https://www.helmholtz-munich.de/freder1k •
Informationen zur AVAnT1A-Studie: https://bit.ly/40WAYbd • Website
des Studienzentrums für Diabetes bei Kindern am IDF:
https://bit.ly/412Ay2S • Informationen zur Teilnahme an aktuellen
IDF-Studien: https://bit.ly/3OgwOTV Zum Folgen-Überblick:
https://bit.ly/4fjTjU6
Diabetesforschung (IDF) am Helmholtz Zentrum München und seit
Jahrzehnten eine renommierte Forscherin auf dem Gebiet des
Typ-1-Diabetes. Zusammen mit ihrem Team forscht sie an Konzepten,
die darauf abzielen, Risikofaktoren für Typ-1-Diabetes zu
identifizieren, die Manifestation der Autoimmunerkrankung möglich
frühzeitig zu erkennen und diese mit speziellen Immuntherapien
hinauszuzögern. Ein weiteres Ziel ist es, zu erreichen, dass die
Autoimmunreaktion gar nicht erst in Gang kommt, der Typ-1-Diabetes
also nicht auftritt. In dieser Episode des Diabetes-Anker-Podcasts
berichtet Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler, wie sie und ihr Team
am IDF an Konzepten forschen, die die Früherkennung und Prävention
von Typ-1-Diabetes vorantreiben sollen. Im Mittelpunkt stehen dabei
innovative Ansätze, die u.a. im Rahmen der AVAnT1a- und der
Fr1da-Studie untersucht werden. Fortschritte in der Früherkennung
von Typ-1-Diabetes: Meilenstein in der Forschung Typ-1-Diabetes,
eine Autoimmunerkrankung, die die insulinproduzierenden Zellen der
Bauchspeicheldrüse angreift, kann durch den Nachweis von
Inselautoantikörpern im Blut schon Jahre vor dem Auftreten von
Symptomen diagnostiziert werden. Mit der Etablierung eines neuen
Stufenmodells – von Stadium 1 (Antikörpernachweis) bis zu Stadium 3
(manifester Diabetes) – hat sich das Verständnis der Krankheit
grundlegend verändert. Studien wie die Fr1da-Studie in Bayern haben
gezeigt, dass 0,3 Prozent der getesteten Kinder ein Frühstadium
aufweisen. Durch die frühzeitige Diagnose können schwere
Stoffwechselentgleisungen wie eine diabetische Ketoazidose
vermieden und die langfristige Gesundheit der Betroffenen
verbessert werden. In Bayern wurden bereits über 200.000 Kinder
getestet, mit einer geplanten bundesweiten Ausweitung bis 2025.
Einflüsse von Virus-Infektionen und medikamentöse Prävention
Frühkindliche Virusinfektionen, insbesondere durch Enteroviren,
werden als mögliche Auslöser der Autoimmunreaktion untersucht.
Während der COVID-19-Pandemie zeigten Studien, dass auch SARS-CoV-2
das Risiko erhöhen könnte. Die AVAnT1a-Studie, ein internationales
Projekt, erforscht, ob eine Impfung gegen COVID-19 die Entstehung
von Autoimmunität verhindern kann. Ziel ist es, junge Kinder mit
hohem genetischem Risiko frühzeitig zu schützen. Ein weiteres
zukunftsweisendes Thema ist die medikamentöse Prävention. Das in
den USA zugelassene Medikament Teplizumab kann den Übergang vom
Frühstadium in den manifesten Diabetes um durchschnittlich drei
Jahre verzögern. In Deutschland wurde ein Härtefallprogramm
gestartet, das betroffenen Kindern ab einem Alter von 8 Jahren
bereits Zugang zu dieser Therapie ermöglicht. Die Forschung
arbeitet daran, die Zeitspanne der Verzögerung bis zum manifesten
Stadium weiter auszudehnen und zusätzliche Medikamente zu
entwickeln. Ausblick Die Früherkennung und Prävention von
Typ-1-Diabetes könnten den Krankheitsverlauf entscheidend
verändern. Mit innovativen Studien, einem wachsenden Verständnis
viraler Trigger und neuen Therapiemöglichkeiten wird das Ziel einer
Welt ohne Typ-1-Diabetes greifbarer. Familien, die sich für die
Teilnahme an Studien interessieren, können sich bereits vor der
Geburt eines Kindes beraten lassen. Diese Fortschritte markieren
den Beginn einer neuen Ära im Kampf gegen Typ-1-Diabetes und
zeigen, wie engmaschige Betreuung und frühzeitige Intervention das
Leben vieler Menschen nachhaltig verbessern können. Weiterführende
Informationen: • Fr1da-Studie zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes:
https://bit.ly/3Of9czd • Freder1k-Studie zur Früherkennung von
Typ1-Diabetes: https://www.helmholtz-munich.de/freder1k •
Informationen zur AVAnT1A-Studie: https://bit.ly/40WAYbd • Website
des Studienzentrums für Diabetes bei Kindern am IDF:
https://bit.ly/412Ay2S • Informationen zur Teilnahme an aktuellen
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https://bit.ly/4fjTjU6
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