Wie sieht die Ampel-Bilanz bei Verkehrswende und Elektromobilität aus, Andreas Knie?
Und was gehört ins Lastenheft der nächsten Bundesregierung?
38 Minuten
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Die Elektromobilität wächst – und wir schauen hinter die Kulissen, beleuchten Trends und Kontroversen.
Beschreibung
vor 5 Tagen
Bahnreform, Tankrabatt und Deutschlandticket: Die Ampel hat im
Verkehrsbereich einige Themen angepackt. Aber auch viel falsch
gemacht! Die Elektromobilität zum Beispiel kam mit dem
Förder-Stopp unter die Räder. Und auch beim Tempolimit wurde
wieder eine Legislaturperiode verschenkt. Wie es um die Verkehrs-
und Antriebswende in Deutschland steht, nachdem sich die Ampel
selbst den Stecker gezogen hat, das besprechen wir in dieser
Episode mit Verkehrsforscher Prof. Dr. Andreas Knie!
Der Leiter der Forschungsgruppe "Digitale Mobilität und
gesellschaftliche Differenzierung" am Berliner
Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (WZB) zieht im Gespräch
eine traurige Bilanz der Ampel: "Wir haben in der Tat eine
Regierung gehabt, die in Richtung Verkehrswende nicht wirklich
aktiv war." Der einzige Lichtblick sei das 9-Euro-Ticket, welches
heute immerhin als Deutschlandticket überlebt hat.
Dass die Elektromobilität unter die Räder kam, schiebt Andreas
Knie sowohl den Grünen als auch der FDP in die Schuhe. Erstere
habe es versäumt, sich das Verkehrsministerium zu schnappen.
Letztere habe mit ihrer Position pro E-Fuels die Verbraucher
verunsichert. Und damit schließlich dafür gesorgt, dass man auf
EU-Ebene jetzt doch wieder eine Debatte um das vermeintliche
"Verbrenner-Aus" führt. Hier macht Prof. Knie auch das deutsche
Zögern beim Thema Elektromobilität klar. Denn: "Dieser Kampf
hätte schon vor fünf, sechs Jahren entschieden werden
müssen." Und auch die Autobauer lässt der Forscher nicht aus der
Verantwortung: Die seien zwar gut gestartet, hätten dann aber
"Angst vor der eigenen Courage entwickelt".
Mit dem Förderstopp bei Elektroautos (Stichwort Umweltbonus),
ÖPNV-Bussen und Trucks (Stichwort KsNI) sei die Antriebswende
dann völlig abgewürgt worden. Vor allem die zumeist öffentlichen
Busbetriebe hätten daran zu Knabbern, da sie sich erst mühsam auf
den E-Busse einstellen mussten – und nun nicht mehr wissen, wie
sie die Antriebswende bezahlen sollen.
Und nun? Bei "eMobility Insights" schreiben
electrive-Chefredakteur Peter Schwierz und sein Gast Prof. Dr.
Andreas Knie das Verkehrswende-Lastenheft für die nächste
Bundesregierung. Dazu gehören: Ein Moratorium für alle
Neubauaktivitäten in der Verkehrsinfrastruktur, eine Bahnreform
2.0 ("zurück zur Bundesbahn und Reichsbahn") und stringentes
Ordnungsrecht wie ein Tempolimit auf der Autobahn.
Und was muss bei der Elektromobilität passieren? Die
EU-Flottengrenzwerte müssen bleiben, fordert Prof. Dr. Andreas
Knie. Ansonsten bräuchte es eigentlich keine Förderung. "Man muss
einfach weiter die Privilegien des Verbrenners reduzieren."
Interessant: Der Bahn-Fan Andreas Knie macht sich für
Dienstwagen-Vorteile stark – aber natürlich nur für elektrische
Fahrzeuge! "Die Flottenpolitik ist nun mal der große Hebel", sagt
Knie. Pragmatismus ist bei der Verkehrswende offenbar angesagt:
"Da würde ich über meinen eigenen Schatten springen." Hört,
hört!
Ob damit in den deutschen Autoregionen Wolfsburg, Stuttgart,
Ingolstadt und München endgültig das Abendland untergeht, verrät
Prof. Dr. Knie im Podcast ebenfalls. Und er beleuchtet die
mögliche "Rolex-Strategie" der Premium-Hersteller. Wer künftig
das Verkehrsministerium leitet, besprechen wir ebenfalls.
Und damit wünschen wir Ihnen ein erkenntnisreiches Hörvergnügen,
frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2025!
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