Causa TTThilo Mischke

Causa TTThilo Mischke

2 Stunden 15 Minuten

Beschreibung

vor 4 Tagen

Einen Tag nach der Urteilsverkündung im Fall Pelicot, und nach
der Aufdeckung von Vergewaltigungs-Gruppen auf Telegram hat
“Titel, Thesen, Temperamente” - Deutschlands wichtigste
Kultursendung bekanntgegeben, dass Thilo Mischke die Nachfolge
von Max Moor als Nachfolger des Kulturmagazins antreten soll.
Außerdem wird Mischke Co-Moderator des neuen TTT-Podcasts,
zusammen mit der Podcasterin Jule Lobo. 


Mischke hatte sich 2010 einen Namen mit seinem misogynen Buch “In
80 Frauen um die Welt” gemacht, und dann 2013 noch mit “Die Frau
fürs Leben braucht keinen großen Busen” nachgelegt. In seinen
Büchern äußert er sich sexistisch, misogyn, rassistisch,
ableistisch und auch homophob. Außerdem schrieb er für die GQ
über Frauen und Sex. TTT führt an, Mischke sei geläutert und
bereue seine früheren Publikationen (zumindest vom
Weltreise-Sex-Buch) ist die Rede. Aber es stellt sich heraus:
Tatsächlich hat sich Mischke zumindest bis gerade jetzt nicht für
den Inhalt des Buchs entschuldigt, sondern sich nur vom Titel
distanziert. 


Viele Menschen haben 24 Stunden lang im Internet gelesen und
gehört und in dieser kurzen Zeit einen Haufen extrem
unappetitliches Zeug gefunden, das in einer nicht-patriarchalen
Welt zumindest dazu führen würde, dass Mischke nicht das
wichtigste Kulturmagazin des Landes moderiert. Zusammen mit
Isabella Caldart und Anja Rützel gehen wir die Timeline von
Mischkes Äußerungen durch - und haben 15 weitere Stimmen von
Menschen aus dem deutschsprachigen Medien-, Kunst- und
Kulturbetrieb gesammelt, die sich gegen Mischkes Berufung
aussprechen oder sich kritisch damit - und den
Verteidigungsstrategien, die jetzt aufgezogen werden,
auseinandergesetzt haben. 


Die Botschaft ist eindeutig: Es wird mit zweierlei Maß gemessen -
Misogynie, Sexismus und sämtliche -ismen sind kein Hindernis,
einen der mächtigsten Jobs im deutschen Kulturbetrieb zu
bekommen. Oder doch? Die Hoffnung stirbt zuletzt.


Dank fürs Mitarbeiten & Lautsein an: 


Isabella Caldart und Anja Rützel, sowie Mareike Fallwickl, Simon
Sahner, Nicole Seifert, Till Raether, Asha Hedayati, Nabard Faiz,
Adrian Daub, Ninia Binias, Nora Hespers, Moritz Hürtgen, Ike
Häuser, Dax Werner, Jennie Bohn, Alena Schröder und Aida
Baghernejad (und Ann-Katrin Büüsker, die keine Zeit hatte, aber
meinte, wir sollten ihre Skeets vorlesen, was wir verpasst haben,
die aber exzellent und u.a. hier und hier zu finden sind, sowie
Berit Glanz deren Recherche-Threads u.a. hier und hier zu finden
sind, sowie Magda Birkmann und Joris Wiese). 


Hier könnt ihr euch bei der ARD melden und
beschweren:hilfe.ard.de/kontakt 


ARD-Zuschauerredaktion, Telefon: +49 89/5589-440








Alle Quellen findet ihr hier.



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