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vor 1 Tag
Der Prozess hatte die politische Öffentlichkeit in Deutschland im
Dezember 1924 aufgewühlt: Reichspräsident Ebert war von einem
Redakteur der Mitteldeutschen Presse wegen seiner Mitwirkung am
Januarstreik des Jahres 1918 des Landesverrats bezichtigt worden
und reagierte darauf mit einer Beleidigungsklage. Das Urteil, das
jetzt kurz vor Weihnachten in Magdeburg gesprochen wurde, sendete
ganz erhebliche Schockwellen nach Berlin. Zwar schickte es den
beklagten Journalisten für zwei Monate ins Gefängnis, zugleich
erklärte das Gericht jedoch den Vorwurf des Landesverrats gegen das
Staatsoberhaupt in seiner Urteilsbegründung ausdrücklich für
zutreffend. Das sozialdemokratische Hamburger Echo zeigte sich in
seiner Weihnachtsausgabe vom 24.12. empört über diesen Spruch und
rang sichtlich um eine Form, diesen neuerlichen Beleg für den
strukturellen Rechtsdrall der Weimarer Justiz zu kommentieren.
Dabei waren die Reichweite und ganze Tragik dieses Verfahrens zum
damaligen Zeitpunkt noch gar nicht abzusehen: Wegen des Prozesses
hatte Ebert eine notwendige Operation am Blinddarm aufgeschoben,
was gut zwei Monate später tödliche Konsequenzen haben sollte. Der
Rest ist Geschichte. Es liest Rosa Leu.
Dezember 1924 aufgewühlt: Reichspräsident Ebert war von einem
Redakteur der Mitteldeutschen Presse wegen seiner Mitwirkung am
Januarstreik des Jahres 1918 des Landesverrats bezichtigt worden
und reagierte darauf mit einer Beleidigungsklage. Das Urteil, das
jetzt kurz vor Weihnachten in Magdeburg gesprochen wurde, sendete
ganz erhebliche Schockwellen nach Berlin. Zwar schickte es den
beklagten Journalisten für zwei Monate ins Gefängnis, zugleich
erklärte das Gericht jedoch den Vorwurf des Landesverrats gegen das
Staatsoberhaupt in seiner Urteilsbegründung ausdrücklich für
zutreffend. Das sozialdemokratische Hamburger Echo zeigte sich in
seiner Weihnachtsausgabe vom 24.12. empört über diesen Spruch und
rang sichtlich um eine Form, diesen neuerlichen Beleg für den
strukturellen Rechtsdrall der Weimarer Justiz zu kommentieren.
Dabei waren die Reichweite und ganze Tragik dieses Verfahrens zum
damaligen Zeitpunkt noch gar nicht abzusehen: Wegen des Prozesses
hatte Ebert eine notwendige Operation am Blinddarm aufgeschoben,
was gut zwei Monate später tödliche Konsequenzen haben sollte. Der
Rest ist Geschichte. Es liest Rosa Leu.
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