Mit dem E-Auto zur Olivenernte nach Sizilien

Mit dem E-Auto zur Olivenernte nach Sizilien

Im Gespräch mit Manfred Plechaty
21 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 2 Tagen
In der aktuellen Podcast-Folge hatte ich die Gelegenheit, mit
Professor Manfred Plechaty zu sprechen. Mit seinem Hintergrund bei
BMW und seiner Tätigkeit an der Hochschule Neu Ulm bringt er
umfassende Erfahrung in die Diskussion um Elektromobilität ein.
Besonders interessant war, wie er diese Technologie mit einem ganz
anderen Bereich verbindet: der Olivenernte. Manfred berichtete, wie
er 2015 zusammen mit seinen Studenten einen alten Jeep Wrangler von
Diesel auf Elektroantrieb umbaute. Ziel war es, praxisnah
Erfahrungen zu sammeln und die spezifischen Anforderungen eines
Elektroantriebs besser zu verstehen. Der Umbau erfolgte so, dass
das Gewicht des Fahrzeugs gleich blieb, was zu einer Reichweite von
etwa 100 Kilometern führte. Der Jeep wurde vor allem für Tests in
der Kiesgrube genutzt. „Mit dem Allradantrieb aus dem Stand am
steilen Hang hochzufahren, hat die Vorzüge des Elektromotors
deutlich gemacht,“ erklärte er. Diese praktischen Erfahrungen
prägten auch seine spätere Wahl für den BMW iX, ein Fahrzeug, das
seinen spezifischen Anforderungen gerecht werden konnte. Mit einer
Anhängerkupplung ausgestattet, eignete sich der iX besonders für
den Transport der bis zu einer Tonne schweren Olivenernte zur
Ölmühle. Besonders die Strecken durch bergiges Gelände in Sizilien
stellten Anforderungen, die der BMW iX erfüllen konnte. Manfred
schilderte seine Erfahrungen bei Fahrten von Deutschland nach
Sizilien, die teils mit dem Auto, teils mit der Fähre bewältigt
wurden. Dabei beschrieb er, wie sich die Ladeinfrastruktur in
Italien verbessert hat. Während früher improvisiert werden musste,
sind heute insbesondere in Norditalien und der Schweiz
Schnellladestationen gut verfügbar. Dennoch gibt es auf längeren
Reisen, besonders in entlegeneren Regionen, weiterhin
Herausforderungen. Ein Beispiel hierfür ist seine dreitägige
Sizilien-Rundfahrt, bei der er über 1200 Kilometer zurücklegte.
Obwohl die Ladeinfrastruktur mittlerweile besser ist, berichtete
Manfred von Schwierigkeiten mit zugeparkten oder defekten
Ladestationen. Dennoch habe sich die Situation spürbar verbessert,
auch in kleineren Städten auf Sizilien. Technische Probleme
kamen ebenfalls zur Sprache. So erzählte Manfred von einer
Bekannten, deren chinesisches Elektroauto auf einer Fähre
Schwierigkeiten hatte, weil die 12-Volt-Batterie durch ständige
Warnmeldungen entladen wurde. Solche Vorkommnisse seien zwar
selten, zeigten jedoch, dass die Technik noch nicht vollkommen
ausgereift ist. Manfred stellte klar, dass Elektromobilität auch in
spezifischen und herausfordernden Anwendungen funktioniert. „Ob bei
der Olivenernte oder auf längeren Fahrten – mit entsprechender
Planung ist Elektromobilität eine praktikable Lösung,“ resümierte
er. Gleichzeitig machte er darauf aufmerksam, dass der Ausbau der
Ladeinfrastruktur weiter entscheidend ist, um die
Alltagstauglichkeit zu verbessern. Nun aber genug der Vorworte,
lasst uns direkt in das Gespräch einsteigen.

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