„Ich bin gar nichts. Auch keine Deutsche“ - #52 - Lesung Ruth Vogel

„Ich bin gar nichts. Auch keine Deutsche“ - #52 - Lesung Ruth Vogel

Die Fluchtgeschichte von Ruth Vogel - vorgelesen von Sarah Vogel
8 Minuten

Beschreibung

vor 1 Tag
„Ruth Anker, die schöne Jüdin!“, sagte ein Lehrer, der sie
wiedererkannte, als sie vor etlichen Jahren Hamburg besuchte. Das
habe sie sehr gefreut, erzählt sie 2004 im Interview. Gefreut habe
sie auch, dass sie nicht in Vergessenheit geraten ist in der Stadt,
von der sie sagt, dass sie sie liebt. Das ist das Erste, was sie
sagt. „Ich liebe Hamburg.“ Das ist das erste, was ihr einfällt,
wenn sie über ihre Lebensgeschichte nachdenkt. Und doch muss sie
ihre Heimat verlassen. Zunächst geht sie als junges Mädchen nach
London, um Fotografie zu lernen. Nach der Heirat, kehrt sie mit
ihrem Mann ihrer geliebten Heimatstadt endgültig den Rücken, um in
Argentinien ein neues Leben zu beginnen. 67 Jahre später sagt sie
auf die Frage, ob sie sich inzwischen als Argentinierin fühlt: „Ich
bin gar nichts. Auch keine Deutsche.“

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