Thüringen torpediert das Bauhaus

Thüringen torpediert das Bauhaus

29. Dezember 1924
6 Minuten
Podcast
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 5 Tagen
Man kann den Einfluss des Bauhauses, der Kunstschule, die Walter
Gropius 1919 in Weimar begründet hatte, auf Architektur, Design und
diverse Avantgarden gar nicht unterschätzen. Dass die innovative
Institution, die die Grenzen zwischen Handwerk und „hoher“ Kunst
einriss und neue Formen des kollaborativen Studiums und der Lehre
erprobte, von großer Wichtigkeit war, war schon so manchem
Zeitgenossen bewusst. Die neue Landesregierung in Thüringen,
angeführt von der DVP, jedenfalls wusste das Bauhaus nicht zu
schätzen und bemühte sich darum, es abzuwickeln, unter anderem,
indem die Mittel um 50 Prozent gestrichen wurden. Und auch als
private Finanziers die Lücke schließen wollten, torpedierte sie
diese Bemühungen. Sofort bewarben sich andere Städte, um das
Bauhaus aufzunehmen, unter anderem Köln mit dem damaligen
Oberbürgermeister Konrad Adenauer. Den Zuschlag sollte dann 1925
bekanntlich Dessau bekommen. In den Zeitungen finden wir Ende des
Jahres 1924 wenige Erwähnungen dieses Prozesses, lediglich im
Hamburger Echo vom 29.12. einen Zwischenbericht zu den
Verhandlungen zwischen Bauhaus und Thüringen. Frank Riede liest für
uns den Bericht über radikale Kürzungen bei etablierten
Kulturinstitutionen.

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