Architekt Fritz Höger über das Chilehaus

Architekt Fritz Höger über das Chilehaus

1. Januar 1925
22 Minuten
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Beschreibung

vor 4 Tagen
Seit 1924 ziert das sogenannte Chilehaus das Hamburger
Kontorhausviertel, seit 2015 gehört es mit diesem und der Hamburger
Speicherstadt zum elitären Kreis des UNESCO-Weltkulturerbes. Seinen
Architekten Fritz Höger hätte diese Ehrung wohl kaum überrascht. In
einem Gastbeitrag für den Hamburgischen Correspondenten vom 1.
Januar 1925 zeigt er sich jedenfalls schwer beeindruckt von seinem
eigenen, eben fertiggestellten Werk und preist es in den höchsten
Tönen. Der Stilbegriff „Backsteinexpressionismus“, mit dem man das
Chilehaus und Högers Baukunst allgemein heute gerne
charakterisiert, fällt in der wortreichen Beschreibung noch nicht.
Dafür vergleicht Höger seinen Bau mit fast allen Weltwundern der
Architekturgeschichte und endet mit seiner Panegyrik in eigener
Sache auf einem durchaus schrillen patriotischen Ton. Das vermag
wiederum nicht wirklich zu überraschen. Fritz Höger sympathisierte
früh mit völkischen Gedanken und trat bereits 1932 in die NSDAP ein
– wo er als in Weimarer Zeit höchst gefragter avantgardistischer
Architekt allerdings auf wenig Gegenliebe stieß und ab 1933 kaum
mehr große Aufträge erhielt. Es liest Frank Riede.

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