Apropos ... Kaufsucht!

Apropos ... Kaufsucht!

46 Minuten
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Warum wir ticken, wie wir ticken – und was Du draus machen kannst!

Beschreibung

vor 1 Woche

Bin ich kaufsüchtig? Nach so manch einer
Shopping-Tour drängt sich einem der Verdacht auf. Tatsächlich
sind in Deutschland 18 Prozent von Konsumsucht betroffen,
weltweit sind es knapp acht Prozent der Weltbevölkerung. Und
dabei ist Kaufsucht noch nicht einmal davon abhängig, ob jemand
arm oder reich ist. Professor Dr. Dr. Oliver Hoffmann, Autor
zahlreicher Bücher zu diesem Thema, beschreibt die Konsumsucht,
die ihrer Bedeutung nach wissenschaftlich noch nicht entsprechend
aufgearbeitet wurde, im psychologischen, soziologischen und
ökonomischen Kontext.


Konsum ist gewollt. „Kapitalismus benötigt
Kaufsucht“, so Dr. Hoffmann über unser kapitalistisches System,
in dem einerseits die Wirtschaft beflügelt, die Konsumsucht aber
leider gefördert wird, was sie zu einer gefährlichen Thematik für
den Einzelnen werden lässt, so Dr. Hoffmann. In Europa wurde die
Konsumsucht noch nicht als Verhaltensstörung anerkannt.


In dieser Folge beschreibt er, wie sich Kaufsucht definiert, dass
sie Arm und Reich betrifft und auf jedem Niveau passieren kann.
„Die Mechanismen sind universell“, sagt er. Gerade im unteren
Bereich des Einkommensspektrum lauere die Gefahr der Konsumsucht,
die auf einem Belohnungsmechanismus und Konditionierungseffekten
beruht. Das wohltuende Kauferlebnis wird wiederholt, ein
Suchtverhalten etabliert sich. Wenn sie zu einem Ritual geworden
ist, sollte man aufmerksam werden.


Mit dem sozialen Vergleich hat sich die Konsumsucht in den
vergangenen 30 Jahren erhöht. Es wird nicht mehr wegen des
Kauferlebnisses gekauft, sondern auch, um sich etwas Schönes in
der Zukunft zu sichern – eine Reise, einen schönen Moment. Dabei
stehen teure Dinge nicht im Verhältnis zu ihrem Wert und
praktikablen Nutzen.


Gucci-Tasche hin oder her. „Auch sie transportiert letztendlich
nur Gegenstände“, so Hoffmann. Er rät dazu, vor jedem Kauf zu
reflektieren. Wozu kaufe ich es, warum und brauche ich es? Den
Konsumismus überwinden könne man nur, wenn man sein Kaufverhalten
ändert. Dem Weniger mehr Wert schenken, lautet seine Formel, mit
der sich - beginnend mit dem Individuum - das Konsumverhalten
innerhalb der Gesellschaft verändern ließe. Ob nachhaltiges Essen
oder mehr Ruhe für sich: „Wenn wir den inneren, reduzierten
Konsum mit nutzerorientiertem Konsum verbinden, kann uns das
gelingen“, hofft Hoffmann, dass sich der Erkenntnisprozess in der
Gesellschaft und in jedem Individuum festsetzt.


Prof. Dr. Dr. Oliver Hoffmann: ist Autor zahlreicher Bücher, die
ökonomische, soziologische und psychologische Themen miteinander
verbinden.


Buchtipp: „Die benötigte Sucht“, „Ökonomie der
Erinnerung“, „Vom nützlichen Luxus“, alle im Nomos-Verlag
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