Mythos und Wirklichkeit

Mythos und Wirklichkeit

14 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten

In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des
Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der
Bundeswehr stellen wir das Buch von Gerhard P. Groß "Mythos und
Wirklichkeit. Geschichte des operativen Denkens im deutschen
Heer" von Moltke d. Ä. bis Heusinger vor. Es erschien 2012 im
Schöningh-Verlag.


Gerhard P. Groß ist Historiker und wirkte bis zu seiner
Pensionierung am Militärgeschichtlichen Forschungsamt bzw.
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der
Bundeswehr, zuletzt als Leiter der Forschungsbereichs
Militärgeschichte bis 1945. In diesem Buch befasst sich Groß mit
dem operativen Denken, das im deutschen Heer seit 1871 angesichts
eines möglichen Zweifrontenkriegs gegen Frankreich und Russland
an Bedeutung gewann. Das operative Denken erlebte seine Blütezeit
im deutschen Militär zwischen den Reichseinigungskriegen
1866-1871 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Mit dem Zweiten
Weltkrieg und dem Deutschen Reich endete auch die große Zeit des
operativen Denkens, das in der Tat etwas originär
Preußisch-Deutsches war.
Fazit

Das operative Denken kreiste um die Vorstellung, zahlenmäßig
überlegene Gegner durch Initiative, schnelle Beweglichkeit,
geschickte Schwerpunktbildung, Ausnutzung des
Überraschungsmoments und Umfassung zu schlagen. Es gab
Operationen, die gemäß dieser Vorstellung gelangen, z.B. den
Frankreichfeldzug von 1940. Das operative Denken konnte die
jeweils von vielen anderen Faktoren verursachten deutschen
Niederlagen von 1918 und 1945 jedoch nicht verhindern. In der
Bundeswehr spielte es daher lange keine Rolle. Erst 1987 bemühte
sich der damalige Inspekteur des Heeres, Generalleutnant von
Sandrart, darum, die Grundsätze operativen Denkens wieder nutzbar
zu machen

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"Mythos und Wirklichkeit"
"Angelesen! Audio-Buchjournal des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr"
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