Der sichtbare Dritte | Von Tom-Oliver Regenauer

Der sichtbare Dritte | Von Tom-Oliver Regenauer

21 Minuten

Beschreibung

vor 1 Woche

Ein Standpunkt von Tom-Oliver Regenauer.


Die digital-medial vermittelte Realität wird von immer mehr
Menschen mit der Wirklichkeit verwechselt. Statt über die eigenen
Sinne erfahren sie diese überwiegend über zwischengeschaltete
Instanzen.


Während sich ein weiteres Jahr voller Abnormitäten dem Ende
zuneigt, ist vieles, das man im Interesse des nächsten hätte
verbessern können, beim Alten geblieben. Denn Veränderungen
beginnen im Kopf — und der fungiert bei einer Mehrheit unserer
Artgenossen vor allem als Reservoir für Informationen, Gedanken
und Meinungen Dritter. Dritter, die sich die psychischen
Schwachstellen der Spezies Mensch gekonnt zunutze machen.


Es war einmal die UNESCO . Diese
farbenfroh-inklusiv erscheinende Suborganisation der Vereinten
Nationen (UN) für Erziehung, Wissenschaft und Kultur. Sie wollte
„das Undenkbare wenigstens wieder denkbar machen“. So steht es
auf Seite 21 des 1946 vom ersten Generaldirektor Julian
Huxle  verfassten Gründungsdokuments
. Gemeint war die Eugenik. Rassenlehre. Die genoss kurz
nach Hitler nämlich keinen besonders guten Ruf, sollte uns nach
Ansicht von Huxley und Co. jedoch schon bald in überarbeiteter
Form als Humangenetik, Bioethik oder biodigitale Konvergenz
wieder mit ihren Zuchtprogrammen beglücken dürfen. Mit
Transhumanismus.
Was Julian Huxley im Rahmen seines im wahrsten Sinne des Wortes
wegweisenden Dossiers unterschlug — immerhin prägte
 er auch den Begriff Transhumanismus — ist die
Tatsache, dass die Vereinten Nationen nicht nur „das Undenkbare
wieder denkbar machen“, sondern auch „das Denkbare undenkbar
machen“ wollten.

Die sozialarchitektonischen Vektoren in Richtung einer
homogenisierten, pflegeleichten Hominidenbrut — dem Nutzmenschen
— sind gepflastert mit Stolpersteinen evolutionärer,
aufklärerischer Errungenschaften: Selbstbewusstsein und
-erhaltungstrieb, Freiheitsdrang, Kreativität, Sozialkompetenz,
Empathie, kritisches Denken. All das steht den postmodernen
Variationen von Eugenik beharrlich im Weg. Niemand, der originäre
Gedanken pflegt, eigene Wege geht und seine Freiheiten schätzt,
möchte Teil eines mit der Cloud gekoppelten, genetisch
optimierten Kollektivs seelenloser Konformisten werden. Und doch
sind es die meisten schon längst. Ob sie Herrschaftsnarrative
goutieren oder Widerstand dagegen leisten — alles, was sie
wahrnehmen, diskutieren, verteidigen oder ablehnen, stammt aus
dem Netz. Es sind limitierte, interpretierte und manipulierte
Informationen aus dritter Hand....hier weiterlesen:
https://apolut.net/der-sichtbare-dritte-von-tom-oliver-regenauer/


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