Krieg und Frieden in Kolumbien | Von Elisa Gratias
11 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Wochen
Ein Standpunkt von Elisa Gratias.
Das südamerikanische Land wird von brutalen Paramilitärs
terrorisiert. Eine kleine Gemeinschaft hat sich konsequent dem
Prinzip der Gewaltfreiheit verschrieben — derzeit wird sie erneut
bedroht. Teil 3.
Jahrzehnt für Jahrzehnt, Jahr für Jahr immer wieder das Gleiche:
das Morden, das Massaker, der Tod, die Vertreibung. Die Situation
im Gebiet von San José de Apartadó im Norden Kolumbiens ist sehr
schwierig. Vor 27 Jahren gründeten Menschen die „Comunidad de Paz
de San José“, in der sie seitdem die Prinzipien von Solidarität
und Gewaltfreiheit leben und in Gemeinschaft erproben — in dem
Glauben, dass eine andere Welt möglich ist. Hier zählt das Leben
der anderen mehr als das eigene. Es geht um das kollektive
Überleben. In letzter Zeit erhalten sie wieder verstärkt
Morddrohungen gegen einige Mitglieder der Gemeinschaft und
brauchen internationale Aufmerksamkeit und Solidarität. Elisa
Gratias war vor Ort und berichtet in einer Artikelserie nach und
nach von ihren Beobachtungen, Eindrücken und Erfahrungen.
Die Natur ist ganz schön laut. Unbekannte Tiergeräusche tönen aus
der Dunkelheit, während ich abends auf der Veranda arbeite. Alles
scheint so friedlich, während die Comunidad de Paz
die Anwesenheit von bewaffneten Personen in der
Nähe ihrer Privatgrundstücke La Roncona und La
Holandecita meldet . Genau da wohnt auch unsere
kleine Frauendelegation aus Europa — Sabine Lichtenfels, Andrea
Phoebe Regelmann, Katharina Müller und ich —, direkt im ersten
Haus hinter dem Eingangstor.
Blick von unserer Terrasse auf das Eingangstor zur
Friedensgemeinschaft von San José, Foto: Elisa Gratias
Vor unserer Terrasse der verschwenderische Reichtum der Natur.
Üppiges Grün, ab und zu frei laufende Pferde oder Hühner auf dem
Rasen. Eine latente Bedrohung liegt in der Luft, nur eben nicht
für unser Leben. Die bedrohten Leute der
Gemeinschaft haben es gelernt mit der täglichen Gefahr zu leben.
Sie kommen ab und zu zum Plausch zu uns, beherrschen immer noch
die Kunst des Humors und strahlen von innen heraus. Sie sind seit
19 Jahren mit meinen Mitreisenden aus der
Partnergemeinschaft Tamera in Südportugal
befreundet.
Unsere Präsenz und Berichterstattung über sie gibt ihnen
Schutz, denn die Mörder vertuschen ihre Verbrechen und greifen dann
an, wenn kein internationaler Zeuge hinsieht.
In Kolumbien herrscht das reinste Chaos. Desto mehr ich darüber
höre und lese, was hier passiert, mich in Bücher über das Land
vertiefe, desto ratloser, verwirrter und desillusionierter bleibe
ich zurück. „Die Gewalt verließ Kolumbien nicht mehr seit dem
Unabhängigkeitskrieg gegen die Spanier.“ In Kolumbien „gibt es
allemal Platz für alle, aber ebenso die Möglichkeit, sich bis ins
Unendliche gegenseitig zu töten“ ....hier weiterlesen:
https://apolut.net/krieg-und-frieden-in-kolumbien-von-elisa-gratias/
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