Hans-Georg Gradl: Kein Jota soll vergehen?! Das Gesetz im Urchristentum

Hans-Georg Gradl: Kein Jota soll vergehen?! Das Gesetz im Urchristentum

Prof. Dr. Hans-Georg Gradl referierte bei der Tagung "Alles was Recht ist. Legitimation und Gesetzgebung in Religion und Gesellschaft" am 1./2.10.2021 in der Katholischen Akademie in Bayern zu dem Thema 'Das Gesetz im Urchristentum'.
55 Minuten

Beschreibung

vor 6 Tagen
Am Anfang der Rechtstradition steht das Königsrecht: Die göttlich
legitimierte Stellung des Königs legitimiert zugleich seine
Gesetze. Mit der Geschichte des jüdischen Volkes wird diese Praxis
jedoch in Frage gestellt. Die in den Büchern Mose enthaltenen
Gesetze sind nämlich explizit als Gottesrecht legitimiert, wodurch
dem orientalischen Sakralkönigtum die Grundlage entzogen wird. Eine
völlige Umwertung aller Werte unternimmt schließlich das
Christentum, das beide Rechtsformen gleichermaßen kritisiert:
„Durch das Gesetz wird niemand gerecht“ (Gal 2,16). Wie ist diese
Kritik aber zu verstehen? Und mit welchem Recht wird sie laut?
Diese Gemengelage bildet das Fundament unserer Jubiläumstagung
'Alles was Recht ist', mit der unsere Kooperation mit dem
Katholischen Bibelwerk ihre Fortsetzung findet. Anlässlich der 100.
Ausgabe von Welt und Umwelt der Bibel wollen wir mit unseren Gästen
über das Phänomen der Gesetzgebung reflektieren und dabei die
Geltungsfrage in den Mittelpunkt rücken. Unser Blick ist dabei
übrigens auch auf „unsere Zeit“ gerichtet: Mit welchem Recht
entscheiden wir täglich darüber, was sein soll? Und welche Probleme
ergeben sich daraus für demokratisch legitimierte Ordnungen und
Prozesse? Prof. Dr. Hans-Georg Gradl ist Professor für Exegese des
Neuen Testaments an der Theologischen Fakultät Trier. Er referierte
bei der Tagung "Alles was Recht ist. Legitimation und Gesetzgebung
in Religion und Gesellschaft" am 1./2.10.2021 in der Katholischen
Akademie in Bayern zu dem Thema 'Kein Jota soll vergehen?! Das
Gesetz im Urchristentum'.

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