Fremd in der Welt – Martin R. Dean über Herkunft und Identität
Der Schriftsteller Martin R. Dean erzählt im Roman «Tabak und
Schokolade» seine tabuisierte Familiengeschichte: eine Geschichte
des Kolonialismus, der Traumata, der Entwurzelung. Yves Bossart
spricht mit ihm über verdrängte Vergangenheiten, über Rassi ...
57 Minuten
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vor 6 Tagen
Der Schriftsteller Martin R. Dean erzählt im Roman «Tabak und
Schokolade» seine tabuisierte Familiengeschichte: eine Geschichte
des Kolonialismus, der Traumata, der Entwurzelung. Yves Bossart
spricht mit ihm über verdrängte Vergangenheiten, über Rassismus und
über das Fremdsein in der Welt. Martin R. Dean hat die ersten Jahre
seines Lebens in der Karibik verbracht, in Trinidad und Tobago, der
Heimat seines Vaters. Die Vorfahren des Vaters stammten aus Indien
und wurden Mitte des 19. Jahrhunderts als «Kontraktarbeiter» unter
sklavenähnlichen Bedingungen in die Karibik verschifft, um für die
britische Kolonialmacht auf den Kakaoplantagen zu arbeiten. Deans
Mutter stammt aus dem Aargau und war die Tochter von
«Stumpenfabrikarbeitern», die den Tabak aus Übersee in Rauchware
umformten. In Deans Familiengeschichte spiegelt sich ein Stück
verdrängte Kolonialgeschichte. Seine Hautfarbe wurde schnell zum
Tabu im konservativen Dorf. Was hat das mit ihm gemacht? Wie
versöhnt man sich mit der eigenen traumatischen Vorgeschichte? Und
wie lernt man, das Fremde als solches wertzuschätzen?
Schokolade» seine tabuisierte Familiengeschichte: eine Geschichte
des Kolonialismus, der Traumata, der Entwurzelung. Yves Bossart
spricht mit ihm über verdrängte Vergangenheiten, über Rassismus und
über das Fremdsein in der Welt. Martin R. Dean hat die ersten Jahre
seines Lebens in der Karibik verbracht, in Trinidad und Tobago, der
Heimat seines Vaters. Die Vorfahren des Vaters stammten aus Indien
und wurden Mitte des 19. Jahrhunderts als «Kontraktarbeiter» unter
sklavenähnlichen Bedingungen in die Karibik verschifft, um für die
britische Kolonialmacht auf den Kakaoplantagen zu arbeiten. Deans
Mutter stammt aus dem Aargau und war die Tochter von
«Stumpenfabrikarbeitern», die den Tabak aus Übersee in Rauchware
umformten. In Deans Familiengeschichte spiegelt sich ein Stück
verdrängte Kolonialgeschichte. Seine Hautfarbe wurde schnell zum
Tabu im konservativen Dorf. Was hat das mit ihm gemacht? Wie
versöhnt man sich mit der eigenen traumatischen Vorgeschichte? Und
wie lernt man, das Fremde als solches wertzuschätzen?
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