S01E03 Neurodiversität

S01E03 Neurodiversität

Die Episode von Evomentis unterscheidet zwischen Neurodiversität und Neurodivergenz, kritisiert die Defizitdiagnostik und beleuchtet den Einfluss von Umwelt und Trauma. Hörer werden zur aktiven Teilnahme eingeladen.
26 Minuten
Podcast
Podcaster
Evolution mental, emotional, sozial. Neurodiversität, Evolutionäre Psychologie, Philosophie, Gesellschaft und Entwicklung des Geistes. Autismus Spektrum, ADHS, K-PTBS und darüber hinaus. Homepage: https://www.evomentis.de/
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Unterschleißheim

Beschreibung

vor 4 Tagen
www.evomentis.de In dieser Episode von Evomentis widme ich mich dem
Thema Neurodiversität und der damit verbundenen Neurodivergenz. Wir
beginnen mit der grundlegenden Unterscheidung zwischen diesen
beiden Begriffen und der Bedeutung, sie nicht durcheinander zu
bringen. Neurodivergenz beschreibt Abweichungen von dem, was als
neurotypisch gilt, während Neurodiversität als eine breitere
Perspektive betrachtet werden kann, die die Vielfalt menschlicher
Gehirne und deren Funktionsweisen anerkennt. Ich gehe darauf ein,
dass die traditionelle Diagnostik häufig aus einer
Defizitperspektive heraus erfolgt. Anstatt die Unterschiede
zwischen Menschen zu akzeptieren, wird ein „Normalzustand“
definiert und alles, was davon abweicht, als Störung klassifiziert.
Diagnosen wie ADHS, Autismus oder Dyslexie fallen unter diesen
paradigmatischen Ansatz. Stattdessen argue ich für eine
Neubewertung: Die Neurodiversität postuliert, dass es nicht nur
verschiedene Gehirntypen gibt, sondern dass jeder Mensch mit einem
einzigartigen Gehirn ausgestattet ist, und wir uns daher in einem
Spektrum bewegen, das viel differenzierter ist, als die binäre
Gegenüberstellung von normal und gestört. Ich verwendete das Bild
der normalen Verteilung, um zu verdeutlichen, wie gesellschaftliche
Strukturen oft darauf ausgelegt sind, eine Mehrheit zu bedienen,
während dabei die Bedürfnisse von Minderheiten ignoriert werden.
Hierbei ist die Einsicht essenziell, dass keine vollständige Norm
existiert. Vielmehr gibt es ein breites Spektrum an Variationen
innerhalb der menschlichen Experience. Ich argumentiere, dass es
notwendig ist, Systeme und Umgebungen so zu gestalten, dass sie für
alle Menschen zugänglich sind, unabhängig davon, wie stark sie von
der vermeintlichen Norm abweichen. Die Episode beleuchtet auch das
Thema Anpassungsfähigkeit und wie Erfahrungen und Umweltfaktoren
die Gehirnentwicklung beeinflussen können. Ich erläutere, dass es
nicht nur genetische Komponenten sind, die unsere neurologische
Ausstattung prägen, sondern dass auch Eingriffe wie Traumata und
Umwelteinflüsse eine grundlegende Rolle spielen. Daraus ergibt sich
die These, dass die Unterschiede in den Gehirnstrukturen und
individuellen Fähigkeiten nicht als Defizite betrachtet werden
sollten, sondern dass sie vielmehr eine Gelegenheit zur
Diversifizierung und Spezialisierung darstellen. Ein zentrales
Anliegen dieser Episode ist es, das Missverständnis auszuräumen,
dass die Unterschiede zwischen Menschen zu einem hierarchischen
Denken führen sollten, wo die Abweichungen von der Norm als negativ
gelten. Stattdessen betone ich die Bedeutung einer
bedürfnisorientierten und fähigkeitsorientierten Sichtweise, um die
unterschiedlichen Stärken und Potentiale der Menschen
wertzuschätzen. Am Ende der Episode skizziere ich, dass ich in
zukünftigen Folgen tiefer auf spezifische Themen wie Anpassungen im
sozialen Umfeld, Epigenetik und spezifische neurodivergente Profile
eingehen werde. Ich lade die Hörer ein, Fragen und Anregungen zu
teilen, um eine Interaktion zu fördern und das Thema weiter zu
vertiefen.

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