Syriens bessere Islamisten | Von Rüdiger Rauls
12 Minuten
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vor 2 Tagen
Nicht alle Islamisten sind gleich. Die einen sind
verabscheuungswürdig, andere moderat oder sogar Garanten einer
neuen Ordnung. Das hängt davon ab, wie nützlich sie für den
politischen Westen sein können. Über den Wandel des
Islamistenbildes in westlichen Medien.
Ein Kommentar von Rüdiger Rauls.
Zweierlei Maß
Für Islamisten scheint immer häufiger im politischen Westen
derselbe Grundsatz zu gelten wie für Terroristen: Dein Terrorist
ist mein Freiheitskämpfer; dein Islamist ist mein Technokrat.
Nicht dass die Werte sich im sogenannten Wertewesten verschoben
hätten, nein, Terrorismus wird weiterhin abgelehnt,
Menschenrechte sind weiterhin einzuhalten und Autokraten sind
weiterhin keine Demokraten. Klarer Fall! Aber nicht jeder
Autokrat ist gleich ein Schmuddelkind, schon gar nicht, wenn er
wie die Saudis ein strategischer Partner ist oder über das
dringend benötigte Gas verfügt wie Aserbaidschan, das man vom
russischen Autokraten Putin nicht mehr beziehen will.
Auch bei den Menschenrechten scheint es zweierlei Maßeinheiten zu
geben. Zur selben Zeit als im syrisch-irakischen Raum der
Islamische Staat(IS) seinen Eroberungsfeldzug bis vor die Tore
von Bagdad führte, verübten auch in der chinesischen Provinz
Xingjang uigurische Islamisten Bombenanschläge (2014). China
verurteilte die Bombenleger nach den Gesetzen seines Landes. Nach
westlicher Sicht aber werden die Uiguren verfolgt, wobei die
Opfer kaum eine Rolle spielen, ebenso wenig wie Chinas Sicht auf
die Vorgänge. Die Exilvertretungen der Uiguren werden
unterstützt. Ihretwegen haben die USA sogar Sanktionen gegen
China erhoben.
Gleichzeitig werden seit Jahren in den Kurdengebieten „etwa
10.000 Islamisten in gut einem Dutzend Gefängnissen [ohne Prozess
gefangen gehalten und im Lager al-Hol] rund 50.000 Angehörige,
vor allem Frauen und Kinder, von IS-Kämpfern“ (1). Über deren
Lebensumstände dringt nichts an die Öffentlichkeit. Dabei
geschieht all das unter den Augen der dort stationierten
US-Soldaten, mit Duldung durch die westlichen Wertemissionare,
weitgehend verschwiegen von den westlichen Medien.
Es ist offensichtlich, dass der politische Westen einen
Unterschied macht zwischen den Islamisten in den Uigurengebieten
Chinas oder denen in Syrien und hier auch noch zwischen den
Kämpfern des IS und denen aus Idlib. Trotz der neuen Namen, die
sie sich die dort ansässigen zwischenzeitlich gaben, galten sie
weiterhin als Islamisten. Das hinderte jedoch weder die Türkei
noch den Westen daran, sie gegen Assad zu unterstützten, um
dessen Regime zu schwächen. Da sie in der westlichen Darstellung
weiterhin als Islamisten galten, vermied man jedoch den
öffentlichen Umgang mit ihnen. Sie waren politisch nicht
salonfähig...hier weeiterlesen:
https://apolut.net/syriens-bessere-islamisten-von-rudiger-rauls/
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