
Gespräch zum Thema 'Goethe und der Koran'
Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi diskutierte mit Prof. Dr. Karl-Josef
Kuschel am 21.9.2021 in der Katholischen Akademie in Bayern.
1 Stunde 3 Minuten
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vor 1 Monat
Wie kein anderer deutscher Dichter hat sich Johann Wolfgang von
Goethe (1749–1832) mit Orient und Islam beschäftigt. Das reicht vom
frühen Mahomet-Fragment (1772/73) bis zum späten Gedicht-Zyklus
West-östlicher Divan (1819). In dessen Einleitung wird die
Aufmerksamkeit auf den Orient gelenkt, „woher so manches Große,
Schöne und Gute seit Jahrtausenden zu uns gelangte“. Goethe kannte
den Koran, er hat ihn exzerpiert und kommentiert. Seine
Schreib-Übungen im Arabischen sind überliefert. Diese Seite des
Dichters wurde lang ignoriert, erst in den letzten Jahrzehnten hat
sich die Literaturwissenschaft für sie interessiert. Dass nun auch
Theologie und Religionswissenschaft nachziehen können, dafür hat
heuer der Tübinger Professor Karl-Josef Kuschel mit seinem
gewichtigen und schön aufgemachten Werk Goethe und der Koran
gesorgt. Neben der Dokumentation aller einschlägigen Texte ordnet
er sie auch ein und betont etwa die interreligiöse oder besser
religionsverbindende Dimension Goethes. So könne man die Ergebung
in den Willen Gottes durchaus als Gemeinsamkeit der
monotheistischen Weltreligionen sehen. Oder mit Goethes Worten:
„Wenn Islam Gott ergeben heißt, im Islam leben und sterben wir
alle.“ Und doch eignet sich Goethe nicht für eine vorschnelle und
billige Vereinnahmung. Seine Interkulturalität, die nicht nur auf
Toleranz, sondern auch auf Wertschätzung abzielt, könnte durchaus
als Modell für ein auf Kenntnissen und nicht auf Vorurteilen
beruhendes Gespräch mit dem Islam dienen. Darum freuen wir uns,
dass auch Professor Ahmad Milad Karimi, der in Münster islamische
Philosophie lehrt und selbst den Koran übersetzt hat, zu einem
Dialog der Gelehrten nach München kommt. Prof. Dr. Ahmad Milad
Karimi diskutierte mit Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel am 21.9.2021 in
der Katholischen Akademie in Bayern.
Goethe (1749–1832) mit Orient und Islam beschäftigt. Das reicht vom
frühen Mahomet-Fragment (1772/73) bis zum späten Gedicht-Zyklus
West-östlicher Divan (1819). In dessen Einleitung wird die
Aufmerksamkeit auf den Orient gelenkt, „woher so manches Große,
Schöne und Gute seit Jahrtausenden zu uns gelangte“. Goethe kannte
den Koran, er hat ihn exzerpiert und kommentiert. Seine
Schreib-Übungen im Arabischen sind überliefert. Diese Seite des
Dichters wurde lang ignoriert, erst in den letzten Jahrzehnten hat
sich die Literaturwissenschaft für sie interessiert. Dass nun auch
Theologie und Religionswissenschaft nachziehen können, dafür hat
heuer der Tübinger Professor Karl-Josef Kuschel mit seinem
gewichtigen und schön aufgemachten Werk Goethe und der Koran
gesorgt. Neben der Dokumentation aller einschlägigen Texte ordnet
er sie auch ein und betont etwa die interreligiöse oder besser
religionsverbindende Dimension Goethes. So könne man die Ergebung
in den Willen Gottes durchaus als Gemeinsamkeit der
monotheistischen Weltreligionen sehen. Oder mit Goethes Worten:
„Wenn Islam Gott ergeben heißt, im Islam leben und sterben wir
alle.“ Und doch eignet sich Goethe nicht für eine vorschnelle und
billige Vereinnahmung. Seine Interkulturalität, die nicht nur auf
Toleranz, sondern auch auf Wertschätzung abzielt, könnte durchaus
als Modell für ein auf Kenntnissen und nicht auf Vorurteilen
beruhendes Gespräch mit dem Islam dienen. Darum freuen wir uns,
dass auch Professor Ahmad Milad Karimi, der in Münster islamische
Philosophie lehrt und selbst den Koran übersetzt hat, zu einem
Dialog der Gelehrten nach München kommt. Prof. Dr. Ahmad Milad
Karimi diskutierte mit Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel am 21.9.2021 in
der Katholischen Akademie in Bayern.
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