Ist die Elektromobilität reif für den Massenmarkt?

Ist die Elektromobilität reif für den Massenmarkt?

Ein Gespräch darüber, was die Elektromobilität noch braucht, um für die meisten Menschen in Deutschland Normalität zu werden.
28 Minuten
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eMobility Insights - der Podcast von electrive
Die Elektromobilität wächst – und wir schauen hinter die Kulissen, beleuchten Trends und Kontroversen.

Beschreibung

vor 1 Monat

In der aufgeregten Expertendiskussion um Flottengrenzwerte, das
Verbrenner-Aus in der EU und die angeblich mangelhafte
Ladeinfrastruktur in Deutschland ist zuletzt eine zentrale Frage
untergegangen: Ist die Elektromobilität denn wirklich bereit für
den Massenmarkt? Denn auch wenn für uns bei electrive die
Elektroautos seit über zehn Jahren Normalität sind – für die
meisten Otto-Normalbürger sind sie es längst nicht. Das sieht man
daran, dass von rund 49 Millionen Autos in Deutschland bislang
nur etwas mehr als 1,5 Millionen vollelektrisch unterwegs sind.


Was die Elektromobilität noch braucht, um für die meisten
Menschen in Deutschland Normalität zu werden, darüber spricht
electrive-Chefredakteur Peter Schwierz in der neuen Ausgabe
unseres Podcasts „eMobility Insights“ mit Stefan Gerwens. Er
leitet das Ressort Verkehr im ADAC, dem größten Automobilclub
Europas mit über 20 Millionen Mitgliedern. Gemeinsam begeben sich
Gerwens und Schwierz raus aus der eMobility Bubble und erörtern,
ob die E-Mobilität überhaupt schon reif für den Massenmarkt ist.


Laut Gerwens planen aktuell 22 Prozent der Menschen in
Deutschland, sich in den nächsten Jahren ein Auto zu kaufen. „Bei
den Kaufinteressierten sind es aber nur 44 Prozent, die an einen
rein elektrischen denken“, sagt der ADAC-Experte – und regt an,
nach Lücken im Angebot zu suchen und die Frage zu beantworten,
woran es liegt. „Denn da müssen wir ja auf viel höherer Werte
kommen, damit wir eben in diesen Massenmarkt kommen“, meint
Gerwens. Von den tatsächlichen E-Auto-Nutzern hätten 50 Prozent
eine private Lademöglichkeit. Doch längst nicht jeder
E-Auto-Interessierte habe die Möglichkeit, sich eine Wallbox zu
installieren, was schnell zum Hemmschuh für den Kauf eines
Elektroautos werden könne. Deshalb seien die Kommunen gefragt,
gerade in Altbauvierteln, Innenstädten etc. öffentliche
Lademöglichkeiten zu schaffen. Und auch für Mehrfamilienhäuser
und Wohnanlagen müssten mehr praktische Lösungen geschaffen
werden.


Grundsätzlich hat der ADAC aber den Eindruck, dass sich die
Ladeinfrastruktur in Deutschland bereits deutlich verbessert hat.
„Wir haben den Eindruck, dass die Ladeinfrastruktur gut
hochläuft, dass an den Autobahnen, zumindest an den hoch
frequentierten Autobahnen, ein gutes, ein breites Angebot da
ist.“ Aber: „Viele, die bereits Elektroauto fahren, sagen mir,
die Ladepreise, die sind jetzt zu hoch. Das ist ein Problem“, so
Stefan Gerwens. Und auch an anderer Stelle sei die
Preisgestaltung für den Hochlauf der Elektromobilität schwierig:
Auch die meisten Elektroautos seien bislang recht teuer und die
Auswahl begrenzt. Das sehe man bei Kleinwagen und der unteren
Mittelklasse. Und auch an elektrischen Kombis habe es lange
gefehlt.


Im Podcast spricht Stefan Gerwens außerdem über einen aktuellen
ADAC-Test von Elektroautos, die Bedeutung von besonders
preisgünstigen Modellen sowie über Zukunftsthemen wie
bidirektionales Laden. Viel Spaß beim Anhören!

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