Gemästete Mäuse: Das Essen der Antike
Ein Podcast über
https://www.derpragmaticus.com/r/antike-kueche. Gastrosoph
Peter Peter erklärt die Abwesenheit von Nudeln, und was es mit der
Dekadenz auf sich hat. Das Thema: Diese Episode von
machtHunger über das Essen der Antike wird Sie mit...
38 Minuten
Podcast
Podcaster
Unabhängige Experten besprechen die großen Fragen unserer Zeit. Unverfälscht. Im Originalton.
Beschreibung
vor 8 Monaten
Ein Podcast über das Essen im antiken Rom. Gastrosoph
Peter Peter erklärt die Abwesenheit von Nudeln, und was es
mit der Dekadenz auf sich hat.
Das Thema:
Diese Episode von machtHunger über das Essen der Antike wird Sie
mit anderen Augen auf den Hamsterkäfig blicken lassen: Das Laufrad,
es ist eine Erfindung der Römer. In privilegierten Kreisen im
Zentrum der Macht aß man nämlich gern gemästete Haselmäuse: Die
Mäuse wurden dazu in Käfigen gehalten, wobei Laufräder die Tiere
zur Bewegung animierten, damit ihr Fleisch nicht zu weich
werde. „In der Antike hatte man irgendwie so eine kultische
Scheu davor, Brot zu kochen“, erklärt Gastrosoph Peter Peter, auch
wenn dies die gemästeten Mäuse nicht vollständig erklärt.
Nudeln gab es also nicht. Nicht Jeder und Jede im römischen Reich
musste aber zur Haselmaus greifen oder auf einem Sofa liegend
essen: Ausreichend großer Mangel an Reichtum und politischer Macht
schützte zuverlässig vor Überfluss und Dekadenz (Stichwort
Papageienzungen), zumal die aus heutiger Sicht wohl größten
Eskapaden nur im antiken Rom stattfanden. Die Küche profitierte
ansonsten von den arabischen kulinarischen
Traditionen, Gewürzen und Rezepten, auch die Tischkultur haben
die Römer aus dem später dann oströmischen Reich mitgenommen – der
Tisch in der Mitte der Triclinia etwa und die Kultur der
Vorspeisen, (arab./pers. mazza, mezze), die bis heute die
Dreieinigkeit von Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise der
„bürgerlichen“ Küchen Europas bilden.
Diese Tradition bewahrte die römische Küche zwar zwischenzeitlich
nicht vor den gemästeten Mäusen, Dekadenz und Völlerei, aber vor
der kulinarischen Monotonie, die mit dem europäischen Mittelalter
in vielen ehemaligen römischen Provinzen einkehrte, denn die
antiken Gewohnheiten zu wahren, gelang dort bekanntlich
nicht.
Und: Ja, die Römer waren wahrscheinlich verantwortlich für das
Aussterben des Silphiums, jener sagenumwobenen Pflanze, die
vielleicht doch noch in einem türkischen Garten erhalten blieb,
oder doch nicht?
Falls Sie nach dieser Episode von machtHunger noch nicht genug von
der Antike haben: Hier wäre ein weiterer Podcast. Er handelt davon,
wie und anlässlich welcher Verbrechen im antiken Rom Recht
gesprochen wurde. Der Gast ist die Althistorikerin Anna
Dolganov.
Über machtHunger
In unserer Podcastreihe machtHunger geht es um die
Kulturgeschichte des Essens und alle wirtschaftlichen
Verstrickungen und politischen Machtspiele, die mit dem Essen und
mit kulinarischen Traditionen verbunden sind. macht Hunger ist
ein Podcast von Der Pragmaticus. Sie finden uns auch auf Instagram,
Facebook, LinkedIn und X (Twitter).
Staffel I
macht Hunger I: Nationalgerichte
macht Hunger II: Frankreich
macht Hunger III: Italien
macht Hunger IV: Das Schnitzel
macht Hunger V: Globale Küche
macht Hunger VI: Zucker!
macht Hunger VII: Slawische Küche
macht Hunger VIII: Jenseits des Fleisches
Staffel II
macht Hunger I: Die Geschichte der Muskatnuss
macht Hunger II: Der lange Weg zum Besteck
macht Hunger III: Weltenlenkerin Kartoffel
macht Hunger IV: Alkohol – Geschichte einer rosaroten Brille
machtHunger V: Salz, Ursprung von fast Allem
machtHunger VI: Ekel: Das Grauen bei Tisch
machthunger VII: Wie der Tee drei Mal nach Europa kam
machthunger VIII: Es trieft! Eine Geschichte vom Fett
Staffel III
machthunger I: Bittersüß: Die Geschichte der Zitrusfrüchte
machthunger II: Warum dieses Weihnachtsessen?
machthunger III: Klasse Wein
machthunger IV: Gurken für die Ewigkeit
Über Peter Peter
Der Kulturwissenschaftler Peter Peter ist in der bayerischen
Hauptstadt München aufgewachsen, hat in Klassischer Philologie
promoviert und ist Autor zahlreicher Bücher über das Reisen und die
Kochkulturen dieser Welt (unter anderem verfasste er auch eine
Kulturgeschichte des Schnitzels bzw. der österreichischem Küche).
Er lehrte an der von Slow Food gegründeten Università delle scienze
gastronomiche in Pollenzo und Colorno. Seit 2009 lehrt er für den
Masterstudiengang des Zentrums für Gastrosophie der Universität
Salzburg das Modul „Weltküchen und Kochsysteme“ und ist Mitglied
der Deutschen Akademie für Kulinaristik. Sein jüngstes Buch ist den
Zitrusfrüchten und Italien gewidmet. Es heißt Blutorangen und ist
im Verlag Klaus Wagenbach erschienen. Für den Pragmaticus hat er
einen lesenswerten Einstieg in die Gastrodiplomacy
verfasst.
macht Hunger ist ein Podcast von Der Pragmaticus. Sie finden uns
auch auf Instagram, Facebook, LinkedIn und X (Twitter).
Peter Peter erklärt die Abwesenheit von Nudeln, und was es
mit der Dekadenz auf sich hat.
Das Thema:
Diese Episode von machtHunger über das Essen der Antike wird Sie
mit anderen Augen auf den Hamsterkäfig blicken lassen: Das Laufrad,
es ist eine Erfindung der Römer. In privilegierten Kreisen im
Zentrum der Macht aß man nämlich gern gemästete Haselmäuse: Die
Mäuse wurden dazu in Käfigen gehalten, wobei Laufräder die Tiere
zur Bewegung animierten, damit ihr Fleisch nicht zu weich
werde. „In der Antike hatte man irgendwie so eine kultische
Scheu davor, Brot zu kochen“, erklärt Gastrosoph Peter Peter, auch
wenn dies die gemästeten Mäuse nicht vollständig erklärt.
Nudeln gab es also nicht. Nicht Jeder und Jede im römischen Reich
musste aber zur Haselmaus greifen oder auf einem Sofa liegend
essen: Ausreichend großer Mangel an Reichtum und politischer Macht
schützte zuverlässig vor Überfluss und Dekadenz (Stichwort
Papageienzungen), zumal die aus heutiger Sicht wohl größten
Eskapaden nur im antiken Rom stattfanden. Die Küche profitierte
ansonsten von den arabischen kulinarischen
Traditionen, Gewürzen und Rezepten, auch die Tischkultur haben
die Römer aus dem später dann oströmischen Reich mitgenommen – der
Tisch in der Mitte der Triclinia etwa und die Kultur der
Vorspeisen, (arab./pers. mazza, mezze), die bis heute die
Dreieinigkeit von Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise der
„bürgerlichen“ Küchen Europas bilden.
Diese Tradition bewahrte die römische Küche zwar zwischenzeitlich
nicht vor den gemästeten Mäusen, Dekadenz und Völlerei, aber vor
der kulinarischen Monotonie, die mit dem europäischen Mittelalter
in vielen ehemaligen römischen Provinzen einkehrte, denn die
antiken Gewohnheiten zu wahren, gelang dort bekanntlich
nicht.
Und: Ja, die Römer waren wahrscheinlich verantwortlich für das
Aussterben des Silphiums, jener sagenumwobenen Pflanze, die
vielleicht doch noch in einem türkischen Garten erhalten blieb,
oder doch nicht?
Falls Sie nach dieser Episode von machtHunger noch nicht genug von
der Antike haben: Hier wäre ein weiterer Podcast. Er handelt davon,
wie und anlässlich welcher Verbrechen im antiken Rom Recht
gesprochen wurde. Der Gast ist die Althistorikerin Anna
Dolganov.
Über machtHunger
In unserer Podcastreihe machtHunger geht es um die
Kulturgeschichte des Essens und alle wirtschaftlichen
Verstrickungen und politischen Machtspiele, die mit dem Essen und
mit kulinarischen Traditionen verbunden sind. macht Hunger ist
ein Podcast von Der Pragmaticus. Sie finden uns auch auf Instagram,
Facebook, LinkedIn und X (Twitter).
Staffel I
macht Hunger I: Nationalgerichte
macht Hunger II: Frankreich
macht Hunger III: Italien
macht Hunger IV: Das Schnitzel
macht Hunger V: Globale Küche
macht Hunger VI: Zucker!
macht Hunger VII: Slawische Küche
macht Hunger VIII: Jenseits des Fleisches
Staffel II
macht Hunger I: Die Geschichte der Muskatnuss
macht Hunger II: Der lange Weg zum Besteck
macht Hunger III: Weltenlenkerin Kartoffel
macht Hunger IV: Alkohol – Geschichte einer rosaroten Brille
machtHunger V: Salz, Ursprung von fast Allem
machtHunger VI: Ekel: Das Grauen bei Tisch
machthunger VII: Wie der Tee drei Mal nach Europa kam
machthunger VIII: Es trieft! Eine Geschichte vom Fett
Staffel III
machthunger I: Bittersüß: Die Geschichte der Zitrusfrüchte
machthunger II: Warum dieses Weihnachtsessen?
machthunger III: Klasse Wein
machthunger IV: Gurken für die Ewigkeit
Über Peter Peter
Der Kulturwissenschaftler Peter Peter ist in der bayerischen
Hauptstadt München aufgewachsen, hat in Klassischer Philologie
promoviert und ist Autor zahlreicher Bücher über das Reisen und die
Kochkulturen dieser Welt (unter anderem verfasste er auch eine
Kulturgeschichte des Schnitzels bzw. der österreichischem Küche).
Er lehrte an der von Slow Food gegründeten Università delle scienze
gastronomiche in Pollenzo und Colorno. Seit 2009 lehrt er für den
Masterstudiengang des Zentrums für Gastrosophie der Universität
Salzburg das Modul „Weltküchen und Kochsysteme“ und ist Mitglied
der Deutschen Akademie für Kulinaristik. Sein jüngstes Buch ist den
Zitrusfrüchten und Italien gewidmet. Es heißt Blutorangen und ist
im Verlag Klaus Wagenbach erschienen. Für den Pragmaticus hat er
einen lesenswerten Einstieg in die Gastrodiplomacy
verfasst.
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