Entführt in die Spanische Fremdenlegion

Entführt in die Spanische Fremdenlegion

9. April 1925
13 Minuten
Podcast
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Auf den Tag genau
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 2 Wochen
Dass es angesichts der wirtschaftlichen Probleme in den ersten
Jahren der Weimarer Republik eine Auswanderungsbewegung gab, die
insbesondere nach Nord- und Südamerika zielte, ist in diesem
Podcast schon angeklungen. Natürlich gab es, wen will es
überraschen, auch „Unternehmer“, die den Leidensdruck der
Auswanderer missbrauchten. Und manchmal war es auch ein Staat, der
dies tat. In den Jahren der kriegerischen Aktivitäten Spaniens in
Marokko, lockte die spanische Fremdenlegion unzählige junge Männer
in ihren Dienst, unter Vortäuschung von zivilen Arbeitsplätzen in
Spanien. Waren diese Migranten, unter ihnen zahlreiche Hamburger,
erst einmal in Spanien, wurden sie gewaltsam nach Marokko gebracht
und zum Dienst in der Fremdenlegion gezwungen. Der Hamburger
Anzeiger vom 9. April 1925 druckte den Bericht eines Opfers dieser
Betrugsmasche, nämlich Otto Häntschel, ab. Der menschenverachtende
Drill, die Bestrafungen und die exzessiv brutalen Kampfhandlungen
in Marokko, die er schildert, machen diesen Text sehr erschütternd
und können verstörend wirken. Rosa Leu hat sich für uns durch diese
Hölle auf Erden gewagt, der Otto Häntschel nur wie durch ein Wunder
entrinnen konnte.

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