Marktanalyse
Nur 4 Prozent der Podcasts sind aktiv
Der Podcast Index führt weltweit rund 4 Millionen Podcasts. Davon sind jedoch nur 4 Prozent aktiv. Eine Überraschung? Nicht wirklich.
Bereits zum zweiten Mal stellt Amplifi eine bemerkenswerte Analyse des Podcast-Markts bereit. Die erste stammt aus dem Jahr 2021, sie ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit dem Podnews-Redakteur James Cridland. Bei beiden Auswertungen ging es darum, einen Überblick über den Podcastmarkt zu erhalten und zu bestimmen, wie viele der gelisteten Podcasts noch aktiv seien.
2021 waren 92 Prozent inaktiv
Die Aprilstudie aus dem Jahr 2021 wies 92 Prozent der Podcasts als Karteileichen aus. Dem Wert, erklärt Amplifi, liegen drei Aktivitätskriterien zugrunde. Als inaktiv galten erstens Podcasts, die nicht mehr als drei Episoden veröffentlicht hatten. Somit fielen bereits 880.000 der zwei Millionen Podcasts aus durch. Podcasts, die mehr als 10 Episoden veröffentlicht hatten, gab es offenbar sogar nur 720.000. Als weiteres Kriterium wurde angelegt, wie viele der verbliebenen Podcasts innerhalb der letzten Woche veröffentlicht hatten. Übrig blieben 156.000 Podcasts, was 8 Prozent der Ausgangsmenge entspricht.
Analyse 2022
Die diesjährige Analyse legte wieder dieselben Parameter an. Mittlerweile sind jedoch nicht mehr nur 2 Millionen, sondern rund 4 Millionen Podcasts im Internet verfügbar. Nach Abzug der Podcasts mit zu wenig Episoden und zu weit zurückliegendem Veröffentlichungsdatum zeigte sich, wie es aktuell um den Podcast-Markt bestellt ist.
Die Zahl der aktiven Podcasts liegt unverändert bei 156.000. Da heute jedoch doppelt so viele Podcasts existieren wie noch 2021, verringert sich die Aktivitätsrate auf nur 3,9 Prozent, sie hat sich praktisch halbiert.
Einordnung der Podcast-Analyse
Welche Schlüsse legt die Analyse nahe? Amplifi folgert aus der Untersuchung einerseits, dass viele Podcasts einfach nicht mehr geführt werden - so weit, so unstrittig.
Zu bedenken ist jedoch auch, dass inaktive Podcasts keineswegs auch zwangsläufig Fehlversuche gewesen sein müssen. Eine Vielzahl von Ursachen ist denkbar. Serielles Erzählen endet, Podcastprojekte laufen aus, Themen sind ab einem gewissen Punkt ausdiskutiert. Die Studienautoren führen zudem einen Vergleich zu konventionellen Medien an. Im Vergleich zu Serien oder Hörbüchern haben Podcasts deutlich die Nase vorn.
Nach den angelegten Kriterien würden auch TV-Shows wie TV Total oder Wetten dass...? als inaktiv gelten. Über ihre Qualität und Bedeutung sagt die Analyse nichts aus.