Tonband und Schere

Podcast-Schnitt ist und bleibt Handarbeit

1. Apr 2025 , aktualisiert: 2. Apr 2025

Manche Traditionen sind zu gut, um sie aufzugeben. Deshalb schneidet Maximus Iocus seine Podcasts bis heute mit der Schere – und wurde dadurch zum Millionär.

Bild: Pexels
Podcast-Schnitt ist und bleibt Handarbeit

KI ist in aller Munde – sie optimiert Audiospuren, erstellt Shownotes und schneidet Podcasts. Doch was für die einen den technologischen Fortschritt symbolisiert, ist für andere weltfremder Humbug. Beim Produktionshaus Iocus Media in Berlin-Charlottenburg will man von Künstlicher Intelligenz nichts wissen. Stattdessen legt man Wert auf traditionelle Handarbeit.

"Wer den Schnitt an eine Maschine abgibt, hat unserer Meinung nach vergessen, worauf es bei Podcasts wirklich ankommt. Wir schneiden die Tonbänder nach wie vor mit der Schere."
Maximus Iocus, Geschäftsführer von Iocus Media

Es ist ein traditionsreiches Handwerk, auf der Iocus sich beruft. Schon sein Großvater und sein Vater haben beim RBB Radioaufnahmen geschnitten, manchmal sogar mit dem Küchenmesser, wenn nichts anderes zur Hand gewesen sei. Als der Geschäftsführer Mitte der Zweitausender-Jahre Podcasts in das Portfolio seines Produktionshauses aufgenommen habe, war von vornherein klar: "Ich bin ein Analoger Typ und Podcasts schneiden wir deshalb auch nur per Hand!" Digitale Aufnahmen seien ihm nie sonderlich sympathisch gewesen, resümiert Iocus mit vor der Brust verschränkten Armen – zu neumodisch, zu schnelllebig.

Tonbandgerät für die Podcast-Aufzeichnung im Hause Iocus Media
Bild: Pexels

Millionen-Umsätze mit manuellem Schnitt

Dass Iocus Media ein erfolgreiches Medienhaus mit Umsätzen in zweistelliger Millionenhöhe ist, sei damals keineswegs vorhersehbar gewesen. Die Zeiten waren mitunter sogar ziemlich herausfordernd, erinnert er sich im Interview mit podcast.de schmunzelnd. Seinen ersten Podcast-Auftrag habe er am 1. April 2005 angenommen.

"Die ersten Podcasts habe ich noch mit der Bastelschere meiner Tochter geschnitten. Die ganze Nacht durch am Küchentisch. Das war eine Fuckelei, sage ich Ihnen."
Maximus Iocus, Geschäftsführer von Iocus Media

Iocus Media hat sich in den darauf folgenden 20 Jahren sein Renommee in der Podcast-Branche errungen. Die Produktionsmethoden seien dabei aber stets gleich geblieben, betont der Chef voller Stolz. Die Kunden lieben den unverwechselbaren Sound der Iocus-Produktionen. Das seichte, aber stetige Rauschen sei das Geheimnis, "die Magie", wie er sie nennt.

Heute hofft der Geschäftsführer, dass auch die kommende Generation die Tradition des "Schnippelns", wie er den Podcast-Schnitt liebevoll nennt, fortführen wird. Sein Sohn könnte ein möglicher Nachfolger sein.


Liebe Leser auf podcast.de,

wie ihr sicherlich schon erahnen konntet, handelt es sich bei diesem Beitrag um einen Aprilscherz. Wir hoffen, dass ihr über den Beitrag ein wenig schmunzeln konntet und wünschen ein angenehmes Frühjahr.

Euer podcast.de-Redaktionsteam


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