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YouTubes halbgare Podcast-Funktion
Podcasts sind nun global und für alle Nutzer auf YouTube. Das eröffnet Podcastern tolle neue Möglichkeiten. Doch dabei werden auch folgende Probleme offensichtlich.
Viele Podcaster dürften sich freuen, dass YouTube nun endlich seine Podcast-Funktion freigeschaltet hat. Die Änderung gilt nicht nur für US-Nutzer, sondern global und steht allen Desktop-Nutzern bereit. Im YouTube Studio gibt es einen eigenen Reiter und auch die Analyse-Funktion wirkt vielversprechend. Selbst wenn sie nur halb so viel Daten gewinnt wie YouTubes Videoanalyse, ist sie damit immer noch weitaus mächtiger als viele reguläre Podcast-Statistiken.
Doch YouTube bleibt mit seinem Release weit hinter den Erwartungen zurück. Wichtige Funktionen, die Podcasting ausmachen, lassen auf sich warten.
Kritik an YouTubes Podcast-Funktion
Bislang wirkt YouTubes Podcast-Funktion wie ein undurchdachter Schnellschuss. Wesentliche Teile, die reguläres Podcasting ausmachen, fehlen.
Angelegte Podcasts landen, entgegen vorangegangener Ankündigungen, noch nicht auf YouTube Music, also YouTubes hauseigenem Audio-Dienst. Und ein wohl noch wichtigerer Punkt ist, dass YouTube keine RSS-Integration bereitstellt. Nutzer, die ihre Podcasts auf üblichem Wege hosten und per RSS-Feed an Spotify, Apple und andere Podcast-Apps verteilen, können ihre Show nicht automatisch in YouTubes Universum einspeisen.
Demnach ist auch weiterhin ein mühsames Erstellen und Anlegen von Videos notwendig. Sowie in YouTubes Desktop-Version als auch in seinen Apps fehlen bislang die Reiter für Podcasts, sodass Nutzer noch keine Shows finden oder entdecken können.
Insgesamt wirkt es so, als habe YouTube zwar den Grundstein für eine Podcast-Integration gelegt, letztendlich jedoch ein halbfertiges Produkt veröffentlicht. Podcasts auf YouTube sind deshalb nach wie vor kaum etwas anderes als Playlists von Videos, und die gab es auch bisher schon. Ob und wann sich das ändert, ist aktuell ungewiss. (Stand 16:20 Uhr, 20. März 2023)