Flurfunk - Der Medienpodcast

Flurfunk - Der Medienpodcast

FLURFUNK ist der Medien-Podcast für Sachsen und Mitteldeutschland

Episoden

Deutungshoheit, KI und Demokratie – wohin steuert die Medienbranche?
14.12.2025
49 Minuten
Wie verändert sich Journalismus in einer Welt, in der Künstliche Intelligenz Inhalte filtert, formt und personalisiert? Wer bestimmt künftig, was als Wahrheit gilt – und was bedeutet das für Medienvielfalt und Demokratie? In dieser FLURFUNK-Podcastfolge spreche ich mit Robert Kuhne, Geschäftsführer und Chefredakteur von TAG24, über einen tiefgreifenden Umbruch der Medienbranche. Ausgangspunkt ist Roberts Reise ins Silicon Valley und seine direkten Einblicke in die Strategien von OpenAI, Perplexity, Google, Amazon, Microsoft und Co. – und die ernüchternde Erkenntnis, welche Rolle Journalismus dort künftig spielen soll. Wenn KI entscheidet, was wir wissen Im Gespräch wird deutlich: Viele Tech-Konzerne denken Medien nicht mehr als zentrale Akteure demokratischer Öffentlichkeit, sondern als austauschbare Zulieferer. Ein, zwei Agenturen reichen – der Rest wird von KI so aufbereitet, wie es zur Erwartungshaltung der Nutzer passt. Pluralismus? Medienvielfalt? Kritische Einordnung? All das, so der Eindruck aus Kalifornien, soll künftig „im Kopf des Users entstehen“. Deutungshoheit unter Druck Robert Kuhne beschreibt, wie sich Deutungshoheit verschiebt: weg von Redaktionen, hin zu Plattformen, Algorithmen und personalisierten KI-Assistenten. Inhalte werden nicht mehr konfrontativ oder überraschend, sondern bestätigend ausgespielt. Das birgt Risiken – für journalistische Standards ebenso wie für die demokratische Meinungsbildung. Besonders alarmierend: die Vorstellung einer Medienwelt ohne Websites, ohne klassische Absender, ohne klar erkennbare journalistische Verantwortung. „Ich bekomme nur noch das, was ich erwarte – nicht das, was mir helfen würde, die Welt zu verstehen.“ Lokaler Journalismus als letzte Bastion? Gleichzeitig sieht Kuhne eine Chance: Gerade lokaler, recherchierter Journalismus könnte im KI-Zeitalter an Wert gewinnen. Denn lokale Wirklichkeit lässt sich nicht einfach generieren – sie muss beobachtet, überprüft und eingeordnet werden. Doch genau dieser Journalismus steht wirtschaftlich und strukturell massiv unter Druck. Sorge um die Demokratie Am Ende läuft das Gespräch auf eine Grundsatzfrage hinaus: Was passiert mit Demokratie, wenn Vertrauen in Medien, Institutionen und gemeinsame Wirklichkeitsannahmen erodiert? Kuhne formuliert es klar: Demokratie lebt vom Vertrauen – und Journalismus ist ein zentraler Anker dieses Vertrauens. Wenn dieser Anker verloren geht, droht eine fragmentierte Öffentlichkeit, in der jede und jeder nur noch die eigene Wahrheit konsumiert. Diese Folge ist ein ebenso persönliches wie strategisches Gespräch über Machtverschiebungen, Medienökonomie, KI-getriebene Öffentlichkeit – und die Frage, warum Journalismus heute wichtiger ist als je zuvor.
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FLURFUNK-Podcast: Pressearbeit auf dem Land
03.12.2025
55 Minuten
Aufzeichnung des Digitalen Mittag vom 1.12.2025 Wie verändert sich lokale Kommunikation, wenn die Tageszeitung vor Ort verschwindet? Welche Verantwortung tragen Kommunen – und wo liegen die Grenzen zwischen Amtsblatt, Social Media und kritischem Journalismus? In dieser FLURFUNK-Podcastfolge sprechen wir über ein Thema, das viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in Sachsen umtreibt: Pressearbeit im ländlichen Raum. Ausgangspunkt ist ein „Digitaler Mittag“, in dem wir Erfahrungen aus drei Bürgermeisterkursen diskutieren, die Peter Stawowy im Auftrag des Sächsischen Städte- und Gemeindetags (SSG) und der Hochschule der Verwaltung Meißen (HSF) im November durchgeführt haben. Wenn die Lokalredaktion fehlt Viele kommunale Vertreter berichten inzwischen von Situationen, die noch vor wenigen Jahren undenkbar waren: keine festen Ansprechpartner mehr, kaum vorbereitete Redakteure, schwindende Relevanz der lokalen Zeitung. „Früher saßen in der Pressekonferenz Redakteure, die waren vorbereitet. Heute brauche ich mir keine Gedanken mehr machen“, heißt es an einer Stelle deutlich. Der Rückzug der lokalen Medien führt zu spürbaren Folgen: Informationslücken, abnehmende Debattenräume – und kommunale Amtsblätter, die versuchen, die entstandenen Leerräume zumindest teilweise zu füllen. Doch: Nehmen Amtsblätter den Zeitungen wirklich Leser weg, oder reagieren Kommunen lediglich auf ein Vakuum? Medienwüste oder Medienozean? Falk Gruber vom SSG weist auf ein Paradox hin: Wir sprechen häufig von „Nachrichtenwüsten“ – in Wahrheit aber leben wir in einem „Medienözean“, in dem wir in Informationen fast ertrinken.  Was aber tatsächlich fehlt, ist Orientierung und kritische Einordnung. Das können auch Amtsblätter nicht leisten. Gleichzeitig entstehen neue Mikro-Öffentlichkeiten: WhatsApp-Gruppen, hyperlokale Portale, Apps einzelner Kommunen, Plattformen wie DieSachsen.de. Sie liefern viel – aber selten kritisch und selten für alle sichtbar. Ein struktureller Ersatz für Lokaljournalismus sind sie nicht. Eigenständige Kommunikation wird Pflicht Für viele Bürgermeister bedeutet das: Sie müssen selbst aktiv werden. Ob WhatsApp-Status, kurze Videos, snackable Content, eigene Apps oder persönliche Präsenz in Vereinen und Events – wer lokal sichtbar sein will, muss seine Zielgruppen gezielt ansprechen und darf nicht auf Reichweite als Kennzahl setzen. Und im Kern bleibt eine Herausforderung: Wie erreichen Kommunen wirklich alle – auch jene, die keine Amtsblätter lesen, nicht in WhatsApp-Gruppen sind und lokale Apps nie installieren würden? Auch darüber diskutieren wir in dieser Folge. 
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Medienresilienz in der PR – wie wir der Nachrichtenflut standhaltenNeue Episode
13.11.2025
51 Minuten
Wie behalten Kommunikationsprofis in einer permanenten Nachrichten- und Informationsflut den Überblick – und ihre Gesundheit? In dieser FLURFUNK-Podcastfolge sprechen wir über Medienresilienz als Schlüsselkompetenz in PR und Öffentlichkeitsarbeit. Ausgangspunkt ist ein „Digitaler Mittag“, in dem sich das STAWOWY-Dozententeam und Gäste im Zoom über den „ganz normalen Wahnsinn“ des PR-Alltags austauschen: ständige Erreichbarkeit, Social-Media-Druck, Krisenkommunikation im Minutentakt – und die Frage, wie man trotz allem handlungsfähig bleibt. Zu Gast ist Andrea Arndt, Transformationstherapeutin und Mentorin für Herz und Verstand. Gemeinsam mit PR- und KI-Berater Frank Schütze und Dr. Christopher Brinkmann diskutieren wir, warum Nachrichtenvermeidung längst auch in Medienberufen Realität ist, welche Strategien gegen den Overload helfen und wie sich professionelle Verantwortung mit Selbstschutz verbinden lässt. Im Mittelpunkt der Folge stehen sehr praktische Fragen aus dem Alltag von Kommunikationsleuten: Wie sieht ein realistischer News-Workflow aus, der informiert, aber nicht überfordert? Wo verläuft die Grenze zwischen sinnvoller Erreichbarkeit und Selbstausbeutung – gerade für Selbstständige? Welche Rolle spielen Info-Stopp, Benachrichtigungs-Management und feste „Offline-Zeiten“? Was bedeutet es, wenn laut Studien ein großer Teil der Bevölkerung angibt, sich von Nachrichten überfordert zu fühlen – und welche Konsequenzen hat das für Kommunikationsstrategien? Wie können PR-Verantwortliche lernen, nicht mehr jedem Impuls und jeder Push-Nachricht hinterherzulaufen, sondern wieder bewusster zu priorisieren? Dabei geht es ausdrücklich nicht um Wegducken vor der Realität, sondern um eine veränderte Haltung: weg vom reflexhaften „Immer online sein“ hin zu bewusster Selbstwahrnehmung und klaren Grenzen – auch gegenüber Kunden, Redaktionen und Zielgruppen.
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KI-Tools in der Öffentlichkeitsarbeit
02.09.2025
33 Minuten
Künstliche Intelligenz ist längst im Alltag der Kommunikationsbranche angekommen – aber wie verändert sie konkret die Arbeit von PR, Journalismus und Marketing? Welches Tool ist das richtige? In dieser Podcastfolge spreche ich mit dem PR- und KI-Experten Frank Schütze über die wichtigsten aktuellen Tools wie ChatGPT, Gemini, Nano Banana, Co-Pilot, Perplexity und Adobe. Seit Oktober 2024 geben wir gemeinsam Seminare zum Thema „KI in Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“. Im Gespräch diskutieren wir, wo KI-Tools wirklich Mehrwert bringen, wie ein praxiserprobter Workflow aussieht und an welchen Stellen Risiken und offene Fragen bleiben – von Datenschutz über Ethik bis hin zur Frage, wie stark KI die Arbeit der Medien insgesamt verändert. „Ich begreife KI immer nur als Werkzeug“, sagt Frank Schütze in der Folge – und betont zugleich: „Wenn du im Marketingbereich erfolgreich sein willst, kannst du auf den Einsatz von KI heute nicht mehr verzichten.“
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Wie steht es um die Qualität der Medien?
28.05.2024
37 Minuten
Qualität unserer Medien: Was die Wissenschaft sagt "Medienberichterstattung hat nie perfekte Qualität", sagt Prof. Dr. Lutz Hagen in dieser Podcastfolge zum Thema "Qualität der Medien". Denn Medien sind extrem fehleranfällig. Und trotzdem können wir durchaus zufrieden sein mit unserem Mediensystem. Für Medienschaffende ist der Druck bei der Herstellung von Medien in den letzten Jahren immer größer geworden. Denn inzwischen geht es nicht mehr um tagesaktuelle, sondern längst um Echtzeit-Berichterstattung. Dazu kommt, dass wir über die sozialen Medien eine zweite Öffentlichkeit bekommen haben, die die Vielfalt in Berichterstattung und Kommentierung noch potenziert und dabei selbst mehr Bedarf für Journalismus schafft, etwa durch Fakt-Checking. Und dann ist da auch noch der wirtschaftliche Druck: Längst ist es sehr schwierig geworden, Qualitätsjournalismus zu finanzieren. Was seriöse Studien über Medien-Qualitätskriterien wie Vielfalt, Relevanz, Aktualität und Quellentransparenz und den "Aufstieg von Banalitäten" sagen, das diskutieren Prof. Hagen und ich, Peter Stawowy, in dieser fünften Folge unserer kleinen Serie zum Thema "Qualität und Qualitätsmessung" in den Medien.
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Über diesen Podcast

Die Medien- und Kommunikationsbranche ist nach wie vor im Umbruch und niemand weiß, wohin die Reise geht. Umso spannender ist es, aktuelle Entwicklungen zu beobachten und einzuordnen - und genau das passiert im FLURFUNK-Podcast. Host ist Peter Stawowy, Betreiber des Medienblogs FLURFUNK-Dresden.de. Bis zur Folge 83 (Juli 2021) war der FLURFUNK-Podcast eine gemeinsame Produktion mit EinfachTon/Lucas Görlach, Dresden.

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