FAU - Weltspitze in der Astroteilchenforschung - ECAP-Förderung durch Bundesministerium (HD 1280)
Podcaster
Episoden
Über diesen Podcast
Erlangen entwickelt sich zu einem internationalen Zentrum der
Astroteilchenphysik: Mit der aktuellen Zuwendung von 2,2 Millionen
Euro setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
die erfolgreiche Förderung des Erlangen Centre for Astroparticle
Physics (ECAP) an der FAU fort. Ein großer Teil der Förderung
fließt in die Entwicklung und den Bau des größten
Gammastrahlenteleskops der Welt. Das ECAP ist an internationalen
Großprojekten der Neutrino-, Gamma- und Röntgen-Astronomie führend
beteiligt – unter anderem durch die Entwicklung und den Bau von
Kameras, Sensorsystemen und Detektoren. Tief im Meer – hoch im
Gebirge Um Strahlung und Teilchen aus dem Kosmos aufspüren zu
können, sind zum Teil gigantische Apparaturen notwendig – etwa die
HESS-Spiegelteleskope im Hochland von Namibia oder die
Neutrinoteleskope IceCube am Südpol und ANTARES vor der
französischen Mittelmeerküste. Das größte der fünf HESS-Teleskope
hat einen Durchmesser von 28 Metern und wiegt 600 Tonnen. IceCube
– ein Observatorium mit über 5000 Photosensoren an 86
Kabelsträngen – erfasst Neutrinospuren in einem 1 Kubikkilometer
großen Block im antarktischen Eis. Die 1000 Photodetektoren von
ANTARES suchen ebenfalls nach Neutrinos und bedecken eine Fläche
von rund 10 Hektar über dem Meeresboden in 2500 Metern Tiefe. Für
diese internationalen Großprojekte der Neutrino- und
Gamma-Astronomie entwickelt und baut das ECAP unter anderem
Kameras, Sensorsysteme und Detektoren. Die Erlanger
Astroteilchenphysiker sind in den Betrieb der Teleskope und in die
Datenauswertung eingebunden und entwickeln neue Softwarepakete und
Analysemethoden. Neue Dimension der Gammastrahlen-Teleskopie Ein
großer Teil der aktuellen BMBF-Förderung fließt in ein Projekt, das
2010 startete und dessen Bau 2016 beginnen wird: das Cherenkov
Telescope Array (CTA). Das CTA stößt in neue Dimensionen der
Astroteilchenforschung vor: Mit seinen rund 100 Einzelteleskopen
wird es das größte Gammastrahlenteleskop der Welt sein und die
Empfindlichkeit der HESS-Teleskope um den Faktor 10 übertreffen.
Das CTA wird an zwei Standorten – einem auf der Nordhalbkugel,
einem auf der Südhalbkugel der Erde – errichtet. Etwa 1000
Wissenschaftler arbeiten in diesem Projekt. Grundlagenforschung mit
praktischem Nutzen Die Beteiligung des ECAP an diesen
internationalen Leuchtturmprojekten ist primär auf die Gewinnung
grundlegender Erkenntnisse über unser Universum ausgerichtet – etwa
über die Entstehung dunkler Materie und ihre Teilchenreaktionen.
Durch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und
Forschungseinrichtungen aus der ganzen Welt in den Projekten HESS,
IceCube, ANTARES und CTA hat sich das ECAP in den vergangenen
Jahren als ein Zentrum der Spitzenforschung auf dem Gebiet der
Astroteilchenphysik etabliert. Die Verbundprojekte ermöglichen
einen intensiven wissenschaftlichen Austausch, der die Erlanger
ECAP-Forscher in alle Teile der Erde führt – nach Namibia, nach
Frankreich, nach Chile, in die Antarktis.
Kommentare (0)