Podcaster
Episoden
13.12.2025
1 Stunde 51 Minuten
In den 1960er- und 1970er-Jahren etablierte sich in Italien ein
Genre, das unter dem dem Namen "Mondo-Film" weltweit Beachtung
erlangen konnte. Eine Kombination aus dokumentarischem
Archivmaterial, eigens inszenierten pseudodokumentarischen
Aufnahmen, affektiv-wirkenden Gewalt- und Wunddarstellungen, sowie
stereotypisierenden bis rassistischen Skizzierungen
nicht-westlicher Kulturen prägten die Filme von u.a. Gualtiero
Jacopetti, Franco Prosperi und Gianni Proia. 1978 versuchte sich
der amerikanische Regisseur John Alan Schwartz an dem Konzept und
veröffentlichte mit FACES OF DEATH (zu deutsch: GESICHTER DES
TODES) einen Film ähnlicher Machart. Wir unterhalten uns zunächst
über das Mondo-Film-Genre im Allgemeinen, legen das strukturelle
Konzept von Schwartz' Film offen und philosophieren über
rezeptionsästhetische Fragestellungen, die mit der Erfahrung eines
solchen Werkes einhergehen. Viel Spaß beim Zuhören! Das nächste mal
reden wir über DAS KALTE HERZ (1950) von Paul Verhoeven.
Entwarnung: Entegegen der Aussage im Podcast werden wir dieses Jahr
nicht mehr dazu kommen, die Episode zu DAS KALTE HERZ aufzunehmen.
Wir besprechen den Film in der ersten Folge des kommenden Jahres
und wünschen euch Frohe Weihnachten sowie einen guten Rutsch ins
Neue Jahr!
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09.11.2025
1 Stunde 48 Minuten
1969 fand das legendäre Woodstock-Festival statt, welches als
Höhepunkt der Hippie-Bewegung in den USA gilt und bis heute seine
Spuren in der amerikanischen Kulturgeschichte hinterlassen hat.
Damals anwesend war auch ein gewisser Michael Wadleigh, der das
Festival mit der Kamera begleitete und 1970 mit WOODSTOCK einen
viel beachteten Film veröffentlichte, in welchem Konzertaufnahmen
von Jimi Hendrix, Eric Clapton, Janis Joplin und Co. präsentiert
wurden. Ein weiterer Film des Regisseurs ist der 1981
veröffentlichte WOLFEN, in dem ein von Albert Finney porträtierter
Ermittler der Spur einer mysteriösen Mordserie folgt und sich im
Zuge dessen mit einem indigenen Wolfskult konfrontiert sieht. Wir
reden darüber, inwiefern der Film dominierende
gesellschaftspolitische Themen seiner Zeit aufgreift und als
genreübergreifender Transgressionsfilm ein Scharnierwerk zwischen
New Hollywood und dem Horrofilm der 1980er-Jahre darstellt. Viel
Spaß beim Zuhören! Das nächste mal reden wir über GESICHTER DES
TODES (1978) von John Alan Schwartz.
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25.10.2025
1 Minute
Anfang der 2000er-Jahre trat mit James Wan ein Regisseur auf die
Bühne, der das amerikanische Horrorkino veränderte. Mit seinem
Debütfilm SAW aus dem Jahr 2004 schuf er ein Werk, welches den
Startschuss für eine ganze Reihe an grenzüberschreitenden Filmen
markierte, die mit den Mitteln von ästhetisierten Gewalt- und
Wunddarstellungen sowie einem vermeintlichen Realismusversprechen
nichts weniger als eine Terrorisierung ihres Publikums forcierten.
Ganz anders, aber mit einigen Parallelen, erscheint sein Film THE
CONJURING aus dem Jahr 2013, welcher sich in die Tradition des
Exorzismusfilms stellt, ein Realismusversprechen zumindest andeutet
und im Spannungsfeld von Immersion sowie Anti-Immersion das
effektive Inszenieren von Schaueratmosphäre exemplarisch
demonstriert. Viel Spaß beim Zuhören! Das nächste mal reden wir
über WOLFEN (1981) von Michael Wadleigh.
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04.10.2025
2 Stunden 1 Minute
Wenn man über SCARFACE redet, kommt einem wahrscheinlich als Erstes
Brian de Palmas furioser Gangsterfilm aus dem Jahre 1983 in den
Sinn. Die ikonische Darstellung des Tony Montana durch Al Pacino
hat sich beispiellos ins popkulturelle Gedächtnis gebrannt und die
Vorstellung des Gangstertums der 1980er-Jahre nachhaltig
beeinflusst. Oft geht jedoch unter, dass es sich bei de Palmas Film
um ein Remake des bereits 1932 erschienenen Films von Howard Hawks
handelt – einem Werk, welches nicht nur den klassischen
Hollywood-Gangsterfilm mitetablierte, sondern im Rahmen seiner
weitreichenden Zensurgeschichte eine innerdiegetische
Auseinandersetzung über die Freiheit der Filmkunst offenbart. Viel
Spaß beim Zuhören! Das nächste mal reden wir über THE CONJURING
(2013) von James Wan.
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13.09.2025
2 Stunden 25 Minuten
Nachdem wir uns in der letzten Folge des LuCast mit den
surrealistischen Dimensionen in David Lynchs LOST HIGHWAY (1997)
beschäftigten, geht es heute um das historische Grauen in der
realen Welt. Jonathan Glazers THE ZONE OF INTEREST konfrontiert
sein Publikum mit der Gleichzeitigkeit von Alltagsbanalität und
Ausnahmezustand, indem er das Leben der Familie Höß vor dem
Hintergrund der industriellen Menschenvernichtung im
Konzentrationslager Auschwitz zeigt. Im Fokus steht dabei die Frage
nach der Interessenszone der Zuschauer: Auf der einen Seite die
voyeuristische Beobachtung des idyllischen Familienlebens, dessen
Darstellung ab einem bestimmten Punkt den Schritt ins
Melodramatische gehen könnte (Stichwort: Big Brother in a Nazi
house); auf der anderen Seite die Gräueltaten jenseits der Mauer,
welche uns fast ausschließlich durch die Gestaltung der auditiven
Ebene vermittelt werden. Viel Spaß beim Zuhören! Das nächste mal
reden wir über SCARFACE (1932) von Howard Hawks.
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Über diesen Podcast
In unregelmäßigen Abständen schwadronieren und diskutieren die
Filmenthusiasten Lucas Gröning und Lucas Knabe über ausgewählte
Filme, die nach bestem Wissen und Gewissen betrachtet und
analysiert werden, um filmische Qualitäten, Interpretationen und
persönliche Sympathien mit euch zu teilen.
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