Episoden

Chabos. Oder: Wider die Verklärung der Jugendjahre
13.12.2025
1 Stunde 8 Minuten
Wir haben uns mal wieder einer zdf Produktion angenommen. Diese Perle des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ist ein kleiner Geheimtipp und schon seit August 2025 in der Mediathek zu sehen. Und nein, es geht nicht um Haftbefehl, mit dem der Begriff Chabos häufig in Verbindung gebracht wird. Worum es aber schon geht, ist eine Zeit in der Deutschrap noch hauptsächlich frauenfeindlich und Mode mindestens fragwürdig war. Ich schreibe von weissen Ledergürteln und ausgewaschenen dreiviertel Jeans. Die Nullerjahre. 2006, das Jahr der Fussball WM in Deutschland, aber auch die Zeit von vier Jungs, den Chabos, die versuchen, ihr Leben als 16jährige Chaoten irgendwie auf die Reihe zu bekommen. Dies gelingt ihnen eher weniger- und es ist meistens eher schmerzlich als amüsant dabei zuzusehen. Chabos ist eine intelligente Coming-of-Age Serie, die es wagt die rosarote Brille, mit welcher wir allzu oft auf unsere Jugend zurückschauen, abzusetzen. Dabei entsteht eine realistische und ernüchternde Nabelschau der Millennial Generation, die den Zuschauer nicht unbeteiligt zurücklässt. Unbedingt schauen!
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The Life of Chuck. Oder: Eine Geschichte von Leben und Tod
15.11.2025
1 Stunde 3 Minuten
Es ist ein besonderer Film. Die von Mike Flanagan verfilmte Geschichte von Stephen King ist genau das. Finden zumindest Jay und Janna, die sich in dieser Folger von Popcorn Culture mit dem Film beschäftigen, der so gar nicht in ein bestimmtes Genre passen will. Es geht um Charles Krantz, aber irgendwie auch um das Ende der Welt und ums Tanzen und ums Erwachsenwerden. Aber vor allem geht es um das Leben und den Tod, und wie wir Menschen damit umgehen. Jay und Janna sprechen über die Kunst Geschichten zu erzählen. Sie stellen fest, dass es häufig die kleinen Momente sind, die unser Leben nachhaltig verändern. Mike Flanagan ist mit Life of Chuck ein Film gelungen, der es schafft, genau diese kleinen, besonderen Momente im Leben zu erzählen.
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Alien:Earth. Oder: Wenn der Mensch selbst zum Monster wird.
18.10.2025
1 Stunde 1 Minute
Die Erde im Jahr 2120: Die Welt gehört den grossen Tech-Konzernen und ihrer Gier nach Fortschritt – und die Aliens sind zurück. Manuel und Jay fragen sich, wer hier das wahre Monster ist… In dieser Folge nehmen Manuel und Jay euch mit ins Alien-Universum – dorthin, wo grün flackernde Schrift auf schwarzen Bildschirmen vom Untergang erzählt. Alien: Earth, die neue Science-Fiction-Horrorserie von Noah Hawley, spielt im Jahr 2120 – einer Welt, in der fünf Megakonzerne um nichts Geringeres kämpfen als die Unsterblichkeit. Im «Wettrennen der Technologien» geht es um Cyborgs, Synths und Hybride – Menschen, Maschinen und Mischwesen mit eingepflanztem Bewusstsein. Als ein außerirdisches Raumschiff mit tödlicher Fracht auf der Erde abstürzt, eskalieren Macht, Angst und Größenwahn – und plötzlich stellt sich die Frage, wer hier eigentlich das Monster ist: die Aliens, die sich einfach vermehren wollen, oder der Mensch, der glaubt, sich selbst neu erschaffen zu können. Mit Witz, Scharfsinn und einem Schuss theologischer Tiefenbohrung diskutieren Manuel und Jay, was Alien: Earth über unsere Gegenwart erzählt: über Tech-Giganten, Hybris, künstliche Götter – und die Abgründe menschlicher Profitgier.
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Die Verurteilten. Oder: Der lange Weg in die Freiheit
20.09.2025
1 Stunde 16 Minuten
Live vom RefLab Podcast Festival: Wir haben es gewagt und den Film besprochen, der auf IMDb seit 2008 die Liste der höchstbewerteten Filme aller Zeiten anführt. Shawshank Redemption, auf Deutsch: Die Verurteilten, mit Tim Robbins und Morgan Freeman. Der Film, eine Verfilmung eines Buches von Stephen King, erzählt wie kein anderer von der Widerstandskraft eines Menschen, der sich auch im Gefängnis die innere Freiheit bewahrt, um zeit seiner Haft für das Wiedergewinnen der äusseren Freiheit zu kämpfen. Manu, Jay und Janna reden in dieser Liveaufnahme über Beharrlichkeit, die kleinen Freuden des Lebens und die Rolle von Religiosität und Glaube. Über allem steht die Frage, was uns zuversichtlich sein lässt, auch in den grössten Krisenzeiten des Lebens. Am Ende der Folge hört ihr das Q&A der Liveaufnahme.
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Untamed. Oder: Vom vergeblichen Versuch, das Leben zu zähmen
23.08.2025
60 Minuten
Die neue Netflix-Serie Untamed lockt mit gewaltigen Naturbildern – und führt tief in die Wildnis der Seele. Jay und Manuel fragen sich: Wie glaubwürdig ist die Geschichte eines gebrochenen Ermittlers, der im Yosemite-Park gegen das Verbrechen – und gegen seine eigenen Dämonen – kämpft? Die Netflix-Serie Untamed hat in den letzten Wochen einiges an Aufsehen erregt: Ein wortkarger Ermittler auf einem Pferd, eine Leiche am El Capitan, ein Drogenring tief im Wald – und mittendrin: Eric Bana als Kyle Turner, der lieber mit der Natur als mit Menschen spricht und seine Vergangenheit mit Bourbon betäubt. In dieser Folge sprechen Jay und Manuel über die bildgewaltige Inszenierung des Yosemite-Nationalparks – ein Ort, der nicht nur Kulisse, sondern Mitspieler ist: ungezähmt, wild und widerspenstig wie das Leben selbst. Die beiden fragen sich, wie glaubwürdig der Kriminalfall konstruiert ist, was es mit Turners inneren Abgründen auf sich hat und ob man mit so viel Trauma überhaupt noch Ermittlungen führen kann. Dabei wird’s persönlich: Auch Jay bringt eigene Verlusterfahrungen ins Gespräch ein – und gemeinsam diskutieren die beiden, wie Serien wie Untamed unsere Vorstellungen von Kontrolle, Verlust und Erlösung herausfordern. Und natürlich geht’s auch um Sidekicks, Plot-Twists, Stereotype – und am Ende sneakt Jay ganz nebenbei eine themenfremde Filmempfehlung rein. Eine Folge über tiefe Wälder, seelische Abgründe – und die unausweichliche Wahrheit, dass das Leben sich nicht zähmen lässt. Achtung Spoilerwarnung: Nach der ersten halben Stunde wird hart gespoilert – also die zweite Hälfte des Gesprächs besser erst nach dem Genuss der Serie hören!
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Über diesen Podcast

Serien auf Netflix und Co. haben enorme Popularität und prägen ganze Generationen. In Serien werden Charakteren über viele Episoden und Staffeln hinweg entwickelt, und in den Narrativen spiegeln sich gesellschaftliche Verhältnisse und menschliche Grundfragen. Viele Sehnsüchte, Träume, ungeschriebenen Gesetze, Werte und Zweifel unserer Zeit lassen sich an Netflix-Serien schärfer und zeitnäher ablesen als in mancher soziologischer Literatur. Die Idee dieses Podcast-Formates ist deshalb, in aktuelle, kultige Serien einzutauchen und anhand ihrer Charakteren und ihrer Plotentwicklung zeitgemässe Fragen aufzugreifen. Dazu spricht Manuel Schmid mit Künstlerinnen, Theologieprofessoren, Zeitgeistforscherinnen und anderen spannenden Persönlichkeiten über ihre Lieblingsserie – und über die gesellschaftlichen und spirituellen Einsichten, die sie damit verbinden.

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