Podcaster
Episoden
11.12.2025
45 Minuten
1984 stößt eine Schülergruppe aus Witten-Annen bei einer
Klassenfahrt nach Bayern in der KZ-Gedenkstätte Dachau auf Spuren
ihrer eigenen Heimatstadt. Ein KZ? In Witten? Ja. Die Recherche
eröffnet eine verdrängte lokale NS-Geschichte: Über 700
Zwangsarbeiter wurden 1944/45 im Annener Gussstahlwerk
ausgebeutet, mindestens 30 Männer kamen ums Leben. Wieder zurück,
stoßen die Schüler:innen einen beispielhaften Prozess an, in dem
nicht nur das Außenlager einen dauerhaften Platz im Wittener
Gedenken findet, sondern auch eine frühe Erforschung eines
Zwangsarbeitslagers und eine der ersten archäologischen
Ausgrabung eines Ortes der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft stehen. Zwei ehemalige Schüler:innen des
Jahrgangs 1984, Sabine Kline-Rehbein und Jörg Marciniak,
berichten in dieser Folge von ihren Erlebnissen.
Im Interview spricht der Archäologe Manuel Zeiler über die
Entwicklung der Erforschung von NS-Zwangsarbeitslagern, seine
eigenen Erfahrungen und die Herausforderungen moderner
Archäologie im Umgang mit jüngerer Geschichte, einschließlich
rechtlicher Fragen und wissenschaftlicher Besonderheiten. Thomas
Urban, Leiter des Stadtarchivs Witten, diskutiert, wie
gesellschaftliche Impulse, etwa die Initiative der Schüler
damals, Forschung und Gedenken nachhaltig beeinflussen, sodass
Sachquellen noch heute zur Erinnerungskultur beitragen.
Mit Spracheinspielungen von Florian Bender.
Zur weiteren Recherche:
Cornelia Kneppe/Thomas Poggel, Hinter jeder Nummer ein
Einzelschicksal ..., in: LWL-Archäologie für Westfalen (Hg.), 100
Jahre/100 Funde, Darmstadt 2020.
Claudia Theune, Spuren von Krieg und Terror. Archäologische
Forschungen an Tatorten des 20. Jahrhunderts, Wien 2020.
Manfred Grieger/Klaus Rudolf Völkel, Klaus Rudolf, Das Außenlager
„Annener Gußstahlwerk“ (AGW) des Konzentrationslagers Buchenwald.
September 1944 – April 1945, Essen 1997, abrufbar hier.
Ralph Klein, Das KZ-Außenlager in Witten-Annen : Geschichte,
städtebauliche Nutzung und geschichtspolitischer Umgang seit
1945. Berlin/Münster 2015.
Thomas Poggel, Die Ausgrabungen 1990/1991 in Witten-Annen,
Ennepe-Ruhr-Kreis. Archäologische Untersuchung eines Außenlagers
des KZ Buchenwald, in: Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe
15 (2020/2021), abrufbar hier.
Thomas Poggel, Wieder entdeckt… KZ-Außenlager Witten, in:
LWL-Archäologie für Westfalen (Blogbeitrag vom 11. Mai 2017),
abrufbar hier.
LWL-Podcast „Regionalgeschichte auf die Ohren“. Folge 1: „Die
Vergangenheit ragt in die Gegenwart“, LWL-Institut für
westfälische Regionalgeschichte, abrufbar hier.
LWL-Podcast „Regionalgeschichte auf die Ohren“. Folge 6: „Ohne
Zwangsarbeit wäre die deutsche Kriegswirtschaft wahrscheinlich
zerborchen“, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte,
abrufbar hier.
Zur Folgenseite
Hintergrund:
Untold Stories - Westfalens verborgene Geschichte[n] erzählen
Zum Themenjahr „1.250 Jahre Westfalen“ erzählt die Podcast-Serie
Untold Stories in zwölf Folgen unbekannte Kapitel der Geschichte
Westfalen-Lippes. Das LWL-Institut für westfälische
Regionalgeschichte und das LWL-Medienzentrum für Westfalen nehmen
mit auf eine Reise durch die Zeit. Dabei blicken wir nicht nur in
die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart. Von
unbekannten Helden bis hin zu vergessenen Ereignissen – „Untold
Stories“ inspiriert und eröffnet neue Perspektiven – auf
Westfalen, auf Lippe, auf Geschichte.
Die Reihe wird veröffentlicht im Podcastkanal „Regionalgeschichte
auf die Ohren (RadiO)“ und hier.
Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des
Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen“
gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier.
Mehr
06.11.2025
47 Minuten
Juni 1975: Ein vermeintlich harmloser Verwaltungsakt wird zum
Auslöser eines Aufstands. Als die Stadt Münster den Antrag auf
einen Infotisch ablehnt, ahnt niemand, dass diese Entscheidung
Geschichte schreiben wird. Denn die Antragstellerinnen –
lesbische Frauen, die aufklären, sichtbar sein und Gleichgesinnte
finden wollten – lassen sich nicht mundtot machen. Ihr Widerstand
führt bis vor Gericht und verändert die Wahrnehmung queeren
Lebens – in Münster und weit darüber hinaus.
In dieser Folge von Untold Stories spricht Greta Civis
mit der Historikerin Julia Paulus vom LWL-Institut für
westfälische Regionalgeschichte über homosexuelle Frauen in
Münster und deren Mut, Sichtbarkeit einzufordern – zu einer Zeit,
als schon das Wort „Lesbe“ in der Zeitung verboten war. Gemeinsam
beleuchten sie das Klima der 1970er-Jahre: von der
Diskriminierung im Alltag, den drohenden Urteilen aufgrund
moralischer Vorstellungen bis hin zu juristischen Erkämpfungen,
die den Weg für queere Rechte ebneten. Paulus führt durch die
Archive, in denen sich Geschichten von Solidarität und
gesellschaftlichem Wandel finden – von Flugblattaktionen bis zum
öffentlichen Auftritt auf der Straße.
Zur weiteren Recherche empfehlen wir diesmal:
Queer Münster. Eine andere Geschichte der Stadt.
Ausstellungsprojekt des Seminars „Queere Geschichte(n) –
Historiographie von Queerness“ im Sommersemester 2022 an der WWU
Münster, abrufbar hier.
Rosa Geschichten. Schwul-lesbisches Archiv Münster im Stadtarchiv
Münster, abrufbar hier.
Zur Folgenseite
Hintergrund:
Untold Stories - Westfalens verborgene Geschichte[n] erzählen
Zum Themenjahr „1.250 Jahre Westfalen“ erzählt die Podcast-Serie
Untold Stories in zwölf Folgen unbekannte Kapitel der Geschichte
Westfalen-Lippes. Das LWL-Institut für westfälische
Regionalgeschichte und das LWL-Medienzentrum für Westfalen nehmen
mit auf eine Reise durch die Zeit. Dabei blicken wir nicht nur in
die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart. Von
unbekannten Helden bis hin zu vergessenen Ereignissen – „Untold
Stories“ inspiriert und eröffnet neue Perspektiven – auf
Westfalen, auf Lippe, auf Geschichte.
Die Reihe wird veröffentlicht im Podcastkanal „Regionalgeschichte
auf die Ohren (RadiO)“ und hier.
Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des
Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen“
gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier.
Mehr
16.10.2025
40 Minuten
In dieser Folge von „Untold Stories – Westfalens verborgene
Geschichte[n]“ dreht sich alles um ein Museum, das so kurios
wie charmant ist: das Sackmuseum in Nieheim.
Moderatorin Greta Civis begibt sich gemeinsam
mit Hauke Kutscher vom LWL-Museumsamt
sowie Michael Rasche und Rainer Tomm vom
Heimatverein Nieheim auf eine Spurensuche durch ein Haus, das
sich ganz den Säcken, Beuteln und Tüten verschrieben hat.
Was zunächst nach einem skurrilen Konzept klingt, entpuppt sich
als lebendige Auseinandersetzung mit Geschichte, Engagement und
Gemeinschaft. Die Folge zeigt, wie aus einem ehemaligen Kornhaus
ein Museum mit außergewöhnlichem Profil wurde – und wie es der
Ort geschafft hat, aus der Idee eines Sackmuseums ein bundesweit
bekanntes Beispiel selbstironischer Regionalkultur zu machen.
Dabei geht es auch um die Menschen hinter den Kulissen: um das
ehrenamtliche Engagement des Heimatvereins, um die Frage, warum
Heimatmuseen gerade in ländlichen Regionen eine kulturelle und
soziale Klammer sind, und wie vergessene Berufe wie Sackmaler und
Sackflicker wieder lebendig werden.
Zur Folgenseite
Hintergrund:
Untold Stories - Westfalens verborgene Geschichte[n] erzählen
Zum Themenjahr „1.250 Jahre Westfalen“ erzählt die Podcast-Serie
Untold Stories in zwölf Folgen unbekannte Kapitel der Geschichte
Westfalen-Lippes. Das LWL-Institut für westfälische
Regionalgeschichte und das LWL-Medienzentrum für Westfalen nehmen
mit auf eine Reise durch die Zeit. Dabei blicken wir nicht nur in
die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart. Von
unbekannten Helden bis hin zu vergessenen Ereignissen – „Untold
Stories“ inspiriert und eröffnet neue Perspektiven – auf
Westfalen, auf Lippe, auf Geschichte.
Die Reihe wird veröffentlicht im Podcastkanal „Regionalgeschichte
auf die Ohren (RadiO)“ und hier.
Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des
Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen“
gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier.
Mehr
01.10.2025
42 Minuten
Geheimnisvolle Bunker, streng bewachte Waffenlager und Bedrohung
als Alltagsgefühl: Der Kalte Krieg hat Westfalen und Lippe
tief geprägt, obwohl die Region weit von der innerdeutschen
Grenze entfernt lag. Wie hat sich das internationale
Kräftemessen zwischen Ost und West auf das Leben der
Menschen, auf Alltag und Politik ausgewirkt? Welche Spuren sind
bis heute sichtbar – und wie wurde aus Angst auch Engagement,
als Hunderttausende auf die Straßen gingen, um gegen das
Wettrüsten zu protestieren?
Dr. Claudia Kemper vom LWL-Institut für westfälische
Regionalgeschichte erörtert die materielle und emotionale Seite
des Kalten Krieges in Westfalen. Welche Parallelen gibt es zur
aktuellen Situation? Welchen Umgang finden und fanden Mensch mit
Krisen und Kriegsgefahr?
Eine Folge über bedrohliche Zeiten, die Kraft der
Friedensbewegung und wie manchmal auch etwas glimpflich ausgeht.
Weiterlesen:
Thomas Küster, Mauerfall und Friedensdividende. Westfalen nach
1989, Münster 2024.
Claudia Kemper, Der „Osten“ ganz nah? Geflüchtete, Vertriebene
und die deutsche Teilung im Stadtgedächtnis, in: Christoph
Lorke (Hg.), Gütersloh – Geschichte einer Stadt 1945-2025,
Münster 2025, S. 249-271.
Claudia Kemper, Prekärer Balanceakt. Die komplexe Konfliktkultur
des Kalten Krieges, in: Markus Thurau (Hg.), Konfliktkulturen in
Geschichte und Gegenwart, Göttingen 2024, S. 43-58.
Claudia Kemper/Christoph Lorke, Ungleichheiten ohne Region.
Beobachtungen zum Wandel der Debatte über gleichwertige
Lebensverhältnisse seit 1990, in: Jahrbuch Deutsche Einheit 2023,
Berlin 2024, S. 85-114.
Claudia Kemper, Bomben vor Ort. Globale Kritik und regionaler
Protest während des Kalten Krieges, in: Matthias Frese/Thomas
Küster/Malte Thießen (Hg.), Varianten des Wandels. Die
Region in der jüngsten Zeitgeschichte 1970-2020, Paderborn 2023,
S. 31-61.
Christian Schaaf/Michael Zametzer (Autoren)/Eva Kötting/Heike
Simon (Red.), Claudia Kemper (im Interview), WIE WAR DAS DAMALS?
– Als wir schon einmal Angst vor dem Atomkrieg hatten
[Audio-Podcast], abrufbar hier.
Hintergrund:
Untold Stories - Westfalens verborgene Geschichte[n] erzählen
Zum Themenjahr „1.250 Jahre Westfalen“ erzählt die Podcast-Serie
Untold Stories in zwölf Folgen unbekannte Kapitel der Geschichte
Westfalen-Lippes. Das LWL-Institut für westfälische
Regionalgeschichte und das LWL-Medienzentrum für Westfalen nehmen
mit auf eine Reise durch die Zeit. Dabei blicken wir nicht nur in
die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart. Von
unbekannten Helden bis hin zu vergessenen Ereignissen – „Untold
Stories“ inspiriert und eröffnet neue Perspektiven – auf
Westfalen, auf Lippe, auf Geschichte.
Die Reihe wird veröffentlicht im Podcastkanal „Regionalgeschichte
auf die Ohren (RadiO)“ und hier.
Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des
Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen“
gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier.
Mehr
11.09.2025
27 Minuten
2002 wurde Europas größter hinduistischer Tempel südindischen
Stils eingeweiht. Seitdem reisen jährlich zehntausende Hindus aus
Europa nach Hamm in Westfalen – genauer, in ein Gewerbegebiet am
Rande der Stadt, in Hamm-Uentrop – denn dort steht der Sri
Kamadchi Ampal Tempel. Wie es dazu kam und wie es sich überhaupt
verhält mit neuen Religionen und religiösen Orten in Westfalen
und darüber hinaus, das bespricht Dr. Greta Civis vom
LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte mit Gästen in
der neuen Folge von "Untold Stories".
Dank an: Prof. Martin Baumann, Ulrich Kroker, Dr. Beate Löffler,
Dr. Sandhya Marla-Küsters, Priester Siva Sri Arumugam
Paskarakurukkal und Sohn, Dr. Julia Paulus für Statements,
Interviews und Hintergrundgespräche.
Weiterlesen:
Martin Baumann, Migration, Religion, Integration. Buddhistische
Vietnamesen und hinduische Tamilen in Deutschland. Würzburg 2000.
Beate Löffler /Dunja Sharbat Dar (Hrsg.), Sakralität im Wandel.
Religiöse Bauten im Stadtraum des 21. Jahrhunderts in
Deutschland. Berlin 2022.
Sandhya Marla-Küsters, Diaspora-Religiosität im
Generationenverlauf. Die zweite Generation tamilischer Hindus in
Nordrhein-Westfalen. Würzburg 2015.
Matthias Frese / Julia Paulus (Hrsg.), Willkommenskulturen?
Re-Aktionen auf Flucht und Vertreibung in der
Aufnahmegesellschaft der Bundesrepublik. Paderborn 2020.
Zur Folgenseite
Hintergrund:
Untold Stories - Westfalens verborgene Geschichte[n] erzählen
Zum Themenjahr „1.250 Jahre Westfalen“ erzählt die Podcast-Serie
Untold Stories in zwölf Folgen unbekannte Kapitel der Geschichte
Westfalen-Lippes. Das LWL-Institut für westfälische
Regionalgeschichte und das LWL-Medienzentrum für Westfalen nehmen
mit auf eine Reise durch die Zeit. Dabei blicken wir nicht nur in
die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart. Von
unbekannten Helden bis hin zu vergessenen Ereignissen – „Untold
Stories“ inspiriert und eröffnet neue Perspektiven – auf
Westfalen, auf Lippe, auf Geschichte.
Die Reihe wird veröffentlicht im Podcastkanal „Regionalgeschichte
auf die Ohren (RadiO)“ und hier.
Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des
Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen“
gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier.
Mehr
Über diesen Podcast
Das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte ist eine
wissenschaftliche Einrichtung des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe (LWL). Es betreibt moderne
Regionalgeschichtsforschung mit dem Schwerpunkt auf der Neueren
Geschichte und Zeitgeschichte. In der Podcast-Reihe
"Regionalgeschichte auf die Ohren" stellen die Historikerinnen und
Historiker der Forschungseinrichtung ihre Projekte und
Publikationen vor.
Abonnenten
Frankfurt
Kommentare (0)