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Episoden
16.12.2025
16 Minuten
Ein Standpunkt von Uwe Froschauer.
Dieser Beitrag beschäftigt sich vornehmlich mit den
wirtschaftlichen Auswirkungen der Regierungsarbeit.
„Die 100“
In der ARD-Sendung am 8. Dezember 2025 „Die 100 – was Deutschland
bewegt“ wurde von Moderator Ingo Zamperoni die Frage gestellt:
„Werden wir gut regiert?“
Zu Beginn dieser Live-Debattenshow gaben 76 von 100 Teilnehmern
aus dem Volk an, sie fühlten sich nicht gut regiert. Nur etwa 15
Prozent bejahten die Frage. Im Verlauf der Sendung änderten nur 2
Personen ihre Meinung. Am Ende blieben 74 Personen bei „Nein“ und
weiterhin deutlich weniger bei „Ja“. Auch im Publikum zeigte sich
eine überwiegende Skepsis gegenüber der Regierungsleistung.
Gemessen wurde das Ergebnis einerseits durch einen kleinen
Computer, den jeder Teilnehmer mit sich führte, und sichtbar für
die Zuschauer durch das Verweilen der Teilnehmer in dem jeweils
dafür vorgesehenen Antwortfeld.
Die Inszenierung erinnerte sehr an die ZDF-Kindersendung „1, 2
oder 3“, bei der die Kinder vor drei großen Antwortfeldern (1, 2
oder 3) stehen, und auf eine Frage auf das Feld laufen, das ihrer
Meinung nach die richtige Antwort markiert.
Den Kommentar spare ich mir ausnahmsweise.
Die Journalistin Anna Planken übernahm in der Sendung die Rolle,
Argumente für eine positive Sichtweise der Regierungsarbeit zu
präsentieren. Planken wurde während der Sendung als Optimistin
der Regierungspolitik wahrgenommen und setzte Akzente, um das
Publikum von positiven Seiten der Regierungsarbeit zu überzeugen.
Zu ihren Argumentationspunkten gehörten unter anderem eine
positive wirtschaftliche Einschätzung mit der Betonung, dass
Deutschland eine starke Wirtschaft, und immer noch die
drittgrößte Volkswirtschaft sei.
So kann man es natürlich sehen, die Realität ist jedoch, dass
Deutschland schon seit drei Jahren kein Wirtschaftswachstum zu
verzeichnen hat und die Zukunftsaussichten äußerst mäßig sind.
Die Frage ist demnach, wie lange Deutschland noch die Nummer 3 in
der Welt bleiben wird bei einer derart dilettantischen Führung im
eigenen Land und in Europa.
Weiterhin stellte Planken Deutschlands Innovationskraft anhand
des Biotechnologie-Unternehmen BioNTech heraus, und zeigte ein
Foto seiner Gründer, Prof. Dr. Uğur Şahin und Prof. Dr. Özlem
Türeci, die mit der Entwicklung eines mRNA-Impfstoffs die Welt
mit ihrer unausgegorenen Mixtur „beglückten“. Das Unternehmen
BioNTech – das zahlreiche Patente hält und zu den führenden
Unternehmen seiner Branche gehört – in der Sendung als Beleg für
die Leistungsfähigkeit deutscher Forschung und damit indirekt für
positive Politikwirkung anzuführen, schlägt dem Fass den Boden
aus. Den diesen beiden Personen 2025 verliehenen Deutschen
Nationalpreis für ihren Beitrag zur Medizin und Forschung in
Deutschland sollte man ihnen ebenso wie ihre verdienten
Milliarden wieder entziehen, da ihre Mixtur wesentlich mehr
Menschen geschädigt denn gerettet hat. So läuft das mit den
Preisverleihungen: die größten Verfehlungen werden vom mafiös
strukturierten System geehrt, um den Anschein von Redlichkeit
aufrechtzuerhalten, siehe Ursula von der Leyen, Christian
Drosten, Albert Bourla, Alena Buyx und Konsorten. Was für ein
Affentheater!
...https://apolut.net/sein-und-schein-der-wirtschaftsbelebung-von-uwe-froschauer/
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15.12.2025
10 Minuten
Brüssels kosmetische Korrektur am
Verbrenner-Verbot
Ein Standpunkt von Janine Beicht.
Flottengrenzwerte und Leasingvorgaben erzwingen indirekt
Elektroautos schon lange vor 2035. Privatkäufer und Unternehmen
sehen sich einem subtilen Zwang gegenüber, während politische
Akteure von der Öffentlichkeit als Retter gefeiert werden. Die
Regulierung bleibt ein Trojanisches Pferd ideologischer
Kontrolle.
Die europäische Politik präsentiert derzeit eine angebliche
Kehrtwende beim geplanten Verbot neuer Verbrennerfahrzeuge ab
2035 als großen Erfolg. In Wahrheit handelt es sich um eine
marginale Anpassung, die den Kern der ideologisch getriebenen
Regulierung unangetastet lässt und die Automobilindustrie
weiterhin in eine Sackgasse treibt. Statt eines vollständigen
Rückzugs vom Verbot wird lediglich eine Reduktion des
CO₂-Ausstoßes um 90 Prozent statt 100 Prozent für die
Flottenziele der Hersteller vorgeschlagen. Diese minimale
Aufweichung ändert wenig an der faktischen Benachteiligung von
Verbrennungsmotoren und dient vor allem dem Machterhalt
etablierter Parteien. Manfred Weber, Vorsitzender der
Europäischen Volkspartei, gab die Motive unverhohlen preis:
„Für uns ist und bleibt das Auto ein Kultobjekt, kein
ideologisches Kampfobjekt, das am Ende Rechtsaußenparteien nutzt.“
»Manfred Weber / BILD«
Weber verhandelte diese Einigung direkt mit Ursula von der Leyen,
und sie offenbart die Priorität: Nicht der Schutz von Millionen
Arbeitsplätzen steht im Vordergrund, sondern die Neutralisierung
politischer Konkurrenz. Die Anpassung zielt also primär darauf
ab, der AfD ein beliebtes Thema zu entziehen, anstatt echte
wirtschaftliche Notwendigkeiten anzuerkennen.
Symbolpolitik statt Substanz: Der Brief des Kanzlers und
seine Folgen
Bundeskanzler Friedrich Merz hatte Ende November einen Brief an
Ursula von der Leyen gerichtet, in dem er mehr Flexibilität und
Technologieoffenheit forderte. Er erklärte zum geplanten
Kurswechsel der EU-Kommission:
„Wir stellen die Ziele nicht infrage, aber wir müssen einen
anderen Weg gehen hin zum Ziel. […] Wir werden auch dann nur etwas
für den Klimaschutz tun können, wenn wir eine wettbewerbsfähige
Industrie haben.“ »Friedrich Merz / Tagesschau«
Das Ergebnis bleibt selbstverständlich weit hinter solchen
Appellen zurück. Die vorgesehene 90-Prozent-Reduktion bedeutet,
dass Verbrenner weiterhin massiv benachteiligt bleiben:
Hersteller müssen hohe Strafzahlungen leisten, wenn sie mehr als
einen kleinen Anteil CO₂-emittierender Fahrzeuge verkaufen. Ein
Golf mit normalem Verbrennungsmotor stößt etwa 100 Gramm CO₂ pro
Kilometer aus; bei Überschreitung drohen 95 Euro Strafe pro Gramm
und Fahrzeug.
„Überschreitet die durchschnittliche CO₂-Emission der Flotte
des Herstellers in einem bestimmten Jahr sein spezifisches
Emissionsziel, muss der Hersteller – für jedes neu zugelassene
Fahrzeug in diesem Jahr – für die überschüssige Emission eine
Strafgebühr von 95 Euro pro g/km bezüglich der Zielüberschreitung
zahlen.“ »EU Richtlinien«
Bei Millionen Verkäufen summieren sich solche Bußgelder auf
Milliarden, die letztlich auf die Käufer abgewälzt werden und
Verbrenner unerschwinglich machen.
Diese Regelung erinnert an planwirtschaftliche Zwänge vergangener
Systeme, wo knappe Güter zu Warteschlangen führten. Ähnlich
könnten hier künstliche Verknappungen entstehen, die den Markt
verzerren und die Freiheit der Bürger einschränken.
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12.12.2025
14 Minuten
Der 18. Dezember ist Tag X. – Da der Streit um den Raub
der in der EU eingefrorenen russischen Vermögenswerte im Dezember
die Schlagzeilen beherrschen wird, will ich hier die Chronologie
des Streits aufzeigen, denn die liest sich wirklich wie ein
Thriller.
Ein Standpunkt von Thomas Röper.
Die EU denkt schon seit dem Beginn der Eskalation in der Ukraine
darüber nach, wie sie die in der EU eingefrorenen russischen
Vermögenswerte klauen kann. Da das jedoch unter keinen Umständen
völkerrechtlich legal ist und auch nicht einmal als legal
dargestellt werden kann, waren diese Versuche fast vier Jahre
lang erfolglos, auch wenn die EU irgendwann begonnen hat,
zumindest die Zinsen auf der Gelder zu klauen und sie zur
Finanzierung eines 50-Miliardenkredites genommen hat, den sie
unter dem Vorwand, Kiew zu helfen, aufgenommen hat.
Die Vorgeschichte des aktuellen Streits
Ende September hat Kanzler Merz dann in der Financial Times
den Vorschlag gemacht, die russischen Gelder nicht zu klauen,
sondern als Sicherheit für einen „Reparationskredit“ zu nehmen,
den Russland, wenn es den Krieg verloren hat, zurückzahlen soll.
Die EU-Kommission hat die Idee aufgegriffen und damit begann der
Streit, denn Belgien, wo etwa 180 Milliarden russischer
Staatsgelder liegen, weigerte sich von Beginn an, bei dem
Spiel mitzuspielen, denn auch dieser Trick macht den Raub nicht
legaler und Belgien fürchtet, völlig zu Recht, dass Russland
danach weltweit über Gerichte belgische Vermögen einziehen wird,
um den Schaden zu ersetzen.
Belgien erklärte daher, es sei dazu nur bereit, wenn alle
EU-Staaten rechtsverbindlich erklären, dass sie das Risiko mit
Belgien teilen. Dazu aber waren die EU-Staaten wiederum nicht
bereit.
Übrigens begannen zeitgleich mit der Veröffentlichung des
Artikels von Merz in der Financial Times die angeblichen
Drohnenvorfälle, zunächst in Dänemark und Norwegen, danach auch
in anderen Ländern. Und als Belgien sich hartnäckig weigerte, den
Merz-Plan mit dem Reparationskredit zu unterstützen, gab es in
Belgien plötzlich die meisten Drohnenvorfälle und die Medien
erhöhten den Druck auf die belgische Regierung.
Aber die belgische Regierung blieb stur und es begann das
Tauziehen um die russischen Gelder.
Allerdings drängte die Zeit, denn der Ukraine geht im Februar
oder März das Geld aus, und wenn die EU bis dahin keine frischen
Gelder schickt, ist die Ukraine pleite und der Krieg ist
verloren.
Die EU hat keine freien Gelder und kann nur mit Erlaubnis der
Mitgliedsstaaten Kredite aufnehmen. Die EU-Kommission schlug
daher zwei Alternativen vor: Entweder die EU-Staaten nehmen
Kredite in Höhe von fast 100 Milliarden auf, um Kiew damit in
2026 zu finanzieren, oder sie erlauben der EU-Kommission, diese
Kredite aufzunehmen, wobei dafür natürlich letztlich auch wieder
die EU-Staaten haften würden.
Von beidem waren die EU-Staaten nicht begeistert, weil sie
ohnehin schon überschuldet sind und genug finanzielle Probleme
haben.
Ende November
Ende November legte Trump seinen Friedensplan vor, der den Druck
auf die EU noch einmal erhöhte, denn im Falle eines Friedens ohne
russische Niederlage wären all die Milliarden, die die EU in die
Ukraine geschickt hat, weg, während man in Brüssel immer noch
hofft, dass Russland der EU am Ende ihre „Auslagen“ für Kiew in
Höhe von inzwischen fast 200 Milliarden Euro erstattet.
Wenn das nicht passiert und einfach ein Friedensabkommen in Kraft
tritt, müssten die europäischen Politiker ihren Wählern erklären,
warum sie den europäischen Wohlstand in der Ukraine versenkt
haben, und das könnte für sie sehr unangenehm werden. Daher ist
die EU um jeden Preis gegen einen Frieden und auch gegen Trumps
Friedensplan.
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10.12.2025
33 Minuten
Salim Samatou liegt im Bett, scrollt durch ein
US-Strategiepapier und zeigt seiner Community, dass Washington
längst im KI-Zeitalter plant, während Europa sich geistig noch im
Panzerjahrhundert bewegt. Dieser Text folgt seinem Blick in die
„National Security Strategy“ und fragt, warum ausgerechnet ein
Comedian präziser über Krieg, KI und Europas Zukunft spricht als
jene, die den Kontinent regieren.
Ein Standpunkt von Sabiene Jahn.
Es gehört zu den paradoxesten Bildern dieser Zeit: Ein junger
Comedian im Hoodie sitzt vor der Kamera, scrollt durch ein
US-Sicherheitsdokument, blendet Grafiken über Lieferketten für
KI-Chips ein und erklärt Hunderttausenden Zuschauerinnen und
Zuschauern, warum ausgerechnet die Vereinigten Staaten ein
elementares Interesse daran haben, den Krieg in Europa zu
beenden. Währenddessen reden in Berlin, Paris und Warschau
Politikerinnen und Politiker im nahenden Pensionsalter unbeirrt
von „Jahrzehnten der Aufrüstung“, „strategischer Niederlage
Russlands“ und der Bereitschaft, irgendwann auch deutsche
Soldaten in der Ukraine zu stationieren.
Salim Samatou, als Stand-up-Comedian groß geworden, arbeitet sich
in seinen Videos durch Trumps neue „National Security
Strategy“(1) , übersetzt sie in einen Mix aus Jugendslang,
Szene-Humor und überraschend präziser Analyse. Dass er in der
Lage ist, sicherheitspolitische Papiere nicht nur zu lesen,
sondern analytisch zu zerlegen, hat biografische Gründe. Vor
seiner Bühnenkarriere studierte der in Marokko geborene Samatou
an der „Frankfurt University of Applied Sciences“ Internationale
Wirtschaftsinformatik und absolvierte anschließend an der
„Johannes Gutenberg-Universität“ in Mainz ein Masterstudium in
Geschichte. Seine Community verehrt ihn genau dafür – für die
Verbindung aus Fachwissen und Humor, aus akademischer Schulung
und straßentauglicher Rhetorik. Er liest, kommentiert und rechnet
nach. Und er stößt auf eine Diagnose, die in europäischen
Leitmedien kaum vorkommt. Europa taucht in diesem Papier nicht
mehr als „wertebasierter Partner“ auf. Für die USA ist der
Kontinent ein „Sicherheitsrisiko“. Gleichzeitig erscheint Europa
in den Augen der amerikanischen Tech-Eliten als unverzichtbarer
Knotenpunkt einer globalen KI-Ökonomie, die auf Stabilität
angewiesen ist und nicht auf einen neuen Flächenkrieg.
Samatou beginnt bei den nüchternen Zahlen. Die Strategie zeichnet
ein Europa, dessen Anteil am weltweiten Bruttoinlandsprodukt von
rund 25 Prozent im Jahr 1990 auf etwa 14 Prozent geschrumpft
ist(2). Als zentrale Ursache nennt das Dokument nationale und
transnationale Regulierungen, die Kreativität und Industrie
lähmen. Samatou übersetzt das drastisch. Die EU sei der „größte
Scheißhaufen, den die Menschheit jemals gesehen hat“(16), mit
Verbrennerverbot, „Digital Services Act“ und einem Wust an
Bürokratie, der die eigenen Weltmarktpositionen unterspüle.
Hinter der Überzeichnung steht allerdings ein ernster Kern, dass
die Regulierungen wie der "General Data Protection Regulation"
(GDPR), auch positive Effekte haben könnten. Es ist die
Datenschutz-Grundverordnung der EU, die seit 2018 gilt. Sie
regelt den Schutz personenbezogener Daten in der EU und hat
globale Auswirkungen, da sich Unternehmen weltweit daran halten
müssen, wenn sie mit EU-Bürgern zu tun haben.
...https://apolut.net/der-alternde-kriegstreiber-europa-im-ki-jahrtausend-von-sabiene-jahn/
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09.12.2025
11 Minuten
Der Streit zwischen Belgien und der EU-Kommission um die
Enteignung des russischen Vermögens spitzt sich zu. Der Ukraine
geht bald das Geld aus. Die Europäer selbst sind inzwischen auch
knapp bei Kasse. Die Amerikaner drängen zum Frieden, doch am Ende
entscheidet Russland.
Ein Standpunkt von Rüdiger Rauls.
Zweimal Brüssel
Am 3. Dezember war die belgische Hauptstadt Gast zweier Treffen,
die besser die Lage der Europäer nicht hätten beschreiben können.
Im Hauptquartier der NATO trafen sich die Außenminister der
Allianz. Wenige Kilometer entfernt beriet im Sitz der
EU-Kommission Ursula von der Leyen mit den Spitzen der
Kommission, wie die belgische Regierung unter Bart de Wever dazu
gebracht werden könne, das beschlagnahmte russische
Staatsvermögen für ein Reparationsdarlehen zugunsten der Ukraine
freizugeben.
Beide Treffen wurden bestimmt durch die Schwierigkeiten, die den
Europäern durch den Kriegsverlauf, den neuen Friedensplan der USA
(28-Punkte-Plan) und die nachlassende Finanzkraft der EU für die
weitere Entwicklung entstehen. Eines ist unübersehbar: Die
Bedeutung der Europäer schmilzt wie Schnee in der Sonne. Dieser
Bedeutungsverlust wurde ihnen eindrücklich dadurch vorgeführt,
dass erstmals seit 2003 der amerikanische Kollege am Treffen der
NATO-Außenminister nicht teilnahm. Marco Rubio hatte „offenbar
Wichtigeres in Washington zu tun“ (1).
Die offizielle Begründung für sein Fernbleiben lautete, dass
„Rubio schon Dutzende Treffen mit NATO-Verbündeten absolviert
habe und es völlig unrealistisch sei, ihn bei jedem Treffen zu
erwarten.“(2). Das zeigt: Für die USA hat Europa nur noch
untergeordnete Bedeutung, im Vordergrund stehen die Verhandlungen
mit Russland. Denn in Washington weiß man, „das Ende des
Ukraine-Krieges hängt von Russland ab“(3). Und Trump will
ein baldiges Ende. Dabei stören die Europäer nur. Denn nicht
nur Russland ist überzeugt, dass die Europäer keinen
konstruktiven Beitrag zur Beendigung des Krieges leisten.
Trump winken gute Geschäfte mit Russland aufgrund der „enormen
Aussichten einer russisch-amerikanischen
Wirtschaftszusammenarbeit“(4) und aus den Rohstoffabkommen mit
der Ukraine. Dabei sind die Europäer mit ihren Vorstellungen über
das Kriegsende im Wege. Vergeblich versuchen sie mit zahnlosen
Drohungen gegenüber Russland, der Selbstüberschätzung der eigenen
Möglichkeiten und Fähigkeiten sowie der Unterwürfigkeit und
Speichelleckerei gegenüber Trump den Gang der Dinge zu
beeinflussen.
Hürden und Fallstricke
In Verkennung der Wirklichkeit betont Merz kraftmeierisch: „Wir
Europäer entscheiden und gestalten, was auf unserem Kontinent
geschieht.“(5). Glaubt er wirklich, Putin beeindrucken zu können
mit der Behauptung, „dass eine Fortsetzung dieses Angriffskrieges
sinnlos ist“(6)? Dem Bundeskanzler ist offenbar bisher nicht
aufgefallen, dass der politische Westen seit vier Jahren mit
solchen Belehrungen keinen Erfolg hatte. Das Gegenteil vielmehr
ist der Fall.
Vielleicht glaubt Merz ja selbst seinen eigenen Verlautbarungen.
Aber der russische Präsident zeigt sich davon unbeeindruckt.
Er sieht, dass seine Truppen immer weiter nach Westen
vorankommen. Er sieht auch, dass die Europäer nicht einmal mehr
in der Lage sind, die Ukraine aus eigener Kraft finanziell zu
unterstützen. Selbst dazu brauchen sie noch das russische Geld,
das bei Euroclear und den europäischen Banken eingefroren ist.
Mit den USA ist der größte Geldgeber aus dem Krieg ausgestiegen.
Die Gestaltungsmöglichkeiten, die Merz im Brustton tiefster
Überzeugung für die Europäer reklamiert, hängen also stark
ab von Russlands Geld. Diesem Thema galt das zweite Treffen in
Brüssel: Wie kann die Enteignung des russischen Vermögens so
rechtssicher gemacht werden, dass auch die belgische Regierung
sowie der Zahlungsabwickler Euroclear dieser Maßnahme zustimmen?
Welche Garantien können gegeben werden, damit Belgien nach einem
russischen Sieg mit den Risiken dieses Enteignungsvorhabens
nicht alleine dasteht und für die Folgen aufkommen muss?
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Über diesen Podcast
"Standpunkte" ist der zweite Podcast, der bei Apolut sechsmal pro
Woche erscheint und Themen aus den unterschiedlichsten
Wissensbereichen aufgreift. In ausführlicher, vertiefender Art und
Weise werden dem Zuhörer politische, gesellschaftliche aber auch
ökologische Zusammenhänge näher gebracht.
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