Podcaster
Episoden
26.12.2025
33 Minuten
Die Weihnacht kommt im klaren Winterwind ins Tal. Die Mutter
beugt sich über ihr Kind, der Vater steht weit entfernt im Feld
auf Wache, und viele Sterne leuchten durch die graue Nacht. Zwei
Sterne spiegeln sich in den Augen unseres Kindes und zeigen: Wir
gehören zusammen.
Der Liedtext aus der Sammlung Deutsche Kriegsweihnacht (München
1942) fasst typische Elemente der nationalsozialistischen
Weihnachtskultur zusammen. Zum einen wird das Fest mit einer eher
vagen Naturmystik verbunden – Winter, Nacht, Sterne. Zum anderen
spielt der stark idealisierte Mutterkult eine wichtige Rolle. In
dem Lied von Hans Baumann (1914–1988) kommt außerdem die Figur
des Vaters hinzu, der als Soldat im Feld steht und Wache hält.
Wie Weihnachten in Stalingrad gefeiert wurde – sowohl von den
eingeschlossenen deutschen Soldaten als auch von den sowjetischen
Truppen –, wollen wir in dieser Folge genauer untersuchen. Dafür
müssen wir zunächst etwas ausholen und klären: Welche Bedeutung
hatte Weihnachten im Nationalsozialismus?
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19.12.2025
27 Minuten
Heute widmen wir uns der Entwicklung und Bedeutung der deutschen
Kriegsmarine in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sowie
während des Zweiten Weltkriegs. Im Zentrum unserer Betrachtung
stehen zwei prägende Persönlichkeiten der Marinegeschichte: Erich
Raeder, der von 1928 bis 1943 als Oberbefehlshaber die Geschicke
der Kriegsmarine leitete, und sein Nachfolger Karl Dönitz, der
später für kurze Zeit auch das Amt des Staatsoberhauptes des
Deutschen Reiches übernahm.
Zunächst beschäftigen wir uns mit Raeders Bemühungen, die Marine
nach den Beschränkungen des Versailler Vertrags wiederaufzubauen.
Dabei spielen sowohl die organisatorischen und politischen
Herausforderungen dieser Phase eine Rolle als auch die
strategischen Leitlinien, die Raeder für die zukünftige
Ausrichtung der Seestreitkräfte entwickelte. Ein besonderer
Schwerpunkt liegt auf dem sogenannten Z-Plan, jenem
ambitionierten Rüstungsprogramm, das den Aufbau einer
schlagkräftigen Überwasserflotte vorsah und langfristig die
globale Bedeutung Deutschlands zur See stärken sollte.
Im Anschluss wenden wir uns Karl Dönitz zu, dessen Aufstieg in
der Marine eng mit der Entwicklung der deutschen U-Boot-Waffe
verknüpft ist. Wir beleuchten seine strategischen Vorstellungen,
insbesondere die Theorie des „Rudeltaktik“-geführten
U-Boot-Krieges, sowie die technischen Neuerungen und taktischen
Anpassungen, die unter seiner Führung umgesetzt wurden. Diese
Faktoren prägten maßgeblich den Verlauf des Seekrieges im
Atlantik und beeinflussten sowohl die Erfolge als auch die
Grenzen der deutschen U-Boot-Operationen während des Zweiten
Weltkriegs.
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12.12.2025
39 Minuten
Heute wenden wir uns einem Schriftsteller zu, dessen Lebensweg
untrennbar mit einem der dramatischsten Kapitel des Zweiten
Weltkriegs verbunden ist. Viktor Nekrassow diente als junger
Offizier in Stalingrad und erlebte die verheerenden Kämpfe nicht
aus der Distanz, sondern unmittelbar in den Schützengräben, Seite
an Seite mit seinen Kameraden. Gerade deshalb ist sein Werk so
bemerkenswert: Es eröffnet die Möglichkeit, den Kampf um
Stalingrad aus einer sowjetischen Perspektive zu betrachten.
Bemerkenswert ist zudem Nekrassows literarischer Werdegang. Bevor
er zu schreiben begann, hatte er keinerlei Erfahrung als Autor.
Gerade diese Unmittelbarkeit seiner Beobachtungen und sein Stil
machten sein Debüt so kraftvoll. Mit seinem Roman In den
Schützengräben von Stalingrad gelang ihm auf Anhieb ein Werk, das
weit über die Grenzen der Sowjetunion hinaus Aufmerksamkeit
erregte. Das Buch wurde zu einem internationalen Erfolg, brachte
ihm schlagartig Weltruhm ein und erschien schließlich in mehr als
dreißig Sprachen – ein Beleg dafür, wie sehr seine präzise,
schonungslose Darstellung des Kriegsgeschehens die Leser und
Leserinnen weltweit berührte.
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05.12.2025
26 Minuten
Wie konnte ein politischer Erdrutsch historischen Ausmaßes
zunächst wie ein beiläufiges Ereignis wirken? Unsere neue Folge
blickt auf die Wochen nach dem 30. Januar 1933 – den Moment, in
dem Adolf Hitler an die Macht kam und große Teile der deutschen
Gesellschaft, besonders Künstler*innen und Intellektuelle, noch
erstaunlich ruhig blieben. Während Einzelne entsetzt reagierten,
setzten viele ihr Leben fort, als sei kaum etwas geschehen. Doch
im Hintergrund wurde bereits das Fundament der Demokratie
zerschlagen, die Pressefreiheit angegriffen und die kulturelle
Landschaft systematisch »gleichgeschaltet«.
In dieser Episode erzählen wir, wie Schriftstellerinnen und
Schriftsteller die frühen Maßnahmen des Regimes erlebten, warum
Warnsignale übersehen wurden – und wie die schleichende Diktatur
schon vor dem Ermächtigungsgesetz Fakten schuf. Ein Blick auf
Illusionen, Irrtümer, frühe Verfolgung und den Beginn des
kulturellen Kahlschlags, der Deutschland nachhaltig veränderte
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28.11.2025
32 Minuten
»Ihr schlagt den Besiegten kurz und klein und laßt ihn verdorren
und sticken. Ihr raubt an der Weichsel und am Rhein, wir sollen
ein Amen euch nicken. Ihr sprecht vom Säbel und seiner Gefahr,
von teuflischen deutschen Listen, die Schuld am Kriege sei klipp
und klar – Und ihr? Die dicksten Imperialisten!«
Diese Zeilen stammen – überraschend – von Kurt Tucholsky, einem
Autor, der dem linken Spektrum zugerechnet wird und später von
den Nationalsozialisten verfolgt wurde. Während Tucholsky selbst
noch rechtzeitig nach Schweden fliehen konnte, gehörten seine
Bücher zu den ersten, die den Flammen der nationalsozialistischen
Bücherverbrennungen zum Opfer fielen. Doch stellt er in diesem
Gedicht tatsächlich die von der Entente behauptete deutsche
Alleinschuld am Ersten Weltkrieg infrage?
Die Antwort bleibt rätselhaft: Eindeutig ist lediglich, dass
Tucholsky die Schuldzuweisung mit dem Vorwurf des »Imperialismus«
gegenüber den Siegermächten verbindet. Dadurch verleiht er seiner
Kritik am Versailler Vertrag eine rationalere Grundlage, als es
ein bloßer Appell an nationale Empfindungen vermocht hätte.
Tucholsky stand damit auf einer Linie, die auch die
intellektuellen Gegner des Versailler Vertrags insgesamt prägte:
Während der rechte Flügel jegliche deutsche Schuld weitgehend
bestritt, leugnete der linke Flügel zwar die Alleinschuld,
erkannte jedoch eine deutsche Mitschuld an – und grenzte sich
zugleich scharf von nationalistischen Positionen ab.
So wird deutlich, dass der Weg in den Widerstand gegen das
NS-Regime und letztlich ins Exil selten geradlinig verlief,
sondern von Ängsten, Zweifeln und inneren Widersprüchen begleitet
war.
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Über diesen Podcast
Christoph Fromm, Autor des Historienromans ”Stalingrad - Die
Einsamkeit vor dem Sterben” spricht in diesem wöchentlichen Podcast
über Themen rund um das Dritte Reich: Idealismus, Fanatismus und
bedeutende Persönlichkeiten des Dritten Reiches, sowie die
schrecklichen Folgen des Krieges, die teils bis heute spürbar sind.
Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns gerne auf Instagram
(@primero_verlag) oder per Mail an primero@primeroverlag.de. Helft
uns, den Podcast weiterhin für euch zu produzieren!
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