Bruder Paulus´ Kapuzinerpredigt
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03.12.2025
1 Minute
Kapuzinerkloster Münster 24. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C
Manchmal treffen uns Fragen, die wir gern wegschieben würden. Zu
schwer. Zu nah. Zu existenziell. Und doch melden sie sich wieder.
Meine Predigt erzählt von Menschen, die nicht mehr können. Von
jungen Erwachsenen, die aus Erschöpfung im Bett liegen. Von
Familien, die um einen letzten Weg ringen. Von der leisen
Versuchung, Leid nur noch als Störung zu sehen – und das Leben
dann als etwas, das man „beenden“ kann wie einen Vertrag.
Am Rand des Lebens steht Christus: nicht über dem Leid, sondern
mitten darin. Mit offener Seite. Mit verletzten Händen. Mit einer
Liebe, die nicht flieht.
Was heißt das für uns heute? Was heißt es für die, die pflegen?
Für die, die erschöpft sind? Für die, die Angst haben vor
Abhängigkeit?
Und: Wie treffen wir Entscheidungen, wenn es um Schmerz, Treue
und Lebensmut geht?
Ich nehme Sie mit auf diesen Weg. Nicht mit schnellen Antworten.
Sondern mit einer Frage, die trägt:
Wie kann ein Mensch leben – und sterben –, ohne sich selbst zu
verlassen?
Vielleicht hören Sie hinein. Vielleicht öffnet sich dabei ein
kleiner Raum, in dem Sie Ihre eigene Haltung finden. Einen
Gedanken. Einen Trost. Eine Spur Glauben.
Am Ende bleibt die Einladung:
Christus ist König nicht der Starken, sondern der
Verwundeten.
Und wir sind gerufen, einander nicht fallen zu lassen – gerade
dort, wo das Leben schwer wird.
Mit einem herzlichen Gruß
Ihr Bruder Paulus
***********************
EvangeliumLk 21, 29–33
In jener Zeit
29sagte Jesus seinen Jüngern ein Gleichnis:
Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an:
30Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben,
erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.
31So erkennt auch ihr,
wenn ihr das geschehen seht,
dass das Reich Gottes nahe ist.
32Amen, ich sage euch:
Diese Generation wird nicht vergehen,
bis alles geschieht.
33Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen.
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23.11.2025
9 Minuten
16. November 2026, 9.30 Uhr Kirche des Kreszentia-Stiftes,
München, 33. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C
Ein alter Bruder. Eine kleine Küche. Eine einfache Antwort auf
die Frage, warum er in Krisen treu geblieben ist seiner Wahl zum
Ordensleben als Kapuziner:
"Ich hab mei Sach einfach weitermacht."
Was wie ein flapsiger Satz klingt, wird zum Schlüssel:
Was trägt uns, wenn Kräfte schwinden?
Wenn Welten zusammenbrechen?
Wenn vieles nicht mehr geht – aber das Herz noch glüht?
In dieser Predigt geht es um Treue im Kleinen.
Um Hingabe ohne Aufhebens.
Um den Glauben, der in den Brüchen neu aufleuchtet.
Und um die Kraft, weiterzugehen – Schritt für Schritt.
Ein Blick auf das, was bleibt.
Und auf den Herrn, der kommt.
Schau rein – vielleicht findest du darin auch dein eigenes „Ich
mach mein Sach weiter.
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18.06.2025
16 Minuten
14. Juni 2025, 19.00 Uhr, Hl. Geist-Kirche, München,
Dreifaltigkeitssonntag
Eine Einladung, jeden Gottesdienst als göttliches Ereignis zu
begreifen und aktiv zu gestalten.
Vielleicht war es nie die Botschaft selbst, sondern die Form, die
uns ferngehalten hat. Diese Predigt nimmt ein altes Bild neu in
die Hand: Gott ist Gemeinschaft – nicht Herrscher über ein
System.
Ein Gottesdienst kann dann zu etwas anderem werden: Nicht
Pflicht, nicht Vortrag, sondern gemeinsames Geschehen – zwischen
Himmel und Erde.
Ein Impuls für alle, die sich nach echter Tiefe und Beziehung
sehnen – auch jenseits der Konfession.
Gesprochen von Bruder Paulus, Kapuziner
Weitere Impulse unter: www.kapuziner.org/magazin
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18.06.2025
8 Minuten
15. Juni 2025, 9.30 Uhr, Kreszentia-Stift München,
Dreifaltigkeitssonntag
Wie Dreifaltigkeit nicht nur ein Dogma ist – sondern gelebte
Wirklichkeit.
Ein Miteinander, das trägt: Wie geht das?
Die alten Kirchenväter diskutierten das öffentlich auf dem
Marktplatz – damals ging es um Gott, heute vielleicht um
Teamkultur. Eine hörbare Predigt über Verbindung, Vielfalt und
Vertrauen – aus der Perspektive eines Ordensmanns mit 45 Jahren
Lebenserfahrung in Gemeinschaft.
Wer mit Menschen lebt oder arbeitet, weiß: Beziehung ist nicht
machbar, aber möglich.
Diese Predigt versucht keine Patentrezepte – aber öffnet einen
Denkraum. Vielleicht entdecken Sie darin eine Haltung, die auch
Ihr Miteinander verändern kann.
Gesprochen von Bruder Paulus, Kapuziner
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28.03.2025
21 Minuten
16. März 2025, 19 Uhr, Hl. Kirche, München, 2. Fastensonntag,
Lesejahr C
Compassion als Königsweg des christlichen Seins in der Welt
Jesus hat Gehorsam gelernt. So steht es im Hebräerbrief (Hebr
5,8). Das klingt erstmal fremd. Gehorsam lernen? Der Sohn Gottes?
Und doch: Er hat sich eingefügt. In den Alltag. In Beziehungen.
In Ablehnung. In das Schweigen Gottes. Und hat darin das Hören
geübt. Bis zum Letzten. Bis zum Kreuz.
Dieser Gehorsam war kein Kadavergehorsam. Kein bloßes
Sich-Unterwerfen. Sondern ein inneres Hören. Ein Hören auf die
Stimme des Vaters. Ein Hören, das fragt: Was willst du, dass ich
tun soll?
In jedem von uns ist Jesus gegenwärtig – damit auch wir Hören
lernen. Hören im Streit. Hören im Unklaren. Hören im Leiden.
Hören im Glück.
Gott will für uns ganz Ohr sein. Warum sollten wir dann nicht
auch für ihn ganz Ohr werden?
Ich träume von einer Kirche, die hinhört. Auf die Welt. Auf die
Armen. Auf die Suchenden. Auf die Zweifelnden. Auf die, die schon
lange nicht mehr sprechen.
Eine Kirche, die nicht sofort urteilt. Sondern lernt. Mitten in
der Welt. Gottes Stimme zu vernehmen. In allem.
Denn der Gehorsam Jesu war nicht Abgrenzung. Sondern Zuwendung.
Nicht Gesetz. Sondern Liebe im Hören.
Vielleicht beginnt Glauben genau da:
Wo einer bereit ist, erst einmal zu hören.
Mit hörenden Grüßen
Bruder Paulus
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Über diesen Podcast
Setze dich zu denen, die mir zuhören. Geh mit. Nicke mit dem Kopf.
Schweife mit deinen Gedanken ab. Lass dir Herz und Verstand weiten.
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