Podcaster
Episoden
20.12.2025
53 Minuten
„Es muss auf der Bühne Überraschungen geben.“ betonen Thomas Pigor
und Benedikt Eichhorn, die seit 30 Jahren das Berliner Kabarett-
und Chanson-Duo „Pigor & Eichhorn“ sind. Ohne Konflikte,
Spannung und Missverständnisse funktioniert es nicht – ein „uraltes
Bühnengesetz“, wie Pigor aus vollstem Herzen sagt. Pigor &
Eichhorn sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannt
geworden durch ihren „Salon-HipHop“, wie WIKIPEDIA schreibt „eine
moderne Spielart des kabarettistischen Liedes, ein deutsches
Chanson à texte, das moderne Musik mit satirischen Inhalten
zusammenbringt.“ „Pigor singt. Benedikt Eichhorn muss begleiten.“
steht über all ihren Programmen, eine – so Pigor wieder aus
vollstem Herzen – treffende Beschreibung: „Man weiß, da ist Musik
drin. Und man weiß, da ist eine Hierarchie drin.“ Thomas Pigor
(Jahrgang 1956) kommt aus Unterfranken, hatte als Kind
Violinenunterricht und ist diplomierter Chemiker. Benedikt Eichhorn
wurde 1962 in Coesfeld im Münsterland geboren und hat Geschichte
und Musik studiert. Wie die Beiden zusammengekommen sind, erzählen
Sie in dieser Podcast-Episode. Auch darüber, wie Pigor &
Eichhorn „La Groete: SAG NICHT KLEINKUNST“, eine „Kleinkunstbibel“
auf die Bühne gebracht haben und warum Pigor 2023 das Buch über
Kleinkunst, die es nur im deutschsprachigen Raum gibt und in der
großen Kulturpolitik immer „unterbemittelt“ ist, geschrieben hat –
illustriert übrigens von der „Universal-Künstlerin“ Anna Mateur.
„Was der Fado für Portugal ist, könnte die Kleinkunst für
Deutschland sein.“ Anlässlich der „Rede meines Lebens“, die in
dieser Episode übrigens Benedikt Eichhorn ins Spiel bringt, haben
wir uns in der Wohnung von Benedikt in Berlin-Prenzlauer Berg
getroffen. Da ging es – wie es sich für „Schwarz hören“ gehört –
neben dem Leben um den Tod. Pigor und Eichhorn erinnern sich an
diverse Erlebnisse im Zusammenhang damit und nicht zuletzt haben
Beide Erfahrungen mit dem Tod ihrer Eltern. Benedikt erzählt über
das „organische Aus-dem-Leben-Gehen“ seines 98 Jahre alten Vaters,
der an Altersschwäche gestorben ist. „Diesen Weg möchte ich nicht
gehen.“ sagt Pigor dazu und wir Drei diskutieren dann über einen
selbstbestimmten Tod. In dem Zusammenhang erwähnt Eichhorn auch das
Theaterstück und den daraus entstandenen Fernsehfilm „Gott“ von
Ferdinand von Schirach. Hier beschäftigt sich von Schirach intensiv
mit dem Tod und zentralen Fragen wie: Wem gehört unser Leben, wer
entscheidet über den Tod, und wie weit darf der Staat in
persönliche Entscheidungen eingreifen, wenn es um das Lebensende
geht. Zuletzt: Das Ganze wäre kein Gespräch mit Pigor &
Eichhorn, wenn es nicht – auch beim Thema Tod – Skurriles gäbe.
Beispielsweise die Asche eines Menschen in einer Feuerwerksrakete,
das Einfrieren nach einem Unfall und die „Wiederbelebung“ nach 150
Jahren oder eine Haarsträhne von Pigor – was es damit auf sich hat,
auch in dieser Episode. Aktuell kann man „Pigor & Eichhorn mit
Band“ in der Neujahrsshow vom 2. bis 7. Januar 2026 in der „Bar
jeder Vernunft“ live in Berlin erleben. Apropos Musik: Erstmalig
gibt’s in dieser 146. Episode von „Schwarz hören“ einen Song … und
also viel Spaß mit Pigor & Eichhorn.
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07.12.2025
29 Minuten
Die 1983 in Schwedt Geborene und laut BILD-Zeitung „Schwimm-Oma“
fiel als Zweit-Kleinste in ihrer Klasse bei der „Sichtung“, wie das
zu DDR-Zeiten hieß, raus. Aber: Sie hat ihre Eltern so lange
genervt, bis diese sie zum Schwimmen gebracht haben. Los gings beim
SSV PCK 90 in Schwedt, allerdings galt Britta zunächst weiterhin –
bis zur 5./6. Klasse –als „zu klein“ für eine große
Schwimm-Karriere. Warum ihr das Schwimmen aber, als sie im Verein
trainierte, trotzdem s o viel Spaß gemacht hat, verrät sie in
dieser Episode von „Schwarz hören“. „Kachelnzählen“ ist das Synonym
fürs Trainieren bei professionellen Schwimmern – was für Britta
Steffen, die von sich sagt, dass sie eher introvertiert ist, Zeit
zum Nachdenken war. „Ich war immer ein Trainingstier.“ sagt sie aus
vollstem Herzen. Und war doch „…. viel am Hadern, viel am
Zweifeln.“ Als ihr Franziska van Almsick 2004 ihre Mentaltrainerin
Dr. Friederike Janofske „überließ“, ging es – obwohl dieser Teil
des Trainings damals noch sehr kritisch betrachtet wurde – steil
bergauf. Die Bilanz: 23 Medaillen bei Olympischen Spielen sowie
Welt- und Europameisterschaften, darunter: zwei Olympiasiege, zwei
Weltmeistertitel und neun Europameistertitel. Britta Steffen ist
studierte Wirtschaftsingenieurin für Umwelt und Nachhaltigkeit und
hat außerdem seit 2017 einen Master für „Human Resources
Management“ in der Tasche. 2015 gründete sie mit zwei Partnerinnen
die Coaching-Firma „GOLT“ und arbeitet seit ein paar Jahren am
Olympia-Stützpunkt Berlin als Laufbahnberaterin. Im Spätherbst 2025
habe ich Britta Steffen zuhause in Berlin-Pankow besucht und wir
haben übers Leben und – wie es sich anlässlich der „Rede meines
Lebens“ für „Schwarz hören“ gehört – über den Tod gesprochen.
„Selbstbestimmt“ war wesentlich für Britta Steffens sportliche
Karriere und ist es heute auch in ihrem „zweiten Leben als
Familienmensch (Mutter zweier Söhne), als Rednerin und als
Angestellte“. Und „selbstbestimmt“ ist gewissermaßen auch die
Maxime mit Blick aufs Ende des Lebens. „Niemand soll dann fragen,
was hätte Britta gewollt.“ sagt sie. Deshalb beschäftigt sich
Britta Steffen jetzt – mit Anfang 40 – schon mit dem eigenen Tod.
Vermehrt auch, seitdem sie regelmäßige Hörerin von „Schwarz hören“
ist ... Viel Spaß mit der Episode 145 von „Schwarz hören“ mit
Britta Steffen.
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20.11.2025
25 Minuten
„Lustmaler“ – als solchen bezeichnete der Laudator bei der
Eröffnung der Ausstellung „Vermalte Songs" am 9. November 2025 in
Berlin den Künstler Jürgen Pan Balitzki. Bali – wie ihn langjährige
Freunde und Kollegen auch nennen – und Petra Schwarz, Host des
Podcasts „Schwarz hören“, waren in den 80er Jahren eng
zusammenarbeitende Kollegen im DDR-Rundfunk und schwelgen in dieser
Episode launig in Erinnerungen. Sie erzählen Geschichten aus ihrem
Leben als Musik- und Kulturjournalisten und Buch-Autoren:
„Liederleute“ über LiedermacherInnen in der DDR von Petra Schwarz
(und Wilfried Bergholz) erschien in der – Achtung! – zweiten
November-Hälfte 1989 und Pan Balitzki kann da noch einen
draufsetzen: Er hatte Ende der 80er Jahre ein Buch über die
stilbildenden Bands der Rockgeschichte geschrieben, das gar nicht
erschienen ist … Mittlerweile malt Jürgen Pan Balitzki vorwiegend.
„Malen ist einfach besser.“ sagt er. In der aktuellen Ausstellung,
die noch bis zum 4. Januar 2026 im Kulturhaus Berlin-Karlshorst zu
sehen ist und wo auch zur Vernissage unser Foto entstand,
verwandelt Balitzki Songs von Jimi Hendrix, Peter Gabriel, den
Beatles oder Silly in farbintensive Leinwandbilder. Er „zitiert“
Künstler und Werke, die ihm gefallen: Hieronymus Bosch oder Caspar
David Friedrich zum Beispiel. Und besonders wichtig ist ihm die
Farbe blau, denn: „Das ist die Farbe der Unendlichkeit.“ Wie es
sich für „Schwarz hören“ gehört, haben wir in unserem Gespräch über
das Leben des Berliners Jürgen Pan Balitzki gesprochen, dessen
Talent als Maler schon in Schulzeiten entdeckt wurde und der von
den Wolken von Gerhard Richter schwärmt. Über den Tod wollte er gar
nicht sprechen. „Das ist nicht mein Kumpel.“ betont Balitzki und
spricht dann aber doch darüber. Die „Rede meines Lebens“ ist nichts
für ihn. „Mich erinnert das an Rachegelüste“ sagt er. Vor allem:
„Ich kenne mich nicht gut genug.“ Und er stellt die Frage: „Will
man sich bei einer eigenen Abschiedsrede wirklich so nah kommen?“
Ganz wichtig ist ihm aber die Frage, welche Musik bei der
Abschiedsfeier gespielt wird. Rammstein hatte er in Erwägung
gezogen, aber wieder verworfen. Was aber in jedem Falle erklingen
soll: die „Rhapsodie für General Bem“ von Czesław Niemen. Viel Spaß
mit der 144. Episode von „Schwarz hören“ mit Jürgen Pan Balitzki.
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07.11.2025
23 Minuten
„Zwischen Haltung und Unterhaltung“ ist der Untertitel seines
aktuellen Buches „Meine Stimme“, das auf dem 2017 erschienenen Werk
„Courage zeigen“ basiert. Und das trifft es genau: Sebastian
Krumbiegel ist als Sänger, Musiker, Komponist und Textautor
zwischen Haltung und Unterhaltung unterwegs. Er agiert „in gewissem
Sinne“ politisch, will darauf aber nicht reduziert werden und sich
selbst auch nicht darauf reduzieren. „Ich bin erst einmal
angetreten, die Leute zu unterhalten und auch selbst Spaß zu
haben.“ sagt er in dieser Episode von „Schwarz hören“. Von 1976 bis
1985 war Sebastian Krumbiegel, der aus einer bekannten Leipziger
Musiker-Familie stammt, „Thomaner“, also Mitglied des weltberühmten
Thomanerchores. Schon in der Zeit wusste er: „Ich will Popstar
werden.“ Das hat geklappt und ganz viel mit Glück zu tun und damit,
dass man Leute trifft, die einem die Türen öffnen – im Falle der
Prinzen war das vor allen Annette Humpe. „Das wird mir umso klarer,
je länger ich dabei bin.“ Im nächsten Jahr wird er 60 und hat
weiterhin viel vor. „Gemeinsam in Vielfalt“ heißt eine Kampagne des
Deutschen Kulturrats 2026, die Krumbiegel mit seiner Musik aktiv
mitgestaltet; die Prinzen gehen auf Tour mit großem Orchester in
große Hallen Deutschlands; u.a. im Friedrichstadtpalast in Berlin
und das Weitermachen taucht ja auch im Titel seiner aktuellen CD
„AUFSTEHEN – WEITERMACHEN“ auf. Ende Oktober 2025 habe ich mich mit
Sebastian Krumbiegel vor seinem dreistündigen Solo-Abend in der
ufa-Fabrik in Berlin-Tempelhof getroffen und wir haben – wie sich
das für „Schwarz hören“ gehört – übers Leben und den Tod
gesprochen. Was das Leben betrifft, u.a. darüber, was Musik
bewirken kann in unserer Gesellschaft. Sinngemäß sagt Sebastian,
dass man das nicht über-, aber auch nicht unterschätzen sollte.
„Wir können schon mitreden. Und vor allem müssen wir mehr
miteinander reden!“ Das praktiziert Sebastian derzeit ganz aktiv
mit seinem Vater, der demnächst 90 wird und jetzt über seine Zeit
als Kind in der NS-Zeit und danach spricht. „Nie wieder Krieg.“ ist
das Fazit, aber: Die Realität ist bekanntermaßen eine andere …
Anlässlich der „Rede meines Lebens“, die Sebastian Krumbiegel als
„Inszenierung, kurzum komisch“ empfindet, sind wir dann auch auf
den Tod gekommen. „Der Tod gehört zum Leben und ist dann einfach
die Endstation.“ Hier kommt die 143. Episode von „Schwarz hören“
mit Sebastian Krumbiegel.
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21.10.2025
27 Minuten
„Bauer sucht Frau“ und Inka – das sind längst „Synonyme“, denn seit
20 Jahren schon verkuppelt sie als Moderatorin dieses
RTL-Erfolgsformats Bauern und mittlerweile auch Bäuerinnen. Schon
doppelt so lange – also seit nunmehr 40 Jahren – steht die
studierte Sängerin auf Bühnen. Das sind gleich zwei große Jubiläen
in einem Jahr! Wobei „der Bauer“ – wie Inka sagt – es ihr
ermöglicht, ihre künstlerischen Projekte selbstbestimmt zu
realisieren. Sie ist froh, dass sie keine Plattenfirma mehr
braucht, die bestimmt, was geht und was nicht. Inka hat ihr eigenes
Plattenlabel gegründet, auf dem gerade die Jubiläums-Doppel-CD
„INKA“ mit 40 Songs – und einem umfangreichen Booklet mit Anekdoten
aus 40 Berufsjahren als Unterhaltungskünstlerin – erschienen ist.
Darauf ist sie stolz und freut sich auf die beiden
Jubiläumskonzerte am 1. November 2025 im König Albert Theater in
Bad Elster und am 7.11.2025 im Admiralspalast in Berlin. Die agile
Künstlerin lädt dazu herzlich ein, hat viele Pläne und betont
dennoch gleich zu Beginn dieser Podcast-Episode: „Der Tod begleitet
mich jeden Tag.“ Das hat mit dem Tod ihres Vaters, dem
erfolgreichen Schlager- und Popmusik-Komponisten Arndt Bause 2003
zu tun, über den sie hier eindrücklich erzählt und mit dem Suizid
ihre Mannes Hendrik Bruch 2016. Die positive „Kehrseite“ ist „ …
jeden Tag zu genießen“. Im Sommer 2025 habe ich mich mit Inka in
Berlin getroffen und wir haben über ihr Leben gesprochen, u.a. über
die „Kunst des rechtzeitigen Aufhörens im Metier der
Unterhaltungskunst“ und darüber, dass Inka aber arbeiten will bis
sie umfällt. Zu guter Letzt schmieden wir gemeinsame – musikalische
– Pläne … . Und übrigens: Die „Rede meines Lebens“ findet Inka
super. Viel Spaß mit der 142. Episode von „Schwarz hören“ mit Inka
Bause.
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Über diesen Podcast
"Schwarz hören" - Gespräche über Leben und Tod mit (mehr oder
weniger) Prominenten. Warum? Der Podcast gibt Anregungen, über das
eigene Leben nachzudenken und für den eigenen Abschied
"vorzubauen". Vielleicht ja sogar die eigene Abschieds-/Trauerrede
selbst zu schreiben und aufzunehmen. So kann man bei der eigenen
Feier noch lebendig dabei sein. Wichtig: Lebendig schreiben und
lebendig reden ist keine Zauberei. Siehe auch:
https:/lebendig-reden.de/rede-meines-lebens/
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