Winnetou ist kein Apache
Winnetou ist kein Apache. Dieser Satz bringt viele Gewissheiten ins Wanken – auch bei MDR-Redakteur Ben Hänchen. Er steht seit seiner Kindheit auf einer Karl-May-Bühne. Mittlerweile fragt er sich: Ist das noch zeitgemäß?
Podcaster
Episoden
25 Minuten
Karl May habe die Vorurteile seiner Zeit geteilt, sich aber ein
Leben lang bemüht, diese zu überwinden, sagt Florian Schleburg. Der
Vorsitzende der Karl-May-Gesellschaft spricht über kulturelle
Aneignung und Rassismus.
44 Minuten
Ben trifft Kendall Old Elk von der Apsaalooke Nation und schaut
sich mit ihm Karl-May-Aufführungen aus Bischofswerda an. Kendall
tut sich schwer mit den Winnetou-Geschichten. Können er und Ben
sich annähern?
35 Minuten
Ben will doch weiter bei den Karl-May-Spielen mitmachen. Sein Vater
ist erstmal erleichtert. Aber wie reagiert er darauf, dass Ben die
Inszenierungen verändern will – hin zu kulturell sensiblen
Winnetou-Geschichten?
40 Minuten
Lange war die Darstellung von Indigenen in US-Filmen vor allem weiß
geprägt. Das ändert sich langsam. Zunehmend erzählen Indigene auch
ihre eigenen Geschichten. Was kann die deutsche Karl-May-Szene
davon lernen?
36 Minuten
Eigentlich läuft's auf den Karl-May-Bühnen: Die Zuschauer strömen
herbei, die Menschen feiern Winnetou – und doch gibt es immer
wieder Kritik. Ben kommt dazu u. a. mit Winnetou-Darsteller
Alexander Klaws ins Gespräch.
Über diesen Podcast
Winnetou – eine der bekanntesten Abenteuerfiguren. Karl May – der
beliebteste deutsche Autor. „Indianer“ – ein für viele Deutsche mit
positiven Gefühlen verbundener Begriff. Aber Winnetou hat nichts
mit echten Apachen zu tun. Ist das allen klar? „Winnetou ist kein
Apache“, klingt einfach und ist wahr. Doch dieser Satz bringt viele
Gewissheiten in Bens Leben ins Wanken. Denn wie viele Deutsche hat
er Winnetou einst als den größten Häuptling der Apachen
kennengelernt. Ben steht seit seiner Kindheit auf einer
Karl-May-Bühne. Eigentlich würde er nächstes Jahr 30.
Bühnenjubiläum feiern. Er liebt die Abenteuergeschichten, die
Gemeinschaft im Theater und die Weltflucht während einer Spielzeit.
Doch Ben kann Karl-May-Spiele nicht mehr uneingeschränkt genießen.
Ist es in Ordnung eine andere Kultur so klischeehaft darzustellen?
Ein verzerrtes Bild von Indigenen zu zeigen? Sich anzumalen, um wie
einer auszusehen? Ben hat Angst, dass das, was er da auf der Bühne
tut, rassistisch ist und abgeschafft gehört. Auf seiner Reise
trifft er Menschen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven auf Karl
May, Winnetou und das, was auf deutschen Karl-May-Bühnen gemacht
wird.
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