bto – der Ökonomie-Podcast von Dr. Daniel Stelter
beyond the obvious – featured by Handelsblatt
Podcaster
Episoden
14.12.2025
1 Stunde 31 Minuten
Die neue nationale Sicherheitsstrategie der USA geht mit Europa
hart ins Gericht. Dabei ist es falsch, von einer
„Scheidungsurkunde“ zu sprechen, wie es der eine oder andere
Politiker und Kommentator tat. Die neue Sicherheitsstrategie ist
vielmehr so zu sehen wie das Schreiben eines sehr besorgten
Freundes, der darauf hinweist, dass der Lebenswandel nicht
geeignet ist, ein langes und gesundes Leben zu sichern.
Die Antwort aus deutscher und europäischer Sicht kann nur lauten:
den unbequemen Rat annehmen und die Aspekte, an denen man noch
etwas ändern kann, ändern. Dabei geht es um den Dreiklang von
wirtschaftlicher Stärke, militärischer Macht und politischem
Gewicht.
Militärische Autonomie ist eine große Herausforderung, stecken
doch in vielen Waffensystemen “Made in EU” zahlreiche kritische
Komponenten aus den USA.
Wie Europa zu strategischer Autonomie finden kann, erklärt Prof.
Guntram Wolff im Gespräch mit Daniel Stelter. Wolff ist Ökonom an
der Solvay Brussels School, Senior Fellow bei Bruegel und Kiel
Institute Fellow. Er war von August 2022 bis Februar 2024
Direktor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
(DGAP). General a.D. Christian Badia beschreibt im zweiten Teil
die operative Realität der Bundeswehr: vorhandene Kampfkraft,
aber große strukturelle Defizite und ein enormer
Modernisierungsbedarf.
Hörerservice
Studie Europe’s dependence on US foreign military sales and what
to do about it des Bruegel Think-Tank:
https://is.gd/tG30rN
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10.12.2025
1 Stunde 6 Minuten
Erneut hat die Politik in ihren Augen die Rente „sicher gemacht“,
indem sie mal wieder ein Versprechen abgegeben hat, nämlich dass
die Rente sicher sei. In Wirklichkeit haben die politisch
Verantwortlichen aber nur versprochen, anderen Menschen mehr Geld
abzunehmen, um es an die Rentner weiterzugeben. Das entspricht
einem ordentlichen Ponzi-Schema, bei dem es darum geht, genug
Einnahmen zu erzielen, um die Ansprüche der Leistungsempfänger –
in diesem Fall der Rentner – zu befriedigen. Letztere stellen
angesichts des demografischen Wandels die Mehrheit der Wähler,
was erklärt, warum die Politik sich immer stärker an den
Interessen der Rentner orientiert. Doch das geht nicht ewig gut,
denn es droht nicht nur die Überlastung der Wirtschaft, sondern
auch die logische Wirkung der aktuellen Demografie und damit der
Kollaps des Systems. Schließlich müssen immer weniger Junge die
Versorgung von immer mehr Alten gewährleisten. Genau auf diese
Weise scheitert ein Ponzi-Schema.
In Episode #203 sprach Daniel Stelter mit Dr. Tobias Kohlstruck.
Er leitet bei der Stiftung Marktwirtschaft, einem unabhängigen
und überparteilichen wirtschaftspolitischen Thinktank, den
Bereich Steuern und Staatsfinanzen. Angesichts des
Rentenbeschlusses des Bundestags im Herbst 2025 ist es Zeit für
dieses bto REFRESH!
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07.12.2025
1 Stunde 20 Minuten
Über 500 Sozialleistungen gibt es auf Bundesebene – so eine
Schätzung. Nichts Genaues weiß man nicht. Hinzu kommen noch
vielfältige Leistungen auf Kommunal- und Landesebene. Der
Sozialstaat ist so komplex, dass niemandem mehr klar wird, wer
überhaupt wofür wie viel Geld erhält.
Doch das, was man verstehen kann, führt bereits zu erheblichen
Fehlanreizen, wenn es beispielsweise für Familien fast nichts an
dem verfügbaren Einkommen ändert, ob sie 2.000 Euro im Monat mehr
verdienen oder nicht. Statt also immer mehr Geld in einen ohnehin
schon undurchdringlichen Dschungel zu stecken, sollte die Politik
das System auf wenige, transparente Leistungen kürzen und die
Anreize zur Teilnahme am Arbeitsmarkt in den Fokus nehmen.
Neue Studien des ifo Instituts verdeutlichen, wie hunderte
Sozialleistungen, widersprüchliche Anreizstrukturen und extrem
hohe Grenzbelastungen Arbeit unattraktiv machen und Reformen
blockieren. Daniel Stelter diskutiert mit Prof. Andreas Peichl,
Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen,
konkrete Lösungsansätze – von einem integrierten Transfersystem
über verbesserte Arbeitsanreize bis hin zu gezielten
Vereinfachungen, die Milliarden einsparen und hunderttausende
zusätzliche Arbeitskräfte mobilisieren könnten.
Hörerservice
ifo Schnelldienst Mindestlohnerhöhung in der Wirtschaftsflaute:
Erwartete Reaktionen der Unternehmen:
https://is.gd/2jjo5X
IW-Studie Öffentliche Ausgaben im internationalen Vergleich: Wo
steht Deutschland im Vergleich zu seinen Nachbarregionen?:
https://is.gd/jixTn6
ifo Forschungsbericht Eine Inventur im „Haus der sozialen Hilfe
und Förderung“: https://is.gd/hGJjk3
ifo Forschungsbericht Konzeption eines integrierten
Sozialtransfersystems:
https://is.gd/VEq37f
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03.12.2025
50 Minuten
Anlässlich von 25 Jahren Partnerschaft trafen sich Ende November
2025 die Führungsspitzen von Europäischer Union (EU) und
Afrikanischer Union (AU) sowie zahlreiche Staats- und
Regierungschefs von Mitgliedstaaten beider Organisationen in der
angolanischen Hauptstadt Luanda. Anwesend war auch der
französische Staatspräsident Emmanuel Macron.
Das siebte Gipfeltreffen EU-AU stand unter dem Motto „Förderung
von Frieden und Wohlstand durch wirksamen Multilateralismus“.
Nicht auf der Agenda stand allerdings das Problem, dass 14
Staaten der Region – alles ehemalige französische Kolonien –
„heimliche“ Mitglieder der Eurozone sind. Ein Überbleibsel der
französischen Kolonialpolitik. Die Bindung der Währung dieser
Länder an den Euro verfestigt Handelsstrukturen und erschwert die
wirtschaftliche Entwicklung der Region.
Dieses Problem hat Daniel Stelter bereits in Folge #134 Der
verratene Kontinent mit dem Schweizer Ökonomen Beat Kappeler
diskutiert. Zeit für ein bto REFRESH.
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30.11.2025
1 Stunde 9 Minuten
Deutschland ist nicht allein mit seiner Energiewende.
Großbritannien hat in den letzten 20 Jahren einen ähnlichen Weg
gewählt – mit gleichem Ergebnis. Der Umstieg auf Wind und Sonne
statt Kohle und Gas – und Deutschlands Verzicht auf Kernkraft –
hat die Kosten für Strom explodieren lassen. Der Niedergang der
energieintensiven Industrien in beiden Ländern dürfte eine
direkte Folge davon sein, wie auch der Rückgang der
Produktivitätsfortschritte.
Hier wie dort werden Auswirkungen wie explodierende Strompreise
und Deindustrialisierung von einer Politik ignoriert, die
obendrein physikalische Realitäten ausblendet. Allerdings gibt es
einen gravierenden Unterschied im Umgang mit der Thematik:
Während die Briten die Kosten der Transformation transparent
darlegen, werden sie in Deutschland seit Jahren systematisch
verschleiert. Für beide Länder gilt jedoch gleichermaßen: „Der
erste Schritt ist zuzugeben, dass man ein Problem hat.“
Neue Studien verdeutlichen, warum der bisherige Kurs weder
technisch noch wirtschaftlich tragfähig ist und welche
milliardenschweren Investitionsrisiken drohen. Wie groß die
Schwierigkeiten tatsächlich sind, erläutert Dr. David Bothe,
Direktor bei Frontier Economics. Er ist einer der Autoren der
DIHK-Studie „Neue Wege für die Energiewende ('Plan B')“.
Hörerservice
Podcast A Long Time In Finance:
https://is.gd/1dPYDQ
Studie Neue Wege für die Energiewende ('Plan B') im Auftrag der
DIHK:
https://is.gd/ydoHSZ
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Stelter. Der Ökonom und Strategieberater bringt Wirtschaft und
Finanzen auf den Punkt. Unverblümt und unabhängig gibt Stelter
pointierte Antworten auf die Wirtschaftsfragen unserer Zeit.
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