5 Minus

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Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel

Episoden

Ohne OTAs keine OPs – und trotzdem stimmen die Arbeitsbedingungen nicht | Eli Inhester
17.12.2025
47 Minuten
Wie ist es, jeden Tag in einem OP zu arbeiten? Darüber spricht Dr. Laura Dalhaus in der neuen Folge von „5 Minus – Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“ mit Elisabeth Inhester, kurz Eli. Sie ist OTA, das ist kurz für operativtechnische Assistentin, früher wurde das OP-Schwester genannt. Als OTA arbeitet man ausschließlich im OP. Früher hat man hierfür zunächst eine Krankenpflegeausbildung gemacht, mittlerweile gibt es direkt eine Ausbildung, die sich auf den OP bezieht. Ganz wichtig: OTA ist kein Pflegeberuf! Im OP ist man sowohl die Person, die den sterilen Part übernimmt (kennt man aus Greys Anatomy, diejenigen, die Schere und Tupfer angeben), als auch die Person, die den Instrumentierenden versorgt und die Dokumentation macht. In jedem OP gibt es somit zwei OTAs – ohne sie ist keine OP möglich. Mittlerweile ist Eli OP-Leitung und koordiniert somit auch die OP-Säle und die Mitarbeitenden. Schon vor 12 Jahren, während ihrer Ausbildung, waren die Bedingungen schlecht. Mittlerweile sind sie noch schlimmer geworden: Es gibt kaum Fachpersonal, Stellen werden gestrichen und Berufsgruppen werden bunt durcheinander eingesetzt. Das Problem: Gesundheitsversorgung lohnt sich finanziell nicht. Die Arbeit im OP funktioniert im Zweischichtsystem und im Bereitschaftsdienst. OP-Zeit ist tagsüber, der Bereitschaftsdienst übernimmt dann Notfälle wie Notfall-Kaiserschnitte. Das Problem: Für die Bereitschaftszeit wird nur eine gewisse Zeit angerechnet. Eigentlich gibt es ein EU-Gesetz dazu, dass Bereitschaftszeit immer Arbeitszeit ist, doch wenn man Vollzeit arbeitet (und einen Teil im Bereitschaftsdienst) macht man automatisch ein Minus in den Stunden. Die Leidensfähigkeit der Healthcare Professionals ist sehr hoch, sie wird von der Politik aber auch genauso erwartet. Ausgebildet wird im laufenden Betrieb. Doch im OP gilt: Zeit ist Geld! Eli erzählt, dass Ausbildung kaum möglich ist, weil sie sonst zu dritt im OP stehen müssten – da gibt es einfach nicht genug Ressourcen für. Eine gute Einarbeitung braucht ein halbes Jahr, das ist in der Realität kaum möglich. Die Erwartungen und der Druck sind hoch, alles muss schnell gehen – da fällt Empathie öfter mal hinten runter. Im Gesundheitssektor gibt es eigentlich ein großes Druckmittel: Wir könnten auf Arbeitsgesetze plädieren, haben aber die Mentalität in uns, leiden zu müssen. Im OP merkt man fast militärische Hierarchiestrukturen immer noch. Auf der einen Seite ist das sinnvoll, damit nichts schiefgeht, modern ist es allerdings nicht. Laura möchte von Eli wissen, wie sie ein Krankenhaus organisieren würde, wenn man sie lassen würde. Eli würde den Fokus darauflegen, wie sinnvoll eine OP ist, nicht wie lukrativ. Bei Laura würde der Notfallbetrieb wie bei der Feuerwehr laufen: Tagsüber die geplanten Sachen und dann gibt es einen Saal nur für Notfälle. In großen Häusern ist es selbstverständlich, dass das Regulärprogramm bis abends um 22 Uhr läuft. Der Stress der Teams sollte definitiv reduziert werden, um die Qualität auch zu gewährleisten. Die Arbeitsbedingungen im Krankenhaus und OP sind schlecht, bei den KVen oder Krankenkassen sind sie viel besser, dass viele auch einfach in die Teppich-Etagen oder an die Schreibtische wechseln – ein Verlust an Ressourcen da, wo sie so dringend benötigt werden! Trotz all der schwierigen Seiten liebt Eli ihren Job und findet ihn erfüllend. Zum Kurs für PAs und PCM: https://bryght.social/shop/790 Zur Communtiy für PAs und PCM: https://bryght.social/communities/physician-assistants-by-laura-dalhaus/memberships Folg Laura auch...
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Versorgung kollabiert immer weiter - Laura zum aktuellen Stand
10.12.2025
1 Stunde 5 Minuten
Laura Dalhaus muss mal wieder was zum aktuellen Stand sagen und schaut sich dafür die Presse der letzten Wochen an. Der Start sind mal wieder Finanzen und Finanzierung. Es gibt nämlich immer noch keine Versorgungspauschale für unkomplizierte Chroniker. Ein Vorschlag ist tatsächlich 1 Cent. Das Gesundheitssystem sei laut Tino Sorge verantwortlich für den Wirtschaftsstandort Pharma. Kinder-Operationen werden weiterhin nicht in den Hybrid-DRGs aufgenommen. Kinderchirurgie steht damit weiterhin unter einem unfassbaren Druck, weil sie durch Erwachsenenmedizin querfinanziert werden soll. Dazu kommen unsinnige Hilfsmittelprüfungen. Laura als Hausärztin wird nämlich gefragt, ob ein Kind wirklich einen Rollstuhl bräuchte – welche Familie will einen Rollstuhl, wenn das Kind ihn nicht braucht? Kinder werden oft nachrangig behandelt, soweit, dass in OWL viele Augenärzt:innen keine Kinder mehr behandeln. Optiker:innen dürfen erst diagnostisch tätig werden ab dem 14. Lebensjahr. Laura findet es unsinnig, dass ein funktionierender und gut aufgestellter Bereich das nicht darf. Offiziell gibt es keinen Mangel an Kinderärzt:innen, im Gegenteil. In der Praxis aber schon. Dieser Zustand ist ein Indikator dafür, wie weit unter Gesundheitssystem schon kollabiert ist. Der Deutsche Psychotherapeutentag fordert eine gezielte und separate Bedarfsplanung für Kinder und Jugendliche. Auch unsere Gesundheitsministerin Nina Warken befürwortet das. Na dann hoffen wir mal, dass da was passiert! Der Dringlichkeitscode verspricht einen Facharzttermin in nur 4 Wochen. Wenn nicht, dürfen Patient:innen sich in einem Krankenhaus behandeln lassen. Für die Behandlung mit dem Code dürfen höhere Pauschalen abgerechnet werden. In Laura’s Augen funktioniert das alles nur mit einem echten Primärarztsytem, wenn ihre Überweisung auch etwas wert ist. Die KBV hat gesagt, es gäbe nicht genug Privatversicherte, sodass sie die Termine für gesetzlich Versicherte blockieren. Das sieht Laura als Eigentor. Die erste Telemedizin-Praxis hat im Supermarkt eröffnet. Für neue Patient:innen gibt es aber keine Blutdruckmedikamente oder Antibiotika. Was machen sie denn dann? Die Wettbewerbszentrale klagt schonmal gegen das dm-Augenscreening, aufgrund des Heilpraktikergesetzes sind die Mitarbeiter:innen vor Ort nicht zur Ausübung von Heilkunde befugt. Die Frage ist, ob diese Dinge das Gesundheitssystem wirklich entlasten. Eine Kollegin hat Laura kontaktiert. Sie hat einen Regressfall bekommen, sie wird nun dafür bestraft, dass sie zu viele Langzeit-EKGs und 24-Stunden-Blutdruckmessungen durchführt. Sanktionen basieren auf dem Vergleich mit einer Vergleichsgruppe – das ist aber kein verlässlicher Indikator für medizinische Notwendigkeit. Impfregresse für Hausärzt:innen gibt es unablässig. Jetzt impfen aber auch die Apotheken – da gibt’s keine Regresse! Es gibt hier nicht die gleichen Kontroll-Mechanismen. Der ärztliche Nachrichtendienst hat eine Umfrage zur Online-Bewertung gemacht. Wenn man eine unsachliche oder unfaire Bewertung bekommen hat, dann bricht man die Behandlung meistens ab. Die KV hat in einem Fall dann geschrieben, ob die Praxis nicht noch ein Auge zudrücken könnte. Auch Laura hat schonmal Post von einem Ehrenvorsitzenden bekommen, weil sie die Behandlung wegen eines zerrütteten Arzt-Patienten-Verhältnis abgebrochen hat. Das Hebammen-Hilfegesetz sollte dafür sorgen, dass Schwangere besser versorgt und Hebammen besser vergütet werden. Das Gegenteil ist der Fall. In der Forensik müssen immer mehr Pfleger:innen den Transport von Straftäter:innen übernehmen. Das gehört nicht in den Verantwortungsbereich. Die Zahl der Investoren-getriebenen-MVZs steigt. In der Radiologie- und Labormedizin liegt der Anteil bei über 50%. Auch der Marburger Bund warnt vor einer Kommerzialisierung der...
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Wie steht die SPD zur Gesundheitspolitik? | Matthias Mieves, SPD
03.12.2025
43 Minuten
Wie steht die SPD zu unseren gesundheitspolitischen Herausforderungen? Darüber spricht Dr. Laura Dalhaus in ihrer neuen Folge von „5 Minus – Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“ mit Matthias Mieves, dem gesundheitspolitischen Sprecher der SPD. Er kämpft sehr engagiert für Digitalisierungsprojekte in der Medizin. Laura erzählt, dass sie gerade im Landtag als Sachverständige zu Gast war und auf einen Antrag der SPD zur wohnortnahen Versorgung reagiert hat. In Laura’s Wahrnehmung haben wir kein Erkenntnis- sondern ein Umsetzungsproblem. Matthias sieht, dass es viele Interessen von den vielen Beteiligten im System gibt. Das Thema ist emotional und es gibt viele Zuständigkeiten. Doch ist das System reformunfähig? Müssen wir raus aus der Systematik, dass Krankheit einen Marktwert hat? Matthias sieht das alles nicht so negativ. Besonders im Vergleich zu anderen Ländern findet er, dass wir ein gutes Gesundheitssystem haben. Er hebt hervor, dass wir alle in Deutschland krankenversichert sind. Matthias hofft auf die Krankenhausreform und dass dadurch sowohl die Qualität gesteigert und Personal besser verteilt wird. Dies soll eine bessere Zusammenarbeit gewährleisten. Laura hinterfragt das stark! Sie erzählt, dass das Pflegebudget aktuell dafür genutzt wird, dass Pflegepersonal Aufgaben übernehmen muss, die vorher nicht als Pflegeaufgaben deklariert wurden. Schauen wir uns den Gesundheitsfond an: Laura ist sich sicher, dass wir genug Geld im System haben. Viele Krankenkassenbeiträge werden jedoch ausgegeben für versicherungsfremde Leistungen. Matthias findet es wichtig, dass natürlich auch Bürgergeldempfänger:innen und Kinder versichert sind. Jedoch findet er, dass wir alle in einem solidarischen System hierfür einzahlen müssen, nicht nur die gesetzlich Versicherten. Laura hinterfragt, dass Medikamente in Deutschland viel schneller zugelassen werden als in anderen Ländern. So sind wir als Land besonders attraktiv für Pharmafirmen. Matthias findet das allerdings gut, denn er sagt, dass wir so schnell an neue Medikamente kommen. Die letzten Tage und Wochen in unserem Leben sind die teuersten. Laura wünscht sich eine gesamtgesellschaftliche Diskussion darüber, wie wir mit steigenden Medikamentenpreisen umgehen wollen und auch, ob es okay ist, dass die letzten 3 Monate 130.000€ kosten könnten. Matthias möchte diese Diskussion nicht offen führen, sondern schiebt sie auf die Familien. In der neuen Kommission zur Gesundheit sitzt niemand aus der ambulanten Versorgung. Ist die Politik auf dem ambulanten Auge blind? Auch Matthias findet es nicht gut, wie die Kommission besetzt ist und wünscht sich mehr praxisnahe Unterstützung in den Kommissionen. Laura findet es wichtig, nicht den Mut zu verlieren. Menschen sind verzweifelt und Laura sieht es als einen wichtigen, demokratiestabilisierenden Faktor, dass die Gesundheitsversorgung funktioniert. Matthias möchte nicht, dass Menschen sich abgehängt fühlen, ob durch fehlende Versorgung oder zu wenig Apotheken. Eine wohnortnahe Versorgung benötigt niedergelassene Ärzt:innen! Die sektorübergreifende Zusammenarbeit funktioniert noch nicht so gut. Viele Player wollen ihren Teil des Kuchens. Für Laura wäre es auch völlig okay, wenn die Krankenhäuser Hausarztmedizin machen, aber dann müssen die Bedingungen gleich sein: Dann müssten diese auch Hausbesuche machen. Wir müssen die Zusammenarbeit verbessern! Folg Laura auch hier: LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-laura-dalhaus-mahm-5470b597/ Instagram:
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Steht die Politik uns im Weg? Die Grünen im Check | Janosch Dahmen
26.11.2025
1 Minute
Wie stehen die Grünen zur Gesundheitsversorgung? Was muss sich ändern, um gute Versorgung noch weiter zu ermöglichen? Für diese Diskussion hat Laura Dalhaus diesmal Janosch Dahmen in ihren Podcast „5 Minus – Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“ eingeladen. Janosch ist nicht nur Notfallmediziner, sondern auch gesundheitspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen, sitzt dort im Gesundheitsausschuss und ist damit politisch besonders für die Themen Gesundheit und Pflege zuständig. Die Situation in der Notfallversorgung hat sich sowohl für Patient:innen als auch das Personal verschlechtert. Die bestehenden Strukturen funktionieren teilweise nicht mehr. Gleichzeitig wollen wir ambulantisieren und die Versorgung eigentlich verbessern. Nach Dahmen ist das Gesundheitswesen reformbedürftig. Die Ausgabenentwicklung ist erschreckend, gleichzeitig steigen die Beiträge und die Versorgungsqualität sinkt. Die politische Kultur ist gleichzeitig von Mutlosigkeit geprägt. Es gibt kein Erkenntnisproblem – deswegen brauchen wir auch keine weiteren Kommissionen, sondern Handlungen. Dahmen erklärt einfache Möglichkeiten, wie z.B, in der Zusammenarbeit von Pflege und Notfallmedizin Prozesse verbessert werden können. Ein weiteres Thema ist die Zwei-Klassen-Medizin. Dahmen nennt diese eine Fehlsteuerung im System. Sein Fokus ist es, die Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen zu verbessern. Denn aktuell gibt es viele Fehlanreize durch die schlechte Vergütung von wichtigen Leistungen. Zudem ist er davon überzeugt, dass nicht alle Patient:innen unbedingt einen Arztkontakt benötigen. Praxen können vielmehr in Teams agieren. Auch Laura ist davon überzeugt, dass der Einsatz von VERAHs, Physician Assistants und Primary Care Managern die Versorgung verbessern und ein Primärversorgungsmodell möglich macht. Gleichzeitig haben die Kassen daran wenig Interesse. Dahmen präferiert zudem ein Einschreibemodell mit einer Vorhaltefinanzierung, um unnötige Behandlungsanlässe zu verringern. Ein weiteres Thema sind steigende Arzneimittelpreise. Unsere Behandlungen werden immer spezialisierter und individueller. Die letzten Patientenjahre sind zudem die teuersten. Müssen wir uns gesamtgesellschaftlich die Frage stellen, wie viel ein Lebensjahr wert ist? Laura findet es auch gar nicht gut, dass es Geheimabsprachen bei Medikamentenpreise gibt und sie damit mögliche Regresse eingeht, ohne zu wissen, wie hoch diese sein könnten. Zum Schluss stellt sie noch folgende Fragen: Haben wir ein Einnahmen- oder Ausgabenproblem bei den gesetzlichen Krankenkassen? Höhere Kosten für einen ungesunden Lebensstil und eine Zuckersteuer – ja oder nein? Wie viel Private Equity tut unserem Gesundheitssystem gut? Steht der Datenschutz einer guten Versorgung im Weg? Können wir Bürokratie abbauen, um schneller zu werden? Darf Verwaltung fast so viel kosten wie die hausärztliche Versorgung? Warum sollte Laura Mitglied bei den Grünen werden? Folg Laura auch hier: LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-laura-dalhaus-mahm-5470b597/ Instagram: https://www.instagram.com/lauradalhaus/ TikTok: https://www.tiktok.com/@laura.dalhaus Mehr über Laura: https://linktr.ee/lauradalhaus Unterstütz die Mission:
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Wirtschaftlichkeit im Gesundheitssystem – Fluch oder Segen? | Jürgen Windeler
19.11.2025
57 Minuten
Wieso haben wir überhaupt Wettbewerb im Gesundheitssystem? Und welche Lösungen brauchen wir, um gut versorgen zu können? Darüber spricht Laura Dalhaus in der neuen Folge von „5 Minus – Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“ mit Professor Jürgen Windeler, ehemaliger Leiter des IQTIG, dem Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen. Die beiden haben sich bei der Eröffnung des Westdeutschen Zentrums für Allgemeinmedizin kennengelernt, bei dem Professor Windeler eine Rede gehalten hat. In dieser sprach er über den Prozess der Zulassung von Medikamenten. Denn hier gibt es eine Besonderheit in Deutschland: Der Zeitraum von der Zulassung der Europäischen Zulassungsbehörde bis zur Verfügbarkeit auf dem Markt liegt hier bei durchschnittlich nur 40 Tagen, in anderen Ländern Europas bei durchschnittlich 440 Tagen. Der deutsche Markt ist somit ganz schön attraktiv für Pharma Firmen. Auf der anderen Seite gibt es in Deutschland wenig Bewertung dafür, ob Medikamente gebraucht werden und bezahlt werden können. Für Laura stellt sich wieder die ökonomische und ethische Frage, wie viel Medikamentenkosten wir als Gesellschaft tragen können. Das Gesundheitssystem ist ein Wirtschaftsfaktor, in dem viele Akteure eine Möglichkeit sehen, um viel Geld zu verdienen. Doch eigentlich ist dieses System nicht dafür da, um die Gesundheitswirtschaft zu unterhalten. Kann es sein, dass wir hier zu viel Marktwirtschaft ermöglichen? Das ist besonders bei Krankenhäusern der Fall. Man ist davon ausgegangen, dass ein Wettbewerb hier gut tun würde, mittlerweile sterben mit den Krankenhäusern aber auch Menschen, Windeler möchte insgesamt in Frage stellen, ob Krankenhäuser überhaupt im Wettbewerb stehen sollten. Wäre eine Verstaatlichung des Systems eine Lösung? Doch auch hier entstehen viele Fragen: Würde das System dann über Steuern finanziert werden? Was passiert mit den Privatpraxen? Im Voraus hierzu steht die Frage, was genau die Aufgabe der gesetzlichen Krankenversicherung ist. Laura erklärt das anhand des Beispiels von Spanien, bei dem es ein staatliches System für Notfälle gibt und ein System, das über dringende Fälle hinausgeht. Obwohl wir ein so teures Gesundheitssystem haben, werden wir im Schnitt nicht älter als andere Europäer: innen. Das Geld scheint kein Qualitätskriterium zu sein. Das liegt aber auch daran, dass unser System ineffizient aufgebaut ist. Die beiden diskutieren auch noch über das Primärarztsystem, das in Professor Windelers Augen eher Primärversorgungssystem heißen sollte. Auch Laura ist der Meinung, dass Berufsgruppen wie Physician Assistants und Primary Care Manager viel mehr Aufgaben übernehmen könnten, die aktuell Ärzt:innen vorenthalten sind. Windeler und Dalhaus sind sich einig: Wir haben keine Zeit mehr, um ewig zu warten! Folg Laura auch hier: LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-laura-dalhaus-mahm-5470b597/ Instagram: https://www.instagram.com/lauradalhaus/ TikTok: https://www.tiktok.com/@laura.dalhaus Mehr über Laura: https://linktr.ee/lauradalhaus Unterstütz die Mission: https://www.paypal.com/paypalme/podcast5minus oder
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Über diesen Podcast

5 Minus - Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel. Das Gesundheitssystem kollabiert und das hat Konsequenzen. Darüber spreche ich mit Menschen, um Ideen und Lösungswege zu entwickeln. Denn Politik hat leider in den letzten 20 Jahren bewiesen, dass sie es aus unterschiedlichen Gründen nicht kann. Wir starten einen Versuch. https://linktr.ee/LauraDalhaus

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Mika77
Meike : vor 5 Monaten
Ich bin FÄ für Psychiatrie und Psychotherapie und freue mich aufrichtig zu hören und zu sehen, dass Kolleginnen Probleme beim Namen nennen und Lösungen vorschlagen. Psychiatrische Erkrankungen sind weiterhin stark stigmatisiert wenn auch nicht alle gleich. Daher möchte ich beitragen, dass die psychologische Kollegin (wie meist) nur einen bestimmten Teil von Erkrankungen anspricht, die oftmals leichteren und vor allem mit weniger interpersonellen Problemen verbundenen. Ein 20-Jähriger mit Schizophrenie ist schneller in der Behindertenwerkstatt abgestellt (auch non-stop von der Uni) als ein einziger Psychotherapieversuch stattfindet. Der langjährige Skandal der Psychiatrie "je schwerer die Erkrankung, desto weniger Therapie" bleibt leider oder wird durch "Burnout" verstärkt, Das System psychiatrische Behandlung und Zugang dazu ist so darwinistisch, schwer Kranke habe praktisch keine Chance ....

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