Nates Kaffeeklatsch

Nates Kaffeeklatsch

Als freier Journalist beschäftige ich mich mit dem weltpolitischen geschehen

Episoden

Und plötzlich politisch kontrovers
17.12.2025
7 Minuten
Ich bin so lange ich denken kann schon auf Social Media unterwegs. Sogar auf den frühen wie MSN, MySpace, ICQ und Co. Immer mal mit mehr oder weniger Content und immer wieder mit dem, dass ich kurz davor war, richtig viel Bekanntheit zu bekommen, und irgendein Neider mir das dann kaputt gemacht hat. Damit will ich nicht behaupten, dass ich unschuldig bin, denn ich kam mit den Ansprüchen von Followern, der Kritik und dem Hass oft nicht zurecht. Was habe ich also oft gemacht – klar, Account gelöscht. In den ganzen Jahren, seit es Social Media gibt, war Social Media noch nie so unsozial wie es jetzt ist. Da rede ich nicht mal von ein, zwei Hasskommentaren, die man stehen lässt, weil diese diesmal nicht so schlimm waren wie die bisherigen. Droh-Nachrichten sind heute komplett normal und das inzwischen nicht mal mehr mit Fake-Profilen. Eine Influencerin aus den USA hat einen Hasskommentar bekommen und hat sich auf die Suche gemacht. Sie ist drei Stunden gefahren, um den, der kommentiert hat, auf der Arbeit zu besuchen. Er versuchte, Anzeige gegen sie zu stellen, weil er sich angeblich bedroht fühlte, diese wurde aber abgelehnt. Ich selbst bin in einem Ambassador-Programm, zumindest noch, denn das könnte sich rasant ändern. Mein Partner erwartet, dass keine politisch kritischen Aussagen getroffen werden in den Accounts, die man nutzt. So gut, so schlecht. Bleibt die Frage: Was tun, wenn die Welt sich entschieden hat, dein Leben zu einer politischen Aussage zu machen? Ich bin ein trans Mann, Intersex, schwul. Journalist, Läufer und Hundebesitzer. Also ob nicht jedes einzelne Wort von eben für viele sich anfühlen muss wie ein Schlag ins Gesicht, ist mein Content genau das. Ich erzähle von meinem Leben, meinen Läufen und meinem Hund, neben sozial und politisch kritischen Äußerungen. Nach meinem Social-Media-Management-Studium habe ich gezielt beschlossen, dass ich nichts von einer Einzelthema-Account-Content-Strategie halte – wobei, wenn man genau hinschaut, dann ist es ein Einzelthema – mein Leben ist das Thema. Dass mein Leben tatsächlich politisch ist, hat damit zu tun, dass sich Politik, Wirtschaft und Medien dazu entschieden haben, über mich zu urteilen, weil ich trans, inter, schwul, Hundebesitzer, Journalist und content creator bin. Wenn man sich das also anschaut, dann kritisieren mich Menschen im Internet aus unterschiedlichen Gründen. Denn sie sind überzeugt, ich dürfe mein Leben nicht so leben, wie ich es lebe. Je nachdem, wem ich zuhöre, komme ich in die Hölle, vergifte die Gedanken von Kindern, bin pervers oder passe nicht in die Gesellschaft. Vor allem recherchiere ich wohl nie richtig, berichte nur einseitig und bin ohnehin grün-links versifft, und man sieht es mir immer an. Von der Politik, weil trans und intersex sein, von Politikern plötzlich für ihre Agenda genutzt wird, um Meinungen zu pushen, die mit der Realität nichts gemein haben. Politiker im Alltag immer wieder gegen Journalisten hetzen und versuchen, ganz offiziell Schutzgesetze zu untergraben oder dies aufheben zu lassen. Von Medien, weil sie lieber Juresica Parker schreiben statt Mario Olszinski und lieber ein Bild in Drag drucken als ein Bild von Mario, dem Angeklagten, ohne Make-up, ohne Frauenkleidung. Damit ein problematisches politisches Meinungsbild erschaffen. Von Firmen, die mit mir zusammenarbeiten, weil sie überzeugt sind, dass ich nur für sie einen Account eröffnen soll, und dort soll alles beige, unpolitisch und nur ein Thema sein. Sorry, aber dafür, dass es „nur“ ein Ambassador-Programm ist, bekomme ich nicht genug raus. Ambassador heißt nichts weiter, als dass ihr das Geld für eine Kooperation nicht ausgeben wollt. Zu guter Letzt auch noch von anderen Influencern, die ihre Reichweite und ihren Bekanntheitsgrad ausnutzen, um noch mehr Geld zu machen. Das Ganze, indem sie „Protect the Dolls“ schreiben und Merch raushauen. Von mir erwarten, dass ich dankbar bin, dass sie etwas für die trans Community tun würden. Das alles tun sie, ohne sich vorher mit der Geschichte dieser Aussage zu beschäftigen. Denn ich als weißer trans Mann bin damit nicht gemeint und auch weiße trans Frauen sind mit dieser Aussage nicht gemeint. Der Ausspruch kommt aus der BPIOC-Community der 1980er Jahre, wo schwarze und Latino- sowie indigene trans Frauen keine Stimme hatten und die Verfolgung dieser Personengruppe extrem war. So wird mein Leben urplötzlich zu einer politisch stark diskutierten Angelegenheit, zu der jeder eine kontroverse Meinung hat. Und ich will eigentlich nur mein Leben leben und nicht gerade ein Ambassador-Programm verlieren. Vor allem, da ich mit der Firma auch privat verbunden bin und es ziemlich bescheiden wäre, wenn der Vertrag plötzlich gekündigt werden würde. Bleibt zuletzt die Frage: Was tun, wenn dein Leben ungewollt zu einem politischen Statement wird und du nichts dagegen tun kannst? Ich poste weiter meinen Content, so wie ich ihn posten möchte, und hoffe, dass Influencer, Politiker, Medien und Firmen verstehen, dass Still­schweigen auch Zustimmung ist und manchmal ein Leben ganz ungewollt genau dadurch zur politischen Kontroverse wird, weil sie es dazu machen. Get full access to Erik Nate at eriknate.substack.com/subscribe
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Live with Erik Nate
01.11.2025
1 Stunde 28 Minuten
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Landarbeiter
26.10.2025
15 Minuten
Herzlich willkommen zurück zu Nate´s Kaffeeklatsch. Heute spreche ich einmal kurz über die Änderungen meines Social-Media auftritt und dann über die Landwirtschaft in den USA und in Deutschland. Ich freue mich, dass ich hier wieder mehr Zeit investieren kann und mehr für euch hier sein kann. Ich muss ehrlich sagen, dass es Zeit wurde, sich von TikTok zu trennen. Der Ärger und der Hass, den man dort erhält, ist den Aufwand nicht wert. Mein Substack ist abonnentenfinanziert. Deshalb freue ich mich umso mehr, wenn du dich dazu entscheiden kannst, meine Arbeit finanziell zu unterstützen. Nach einem Artikel von Agrarheute, haben Landwirte in der Mehrzahl, CDU/CSU gewählt, also rechtskonservativ. Wahrscheinlich in der Hoffnung darauf, dass niemandem das Schnitzel weggenommen würde. Nach aktuellem Wissensstand und der aktuellen Planung der Bundesregierung könnte dies aber eine Milchmädchenrechnung sein. Warum ich das denke, hört ihr in meinem Podcast. Get full access to Erik Nate at eriknate.substack.com/subscribe
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Auf in die Welt der Fiktion
06.10.2025
12 Minuten
Realität und Fiktion sind oft schwer auseinanderzuhalten. Mit dieser Folge nehme ich euch mit auf die Reise in eine Welt, die sich mit einem Klick verändern lässt. Als Quelle galt unter anderem ein Artikel des Göthe Institut Was denkt ihr, zu viel Verschwörungstheorie oder doch ein Funken Wahrheit dabei? Kommentiert das gerne Get full access to Erik Nate at eriknate.substack.com/subscribe
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Meine politische Ausrichtung
15.09.2025
12 Minuten
Immer wieder versucht man, mir auf TikTok zu unterstellen, ich bin dies oder das, aber passen tut das alles nicht. Denn ich bin ein Dinosaurier aus einer längst vergessenen Zeit. Wie immer mit Transkript und ein wenig nostalgisch wünsche ich euch viel Spaß beim Reinhören. Und ja, das ist das Bild eines Original-Flyers. Get full access to Erik Nate at eriknate.substack.com/subscribe
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Über diesen Podcast

Als freier Journalist beschäftige ich mich mit dem weltpolitischen Geschehen In diesem Podcast findet Ihr immer mal wieder neue Impulse und Gedanken zum aktuellen Geschehen eriknate.substack.com

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